Handball-Oberliga Handball-Oberliga: Das halbe Team ausgetauscht
Plotha/Naumburg - Eigentlich hätte die erste Frauenmannschaft des HC Burgenland in der bevorstehenden Saison 2018/19 in der 3. Liga spielen können. Als souveräner Meister der Mitteldeutschen Oberliga hatten sich die Schützlinge des damaligen Coaches Steffen Baumgart dafür qualifiziert. Doch nachdem sich die Mannschaft gegen den Aufstieg ausgesprochen hatte, musste der Club umdenken (wir berichteten).
Nun also geht der HCB in eine weitere Oberliga-Saison - mit einem runderneuerten Kader, notgedrungen nach zahlreichen Abgängen (Jurate Kiskyte, Vivien Walzel, Carolin Konrad, Charlotte Wojna, Caroline Rosiak, Victoria Hasselbusch), und auch mit einem neuen Trainer, der zunächst gar nicht vorgesehen war. „Eigentlich hatten wir ja Robert Flämmich verpflichtet, aber er sollte das Team in der 3. Liga coachen. Nachdem das nicht geklappt hat, haben wir uns geeinigt, doch nicht zusammenzuarbeiten“, berichtet HCB-Präsident Uwe Gering. Der Jenaer Flämmich ist inzwischen als neuer Coach der Drittliga-Frauen des HV Chemnitz vorgestellt worden.
Mit Michael Hoffmann habe man aber eine sehr gute andere Lösung für die Burgenländerinnen gefunden, sagte Uwe Gering. „Wir kennen uns schon seit Jahren. Er besitzt die Trainer-B-Lizenz, hat im Männerbereich die Jenaer betreut und war zuletzt Coach der Weimarer Frauen.“
Schaaf „gefühlter“ Zugang
Vom bisherigen Oberliga-Kader der HCB-Frauen sind sechs Akteure übrig geblieben: die Torhüterinnen Miriam Ihle - sie wird ihrem Verein ab sofort wieder komplett zur Verfügung stehen - und Marie Schuhknecht sowie die Feldspielerinnen Jessica Stiskall, Theresa Gering, Melanie Steinbach und Anna-Maria Schulz. Hinzu kommt aus den eigenen Reihen Sarah Schaaf, die früher bereits in der HCB-Ersten ein Aktivposten gewesen war, dann pausierte und als Übungsleiterin tätig war und zuletzt wieder für die zweite Mannschaft auflief. „Sarah hat das Potenzial und die Qualität für die Oberliga“, ist sich Präsident Gering sicher.
Während Schaaf ein „gefühlter“ Neuzugang für das Meisterteam des Vorjahres ist, vermeldet der HCB zudem sechs „echte“ Zugänge für die bevorstehende Saison. Gleich drei Spielerinnen kommen vom Drittligisten SC Markranstädt, den „Piranhas“: Sophie Lindner, die aus Weißenfels stammt, dann zum HC Leipzig wechselte, in der Messestadt die Sportschule besuchte und vielseitig einsetzbar ist (Kreis, Linksaußen, Aufbau Mitte), Aline Wittwer, die erst 19 Jahre alt und als Linkshänderin für die Rechtsaußenposition vorgesehen ist, sowie Julia Böhme (ebenfalls 19), die nach einem Kreuzbandriss wieder voll einsatzfähig ist; sie kann Linksaußen oder halblinks spielen.
Vom Oberliga-Konkurrenten HSG Riesa/Oschatz ist Christin Müller zu den Burgenländerinnen gekommen. „Sie arbeitet als Polizistin in Leipzig und ist von Riesa nach Bad Dürrenberg gezogen“, so Uwe Gering. Müller verfüge bereits über Drittliga-Erfahrung und könne im zentralen oder halblinken Rückraum eingesetzt werden.
Ziel: oberes Tabellendrittel
Eine berufliche Veränderung ist der Grund für den Wechsel von Jasmin Heinz vom SV Plauen-Oberlosa zum HCB. Die aus dem Feld heraus beste Torschützin der vergangenen Saison in der Sachsenliga absolviert jetzt bei Kaufland in Osterfeld eine längere Weiterbildung. „Dadurch konnte sie sich auch sportlich von der fünften in die vierte Liga verbessern“, so der Präsident ihres neuen Clubs. Heinz spielt zumeist im linken Rückraum.
Der sechste Neuzugang ist Carolin Held vom SV Union Halle-Neustadt. „Auch sie ist noch eine sehr junge Spielerin, die für den HSV Magdeburg bereits in der Juniorinnen-Bundesliga aktiv war“, berichtet Uwe Gering. Held, die auf beiden Außenpositionen eingesetzt werden kann, hat für die Union-Reserve auch schon in der Oberliga gespielt.
Ziel in der bevorstehenden Saison sei es, so Gering, die neu formierte Mannschaft der Burgenländerinnen erst einmal zu stabilisieren. „Ich gehe aber davon aus, dass sie das Zeug dazu hat, zwar nicht ganz vorn, aber zumindest im oberen Tabellendrittel der Mitteldeutschen Oberliga mitzuspielen“, erklärt der HCB-Präsident.
Auftakt beim HSV Apolda
Nach der vergangenen Saison ist die hiesige Oberliga der Frauen von zwölf auf zehn Mannschaften verkleinert worden. Die geplante weitere Reduzierung zum Spieljahr 2019/20 auf dann nur noch acht Teams ist allerdings wohl - so die letzten Meldungen aus dem Mitteldeutschen Handball-Verband (MHV) - wieder vom Tisch. Vielmehr denke man über eine Rückkehr zum Zwölfer-Feld zurück, heißt es. „Für uns ist die jüngste Umstrukturierung ganz gut verlaufen. Wir haben zwei Auswärtsfahrten weniger und mit dem HSV Apolda sowie der HSG Rückmarsdorf zwei Aufsteiger dazubekommen, die wir jeweils in einer Dreiviertelstunde erreichen können“, freut sich Vereinschef Gering.
Die neue Saison beginnt für die HCB-Frauen gleich mit einem dieser „Lokalderbys“: Am Sonnabend, 8. September, 17.30 Uhr, müssen sie in Apolda antreten. Am Freitagabend gewannen die Burgenländerinnen zum Auftakt eines Trainingslagers in Plotha ein Testspiel über viermal 20 Minuten gegen den Thüringenligisten HBV Jena klar mit 45:30. Geplant sind noch eine Partie gegen den SC Hoyerswerda (eventuell am 17. August im „Euroville“) sowie die Teilnahme am Turnier des Drittligisten HV Chemnitz am 2. September. Dick in ihrem Terminkalender angestrichen haben sich die Burgenländerinnen ihr eigenes Wanderpokalturnier am 25. August in Plotha (siehe auch „Vier Wettbewerbe...“).