Handball Handball : Gesangseinlagen und ungarischer Schnaps
Naumburg - In den Mannschaftssportarten gibt es vielerlei Rituale, wie Neuzugänge ihren Einstand zu geben haben. Bei den Handballern des HC Burgenland ist es die beliebte Gesangseinlage. „In diesem Jahr waren wir gnädig und haben kein spezielles Lied vorgegeben. Es musste aber ein Song aus dem jeweiligen Geburtsjahr des Spielers sein“, berichtet Coach Steffen Baumgart. Und weil Aufsteiger HCB für die anstehende Drittliga-Saison personell mächtig aufgerüstet und seinen Kader ziemlich umgekrempelt hat, wurde das Programm am Samstagabend im Trainingscamp im Naumburger „Euroville“ etwas länger als sonst üblich.
Der bullige Kreisläufer Chris Hoffmann, der aus Köthen zum HCB gewechselt ist, interpretierte zum Beispiel „Willenlos“ von Marius Müller-Westernhagen. Rückraum-Shooter Daniel Zele sang „Africa“ von Toto - das ist zwar von 1982 und damit wesentlich älter als der Neuzugang vom Dessau-Roßlauer HV, doch wegen der unzureichenden Internetverbindung habe man die Suche nach einem geeigneten Titel abbrechen und improvisieren müssen, hieß es. Als Entschädigung ließ Zele dann noch Schnaps aus seiner ungarischen Heimat kreisen.
Dass es von dem Hochprozentigen etwas zu viel des Guten gewesen sein könnte, wollte Steffen Baumgart nicht bestätigen. Auch nicht, dass die „sehr gute teambildende Maßnahme“, die sich bis in die frühen Morgenstunden erstreckte, der Grund dafür gewesen sei, dass das für den Sonntagvormittag geplante Programm gestrichen wurde. „Es war einfach viel zu heiß. Da hätte Beachvolleyball, den wir spielen wollten, überhaupt keinen Sinn gemacht“, sagte der HCB-Coach.
Trotzdem sei er sehr zufrieden mit dem Verlauf der vergangenen Tage, so Baumgart. Nicht nur, weil sich die runderneuerte Mannschaft kennengelernt und gleich eine prima Atmosphäre geherrscht habe. „Wir haben quasi seit dem vergangenen Dienstag durchtrainiert, und das Team ist jetzt auf dem Stand, den wir erwartet und angestrebt hatten.“ Das Ergebnis des Testspiels gegen den NHV Concordia Delitzsch, gegen den man sich nur wegen des besseren Torverhältnisses als Mitteldeutscher Meister durchgesetzt hatte (Tageblatt/MZ berichtete), sei natürlich zweitrangig gewesen. Nach dreimal 20 Minuten hieß es am Sonnabendnachmittag im - zuschauerlosen - „Euroville“ 29:29 (siehe auch Statistik).
Bis auf die noch verletzten Stephan Meyer, der sich beim Mannschaftsabend als Conférencier hervortat, Hendrik Taube und Neuzugang Marcel Popa waren alle derzeitigen Akteure des HCB-Drittliga -Kaders im Einsatz. Auch der serbische Linkshänder Janko Pesic, den die Burgenländer aus Suhl für die Rechtsaußenposition verpflichtet haben. Ein weiterer Neuzugang wird am Dienstag zum Team stoßen: der zweitligaerfahrene Torwart Hendrik Halfmann vom HC Elbflorenz Dresden. Der 1,98-Meter-Hüne, geboren in Remscheid und bislang Handball-Profi, will sich in Naumburg beruflich neu orientieren (wir berichten noch).
Nachdem Ants Benecke seine aktive Laufbahn in der HCB-Ersten beendet hat (wir berichteten), ist Kenny Dober sein Nachfolger als Kapitän der Burgenländer. Das hat das Trainergespann um Steffen Baumgart und Marcel Kilz entschieden. Der neue Mannschaftsrat wurde indes vom Team gewählt; ihm gehören David Heinig, Hannes Zerrenner und Florian Pfeiffer an.
