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Abstiegskampf ohne Kampf MBC gegen Alba Berlin: Nur Rückkehrer Roko Rogic macht beim MBC aktuell Hoffnung

Von Daniel George 16.03.2021, 10:25
Spielmacher Roko Rogic ist beim Syntainics MBC wieder fit für das Spiel gegen Alba Berlin.
Spielmacher Roko Rogic ist beim Syntainics MBC wieder fit für das Spiel gegen Alba Berlin. www.imago-images.de

Weißenfels - Im Blick nach vorn war Silvano Poropat kurz angebunden. Soeben hatte der Mitteldeutsche Basketball Club (MBC) mit 78:105 bei den Hamburg Towers verloren. Und der Cheftrainer sagte bezüglich der kommenden Aufgaben: „Viel zu reden, bringt jetzt nichts. Wir werden natürlich alles analysieren, aber alles andere werden wir dann auf dem Feld sehen.“

Wieder einmal klang Enttäuschung aus seiner Spielanalyse heraus, wieder einmal Frust. Denn einmal mehr in dieser Saison hatte sich Weißenfels nicht erstklassig präsentiert. „Hamburg“, sagte Poropat also, „war von der ersten bis zur letzten Minute die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen.“

Und zwar deutlich mit 27 Punkten Differenz. „Wir müssen einfach besser auftreten im Kampf um den Klassenerhalt“, so Poropat. „Das ist kein Spiel gewesen, das eine Mannschaft zeigen muss, die ums Überleben kämpft.“

MBC drohen weitere Klatschen gegen die BBL-Top-Teams

So manch einem MBC-Fan wurde da bei den kommenden Gegnern ganz mulmig. Der amtierende Deutsche Meister und Pokalsieger Alba Berlin wird am Dienstagabend (Beginn: 19 Uhr) in der Stadthalle zu Gast sein. Danach geht es für Weißenfels gegen den Play-off-Aspiranten Bamberg, danach gegen das Star-Aufgebot des FC Bayern München, dann wieder gegen Alba Berlin und schließlich noch zum Tabellenführer nach Ludwigsburg.

„Gegen Bayern und Berlin werden wir mit der Leistung in der Verteidigung mit mindestens 30 Punkten Differenz verlieren“, schrieb ein Fan auf Facebook. Ein anderer meinte: „Will gar nicht dran denken, was uns gegen Berlin oder München droht.“

Dem Syntainics MBC stehen schwere Wochen bevor. Alles andere als vier deutliche Niederlagen in Folge wären angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen eine große Überraschung. Gegen Hamburg offenbarten sich von Beginn an die bekannten Schwächen in der Defensive: Durch schnelle Ballbewegung entzerrten die Gastgeber die MBC-Verteidigung und kamen so zu aussichtsreichen Würfen aus der Distanz. Auch unter dem Korb dominierten die Hausherren vor allem zu Spielbeginn. Hamburgs Center Maik Kotsar dominierte seinen Gegner Aleksandar Marelja und war am Ende mit 21 Punkten und zehn Rebounds der Mann des Spiels.

MBC-Zugänge sind weiterhin die Sorgenkinder

Nach dem ersten Viertel lag Weißenfels mit acht Zählern zurück (16:24). Zur Halbzeit betrug der Rückstand bereits 20 Punkte (31:51). „Offensiv haben wir keinen Rhythmus gefunden, das sah gar nicht gut aus“, sagte Geschäftsführer Martin Geissler. Und: „In der Verteidigung waren wir viel zu soft. Was wir da zugelassen haben, war viel zu einfach.“

Zwar gab es zwei Lichtblicke im dritten Viertel: Center Philipp Hartwich brachte als einziger defensive Intensität ins Spiel und Michal Michalak, mit 25 Punkten wieder bester Werfer, netzte gewohnt souverän ein. Doch einen 10:0-Lauf des Syntainics MBC konterte Hamburg sofort – und brachte den ungefährdeten Heimsieg souverän ins Ziel.

Die zwei Zugänge des Syntainics MBC blieben dabei die Sorgenkinder: Aufbauspieler Cat Barber zeigte im ersten Viertel zwar erneut sein großes Offensivpotenzial, erzielte zehn seiner insgesamt zwölf Punkte. Doch mit dem Druck der Hamburger Verteidiger kam der US-Amerikaner überhaupt nicht klar, leistete sich sieben Ballverluste – 19 waren es beim Syntainics MBC insgesamt, elf mehr als Hamburg.

Roko Rogic kehrt gegen Alba Berlin zurück

„Cat Barber ist eben, wie er ist“, erklärte Geschäftsführer Geissler vielsagend. „Es gibt Spiele, da ist er überragend in der Offensive, aber in anderen leistet er sich dann eben wieder solche Ballverluste.“

Eine weitere Baustelle: die Fitness von Deron Washington. Der 35 Jahre alte Zugang ist nach einem Jahr ohne Vereinsbasketball offensichtlich noch weit entfernt von seiner Wettkampfform. Gegen Hamburg war der Routinier eher ein Unsicherheitsfaktor als eine Verstärkung.

„Das Problem ist, dass wir nicht so viel Zeit haben, um ihn trainieren zu lassen“, sagte Martin Geissler angesichts des straffen Spielplans. „Vielleicht werden wir ihn in den nächsten Spielen mal aussetzen lassen, um ihm ein paar Trainingstage mehr zu geben.“ Stand jetzt stellt seine Verpflichtung jedenfalls keine Verbesserung im Vergleich zum dafür freigestellten Coleman dar.

Immerhin kehrt Roko Rogic kehrt beim MBC zum Spiel gegen Meister Alba Berlin wieder zurück. Der Spielmacher hat seine Adduktorenverletzung auskuriert und wird nach sechswöchiger Pause wieder zum Einsatz kommen. Welcher der anderen sechs ausländischen Profis für den kroatischen Nationalspieler aussetzen muss, will MBC-Trainer Silvano Poropat erst nach den Trainingseinheiten entscheiden. (mz)