Manu und Ajani im Form-Tief VfL Osnabrück - Hallescher FC: Manu und Ajani im Formtief
Halle (Saale) - Torsten Ziegner ist im Zwiespalt. „Unzufrieden“, sagt der Trainer des Halleschen FC, „bin ich nicht, denn sie versuchen alles und geben nicht auf“, sagt er. „Zu sagen, ich bin zufrieden, wäre allerdings auch falsch. Schließlich entwickeln wir zu wenig Wucht über die Offensive. Das hat auch mit dem Flügelspiel zu tun.“
Die Rede ist von Braydon Manu und Marvin Ajani. Dass der HFC gerade in dieser Saisonphase der dritten Liga zu wenig gefährliche Situationen im Strafraum heraufbeschwört - Hauptgrund der Torlos-Serie - hat auch mit den einst gefeierten Außenbahnspielern zu tun. Denn vieles von dem, was die flinken Flitzer gerade probieren, verpufft wirkungslos.
HFC-Probleme: Manu verpasst Abschluss, Ajani flankt schlecht
Ziegner wird da auch konkret: „Manu zum Beispiel bringt oft den letzten Pass nicht zum eigenen Mann und verpasst den Torabschluss. Ajani flankt manchmal schlecht“, sagt der Trainer. Es sind Dinge, die auch den Fans immer öfter unangenehm auffallen.
Die Frage ist: Wie können die zwei an guten Tagen so wertvollen Spieler ihre Top-Form zurückgewinnen? Gerade in Osnabrück am Sonnabend wäre es ein probates Mittel, über außen zum Erfolg zu kommen. Dem Spitzenreiter sind nämlich gerade zum Beispiel die Linksverteidiger aus Verletzungsgründen aus gegangen.
Torsten Ziegner weiß, wie es gehen könnte. „Es müssen Entscheidungen her. Sie dürfen nicht zögern, nicht lange überlegen, sondern müssen sich entscheiden: Pass, Dribbling, Flanke, Torabschluss“, sagt der Coach.
Manu und Ajani machen sich zu viele Gedanken
So stand er nach dem Testspiel am Dienstag gegen den Regionalligisten aus Nordhausen noch lange mit Manu am Spielfeldrand und redete mit dem 21-Jährigen. Symptomatisch nämlich hatte der sich in diesem Spiel in einer Szene einfach zu spät für einen Torschuss entschlossen - und war dann am Keeper gescheitert.
Ziegner kann natürlich auch den psychologischen Faktor nicht außer Acht lassen. „Die beiden brauchen auch mal wieder einen guten Moment“ - für frisches Selbstbewusstsein . „Ein Tor wäre klasse, oder eine Flanke, die dann zu einem Tor führt. Derzeit machen sie sich extrem viele Gedanken“, sagt er. Deshalb fehle die Lockerheit, das Selbstvertrauen mit dem vieles einfacher geht.
Dass Ajani Flausen im Kopf habe, wegen einer möglichen Zukunft in der zweiten Liga und deshalb nicht so recht bei der Sache sei, das glaubt Ziegner derweil nicht. „Diese Vermutung ist falsch. Er ist zu einhundert Prozent bei der Sache. Natürlich hat er den Anspruch mal zweite Liga spielen zu wollen - wie viele andere auch. Aber am liebsten möchte er mit uns erfolgreich sein“, sagt der Trainer energisch.
Ziegner sieht den HFC weiter (fast) auf Kurs
Und am liebsten soll schon der Knoten in Osnabrück platzen, wo absehbar ist, dass die Zielspieler von Manu und Ajani im Zentrum dann wieder Mathias Fetsch und Maximilian Pronichev heißen könnten. „Es ist eine Option, die beiden im Gegensatz zu letzten Spiel wieder einzubauen“, sagt Ziegner. Und auch die Stürmer benötigen natürlich auch mal wieder ein Erfolgserlebnis.
„Es heißt, wenn man zwei Punkte im Schnitt pro Spiel holt, dann steigt man auf. In den fünf Spielen der Rückrunde haben wir acht Punkte geholt - wir sind also zwei Zähler unter dem Schnitt“, sagt der Coach.
Und zugleich formuliert er seien Hoffnung für das Spiel beim VfL: „Wir sind einfach dran, mal wieder zu treffen. Das ist das Gesetz der Serie, dass dies bald wieder passieren wird.“ Und damit baut er auch seine Sorgenkinder wieder auf. Zumal: „Osnabrück ist auch nur ein Drittligist.“ Und gefährlich auswärts zu kontern, das liegt seinem Team. (mz)