Zu- und Abgänge im Winter?: Zu- und Abgänge im Winter?: Wie der HFC seine Kaderplanung vorantreibt

Halle (Saale) - Das 1:1 des Halleschen FC zum Jahres-Finale 2019 gegen den KFC Uerdingen nahmen sie in Halle dann doch halbwegs erleichtert mit. Zum einen erleichtert, weil der 0:1-Rückstand wenigstens egalisiert wurde. Zum anderen, weil jetzt endlich Pause ist. Die Regeneration braucht die Mannschaft dringend. Das zeigten die letzten Spiele.

Torsten Ziegner wird die Feiertage nun zwar „entspannt mit der Familie“ verbringen, aber dennoch nicht tatenlos in Sachen Fußball. Zwischen ihm, dem Trainer, und Sportchef Ralf Heskamp werden Nachrichten und Abstimmungen durch alle möglichen Kommunikationskanäle hin und her fliegen. Vorrangig geht es dann um eventuelle Neuverpflichtungen oder Probespieler, die zum Trainings-Neustart nach nun 14 freien Tagen am 6. Januar dann womöglich auf der Matte stehen sollen.

„Auf welchen Positionen wir uns verstärken wollen, haben wir noch nicht im Detail festgelegt, weil der Fokus zuletzt auf den Spielen gelegen hatte“, sagte Ziegner. Die vergangenen Wochen hatten gezeigt, dass womöglich ein stabiler Abwehrmann, der auch Mal Sebastian Mai vertreten kann, wenn der vorn in die Bresche springen soll, fehlt. Auch ein Offensiv-Lenker, der einspringt, wenn Bentley Baxter Bahn mal in einem Tief steckt, würde den Rot-Weißen noch gut zu Gesicht stehen.

Mit zwei Zugängen hatte der Coach bereits geliebäugelt. Und Präsident Jens Rauschenbach hatte versprochen, man werde sich in den kommenden Tagen „gemeinsam entscheiden, ob und wie wir noch einmal in die Mannschaft investieren“. Voraussetzungen: Die Investitionen sprengen nicht den Budgetrahmen des HFC. Und der/die Spieler müssten sofort weiterhelfen können.

„Das Transferfenster öffnet am 1. Januar. Wir werden alle Antennen ausfahren“, versprach Ziegner. Namen sind derzeit noch ein Fall für Spekulationen. Ist womöglich Deniz Undav, der für den SV Meppen bislang zwölf Tore - eines davon beim 3:3 in Halle - geschossen hat, eventuell ein Thema?

Ralf Heskamp antwortete auf diese Frage eher zurückhaltend. „Er hat eine gute Entwicklung in Meppen genommen. Dass er ein interessanter Spieler ist, wussten wir schon, bevor er nach Meppen gegangen ist. Aber wir beobachten viele Spieler“, sagte der Sportdirektor.

Vielleicht sucht sich der Klub auch frisches Blut aus dem eigenen Nachwuchs? Jan Shcherbakovski, der von Hertha BSC gekommen war, überzeugt bei den A-Junioren und hat klare Ambitionen, Profi werden zu wollen. „Es kann sein, dass wir im Frühjahr den einen oder anderen zum Training dazu holen. Wir haben auch ihn auf dem Radar“, so Heskamp zum konkreten Fall.

Vorher steht aber auch im Raum, dass womöglich Spieler verliehen werden. Kandidaten wären Abwehrmann Nick Galle (21) oder Stürmer Ishmael Schubert-Abubakari, der zwar zum Profi-Kader gehört, aber keinen Saison-Einsatz in Liga drei hatte.

Zum Fall des 19-Jährigen sagt Ralf Heskamp: „Es wäre eine Möglichkeit, seinen Vertrag zu verlängern und ihn zu verleihen, damit er Spielpraxis sammeln kann. Aber so weit sind wir noch nicht. Wir werden die Vorbereitung im Winter noch abwarten“, sagte er und meinte: „Es ist keine ungewöhnliche Situation für einen 19-Jährigen. Er lernt ja allein durch das Training mit der Mannschaft täglich dazu.“

Ziegner reichte die Entwicklung offenbar noch nicht. Auch wenn „Issy“ zuletzt vergeblich auf seine Chance in der Krise gehofft hatte, will er nicht aufgeben. „Bislang ist noch kein Spieler gekommen und hat gesagt, dass er unbedingt weg möchte“, sagte Torsten Ziegner. Aber das war vor der Pause. (mz)