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Handball  Handball : Winzer Feetz schenkt ein und aus

Von Torsten Kühl 30.07.2017, 15:28
Tino Feetz, in dessen Weingut anschließend mit den Bundesliga-Spielern aus der Elbestadt noch gemeinsam gefeiert wird, erzielt den ersten Treffer der Freyburger.
Tino Feetz, in dessen Weingut anschließend mit den Bundesliga-Spielern aus der Elbestadt noch gemeinsam gefeiert wird, erzielt den ersten Treffer der Freyburger. Torsten Biel

Braunsbedra/Freyburg - Die Handball-Profis des SC Magdeburg sind bekannt für ihre Volksnähe. Regelmäßig touren sie im Sommer durch Sachsen-Anhalt, machen dabei auch immer sehr gern Halt bei kleineren Vereinen. Und das nicht mit der zweiten Reihe oder gar einem Nachwuchsteam, sondern mit „voller Kapelle“. So wie am Freitagabend in der mit 300 Fans gut gefüllten Geiseltalhalle in Braunsbedra, wo sie auf die Männer der TSG Freyburg trafen. Lediglich der am Knie verletzte dänische Olympiasieger Michael Damgaard fehlte; er wird erst am Montag wieder ins Training einsteigen. Dafür waren die Neuzugänge Piotr Chrapkowski aus Kielce (Polen), der Spanier Carlos Molina Cosano (La Rioja) und der Russe Gleb Kalarasch (Motor Saporoschje) an Bord des „Elbe-Dampfers“, der die „Unstrut-Nixe“ erwartungsgemäß „versenkte“.

Das von unserer Zeitung im Vorfeld mit „Kreisklasse gegen Weltklasse“ betitelte ungleiche Duell wurde natürlich auch ein solches. Obwohl die tapferen TSG-Recken zu Beginn noch ordentlich dagegenhielten (1:3, 3:5). Zur Pause lag der haushohe Favorit dann schon standesgemäß mit 31:7 vorn, und die Ziele der Magdeburger, die 60-Tore-Marke zu knacken und im Spielverlauf vor allem den Tempogegenstoß zu üben, wurden auch erfüllt: 12:67 hieß es am Ende aus Sicht der dennoch glücklichen Freyburger, die in der abgelaufenen Saison Letzter der hiesigen Kreisklasse-Staffel geworden waren, während der SCM in der Bundesliga Platz fünf belegt hatte.

„Es war für uns alle ein tolles Erlebnis. Für unsere alten Kämpen wie Harald Raschke oder Volker Bornschein, die in den 80er Jahren schon mal ein Trainingsspiel gegen den SCM mit Ingolf Wiegert, dem Vater des heutigen Magdeburger Trainers Bennet Wiegert, bestritten, und natürlich auch unser aktuelles Team“, sagte Rayk Peiser. Er war mit vier Toren, wie Jürgen Edler, erfolgreichster Werfer der TSG.

Dass sie absolute Kumpel-Typen und keine abgehobenen Profis sind, bewiesen die SCM-Männer auch in der „dritten Halbzeit“. Diese ging im Weingut Grober Feetz in der Freyburger Mühlstraße über die Bühne. Winzer Tino Feetz hatte zunächst in Braunsbedra den Magdeburgern den ersten Gegentreffer ein- und später dann seinen Wein ausgeschenkt. „Zudem kamen noch einige Kilo Rumpsteak auf den Grill. Bis 23 Uhr haben wir mit dem SCM-Team noch zusammen gefeiert“, berichtet Rayk Peiser. Eine Wiederholung dieses Treffens - auf dem Handball-Spielfeld wie auch in gemütlicher Runde - ist nicht ausgeschlossen.

TSG Freyburg: Thomas Jahn, Ralf Odenthal; Christoph Fliege, Maik Klauser, Ingolf Greif, Michael Einax 1, Tino Feetz 1, Jörn Odenthal 1, Pascal Rottig, Andreas Tietz, Rayk Peiser 4, Matthias Wolf, Jürgen Edler 4, Stefan Diemar 1.

SC Magdeburg: Jannick Green, Dario Quenstedt; Robert Weber 15, Matthias Musche 15, Nemanja Zelenovic 6, Piotr Chrapkowski 5, Daniel Pettersson 5, Carlos Molina 5, Christian O’Sullivan 5, Mads Christiansen 5, Gleb Kalarash 3, Marko Bezjak 2, Zeljko Musa 1.

TSG-Keeper Thomas Jahn springt unerschrocken Magdeburgs Neuzugang Piotr Chrapkowski, der insgesamt fünf Tore erzielt, entgegen.
TSG-Keeper Thomas Jahn springt unerschrocken Magdeburgs Neuzugang Piotr Chrapkowski, der insgesamt fünf Tore erzielt, entgegen.
Torsten Biel
Beim Abklatschen sind die Freyburger - zumindest teilweise - auf Augenhöhe mit den SCM-Profis.
Beim Abklatschen sind die Freyburger - zumindest teilweise - auf Augenhöhe mit den SCM-Profis.
Torsten Biel
Rayk Peiser (l.) versucht, den Slowenen Marko Bezjak zu stoppen.
Rayk Peiser (l.) versucht, den Slowenen Marko Bezjak zu stoppen.
Torsten Biel