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Julia Fischer zittert sich ins Diskusfinale: "War blöd!"

16.08.2016, 03:01
Julia Fischer kam nur über die Platzierung als Gesamt-Neunte weiter. Foto: Michael Kappeler
Julia Fischer kam nur über die Platzierung als Gesamt-Neunte weiter. Foto: Michael Kappeler dpa

Rio de Janeiro - Diskuswerferin Julia Fischer kann in Rio de Janeiro eine weitere Medaille für den „Harting”-Clan gewinnen. Die Lebensgefährtin des dreimaligen Weltmeisters Robert Harting und Trainingspartnerin von Olympiasieger Christoph Harting zitterte sich allerdings ins Finale.

„War blöd! Habe mich gut gefühlt, aber schlecht geworfen. Morgen wird's besser!”, sagte Fischer nach der Qualifikation ohne einmal Luft zu holen und eilte davon. Fischer reichten am Ende 61,83 Meter und Rang neun. Wesentlich souveräner als die Vize-Europameisterin machte es Nadine Müller: Die frühere Vize-Weltmeisterin aus Halle/Saale kam auf 63,67 Meter. „Das wird jetzt eine kurze Nacht”, meinte sie. „Ich hoffe, dass ich noch was drauf legen kann, und dann sehen wir, ob es für einen Medaille reicht.”

Die Mannheimerin Shanice Craft erreichte als Zwölfbeste gerade noch so das Finale. Auch Topfavoritin und Olympiasiegerin Sandra Perkovic musste zittern: Die Kroatin qualifizierte sich erst nach zwei ungültigen Würfen mit 64,81 Metern.

Auf der Tribüne fieberte Robert Harting, der in der Diskus-Ausscheidung der Männer nach einem zuvor erlittenen Hexenschuss gescheitert war, mit Fischer. Seine „Jule”, wie der Goldmedaillengewinner von London 2012 sie nennt, Christoph Harting und er waren vor den Spielen noch zum letzten Feinschliff in Portugal, bevor sie nach Brasilien aufbrachen.

„Also eine Medaille klappt auf jeden Fall!” - das muss man ganz klar so sagen”, hatte Robert Harting über das Trio gesagt - und Recht behalten. Dass er selbst allerdings leer ausgeht und sein jüngerer Bruder Gold holt, das hatte er wahrscheinlich nicht gedacht.

Fischer ist dieses Jahr in der Form ihres Lebens, verbesserte sich auf 68,49 Meter und gewann bei der EM in Amsterdam ihre erste internationale Medaille - Silber hinter Perkovic. Die 26-Jährige wird wie die Hartings von Torsten Lönnefors trainiert. Ein gemeinsames Zimmer mit Robert Harting im Olympischen Dorf hat sie allerdings nicht bezogen. „Das machen wir nie so, auch bei keinem Wettkampf”, sagte sie der „Bild”-Zeitung. Man sei zwar schon mal zusammen im Trainingslager, „aber es ist nicht so, dass wir Händchen haltend durch die Gegend laufen oder rumknutschen”. (dpa)