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Schwacher Auftritt in Osnabrück VfL Osnabrück - HFC 2:0: Überfordertes Halle verliert Spitzenspiel in 3. Liga

Von Christoph Karpe 23.02.2019, 15:58
Der Hallesche hat das Spitzenspiel der 3. Liga am Samstag beim VfL Osnabrück verloren. (Archivbild)
Der Hallesche hat das Spitzenspiel der 3. Liga am Samstag beim VfL Osnabrück verloren. (Archivbild) imago sportfotodienst

Osnabrück - Chancenlos im Spitzenspiel: Mit einer insgesamt enttäuschenden Leitung hat der Hallesche FC am Samstag sein Drittliga-Spiel bei Tabellenführer VfL Osnabrück mit 0:2 (0:2) verloren. Die Gastgeber hatten die Partie von Beginn an im Griff, während der HFC in allen Mannschaftsteilen Probleme offenbarte. Auch wenn es im Halbzeit zwei bei Halle besser wurde, war das zu wenig für Punkte beim Spitzenreiter.

Eigentlich zählte der VfL in der jüngeren Vergangenheit zu den Lieblingsgegnern des HFC. Von den letzten sechs Treffen verloren die Rot-Weißen keines und gewannen vier (zwei Remis). Um auch diesmal Zählbares von der Bremer Brücke mitzunehmen, rotierte Trainer Torsten Ziegner wieder zurück.

Er spielte also mit seiner Top-Abwehr mit Moritz Heyer zentral (zuletzt ja im Mittelfeld) und dem angestammten Rechtsverteidiger Toni Lindenhahn.  Der hatte zuletzt die Bank gedrückt. Mit diesem Duo, dazu Niklas Landgraf auf links, stellt der HFC immerhin die zweitbeste Abwehr der Liga. Und vorn durfte auch Stürmer Mathias Fetsch wieder in der Startformation ran.

VfL Osnabrück macht von Beginn an das Spiel

Würde es diese eingespielte Elf schaffen, die Drei-Spiele-torlos-Serie zu beenden? Zuvor war ja betont worden: Diesmal sind wir nicht Favorit, dieser psychologische Vorteil könnte womöglich den Knoten platzen lassen. Aber schon in der Anfangsphase drohte personelles Ungemach.

Lindenhahn war bei einem rüden Einsatz umgemäht worden, konnte dann aber nach einer Behandlungspause weiterkicken. Dann entwickelte ein erwartbares Szenario: Osnabrück drängte, die Gäste lauerten auf Konter. In der zehnten Minute hielt HFC-Keeper Kais Eisele den ersten Distanzschuss mühelos.

Doch dann war er in der 18. Minute nicht zur Stelle. Da segelte ein weiter Flankenball – den auch niemand unterband – auf VfL-Osnabrück-Kapitän Marc Heider am langen Pfosten. Und von dort aus köpfte der die Kugel zum 1:0 für die Hausherren ins Netz.

HFC-Offensive bleibt zu oft harmlos

Nun war der HFC in der Offensive gefragt. Doch in der besten Abwehr der Liga liefen sich die Gäste immer wieder fest. Die Zuspiele waren ungenau. Über die Außen entwickelte sich zunächst keinerlei Gefahr.

Und Osnabrück legte nach. Diesmal mit dem 2:0 durch Etienne Amenyido (28.). Der hatte einen Pass – wieder von der Lindenhahn-Seite – am 16er angenommen und dann mit einem Haken Björn Jopek aussteigen lassen. Mit links hämmerte er dann den Ball unhaltbar in den Winkel. In dieser Phase war der Spitzenreiter ganz klar Chef im eigenen Haus.

Der HFC hatte dann in der 30. Minute wenigstens seinen ersten Abschluss. Doch VfL-Keeper Nils Körber hielt den Schuss von Braydon Manu. Den Nachschuss donnerte Pascal Sohm zwar in die Maschen, stand aber im Abseits.

HFC schwimmt in der Defensive

Auf der Gegenseite hatte die Ziegner-Mannschaft dann pures Glück, als Luca Pfeiffer frei aus vier Metern drüber schoss. Insgesamt war Osnabrück mindestens eine Klasse besser. Bezeichnend, dass Lindenhahn einen Eckball hinter das Tor trat.

So blieb als Fazit der ersten Hälfte: Nur Osnabrück spielte wie ein Spitzenteam und bekam von seinen Fans oftmals Szenenapplaus. Der HFC, der die ersten Gegentore in der Rückrunde kassierte, weil er hinten schwamm, brauchte ein Wunder, um wenigstens noch einen Zähler mitzunehmen. Doch auch das bisher Gesehene in der Offensive machte kaum Mut.

Die Halbzeitansprache von Torsten Ziegner muss laut und knackig gewesen sein. Jedenfalls standen die HFC-Kicker minutenlang vor dem Wiederanpfiff allein auf dem Rasen. Und der HFC-Coach handelte auch. Den fast unsichtbaren Braydon Manu tauschte er gegen Julian Guttau aus.

HFC in Halbzeit zwei bemüht, aber glücklos

In der 50. Minute sendete dann Sohm ein Lebenszeichen. Doch sein Distanzschuss brachte Körber nicht wirklich in Not. Aber immerhin: Der HFC schien bereit, die Initiative zu übernehmen. Und ging vehementer zur Sache. Jan Washausen, Heyer und Landgraf holten sich Gelb ab. Osnabrück zog sich seinerseits zurück.

Allerdings: Chancen für die Gäste gab es deshalb vor 10.134 Zuschauern noch lange nicht. Dabei wäre doch ein schneller Anschluss-Treffer überlebenswichtig gewesen. Sohm (65.) scheiterte dann nach einem wirklich prima Angriff dann mit einem Flachschuss am Keeper. Danach wurde ein Versuch von Bentley Baxter Bahn geblockt (67.).

Kilian Pagliuca vergibt Halles beste Chance

Ziegner schickte Stürmer Kilian Pagliuca für Mittelfeldmann Jopek auf den Rasen (69.). Würde der bislang so Glücklose diesmal zünden? Beinahe aber. In der 81. Minute konnte der Torwart einen abgefälschten Ball von ihm gerade noch über die Latte lenken.

Doch bei aller optischen Überlegenheit in Halbzeit zwei mit Brechstangen-Druckphasen – Guttau noch vorbei (86.), Pagliuca scheiterte am Keeper (89.)  - gegen Ende blieb es beim vierten sieg- und torlosen Spiel in Folge.

Der Negativtrend kostet den HFC die lange verheißungsvolle Position im Aufstiegsrennen. Da nächste Heimspiel am Freitag gegen Uerdingen, wird damit vielleicht schon zur letzten Chance, um aus einer Lauerposition weiter oben mitmischen zu können. (mz)

Statistik: VfL Osnabrück - Hallescher FC 2:0 (2:0)

VfL: Körber - Renneke, Konrad, Trapp, Engel - Danneberg (72. Ouahim), Taffertshofer, Amenyido (90. Krasniqi) - Girth, Pfeiffer (83. Alvarez), Heider
HFC: Eisele - Lindenhahn, Heyer, Landgraf - Ajani, Washausen, Jopek (68. Pagliuca), Manu (46. Guttau) - Bahn, Sohm - Fetsch
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Drolshagen)
Zuschauer: 10.134
Tore: 1:0 Heider (17.), 2:0 Amenyido (26.)
Gelbe Karten: Danneberg (2), Amenyido (2), Konrad (1) / Manu (4), Jopek (5), Heyer (8), Landgraf (7)