Versetzung von Leiter Steffen Kluge Versetzung von Fanprojektleiter Steffen Kluge: HFC-Fanszene kündigt Zusammenarbeit
Halle (Saale) - Drastische Maßnahmen der HFC-Fanszene: Nachdem am Montag die Versetzung des beliebten Fanprojektleiters Steffen Kluge vom Oberbürgermeisterbüro Halles ohne genauere Begründung durchgesetzt wurde und Kluge somit nicht mehr Leiter des Fanprojektes Halle ist, gaben die aktiven Fans des HFC in einer gemeinsamen Erklärung bekannt, jegliche Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt aufzugeben und die Nutzung des Fanhauses einzustellen.
Zudem werde man die ehrenamtliche Arbeit des beliebten HFC-Fanradios einstellen und auch das Halbzeitspiel nicht weiter fortführen. Dies sei als Maßnahme zu verstehen, nachdem man bis heute und trotz mehrmaliger Anfrage keine Erklärung für die Versetzung des langjährigen Fanprojektleiters erhalten habe.
Auch HFC-Präsident Michael Schädlich erklärte zuletzt gegenüber der MZ, keinerlei Informationen erhalten zu haben, weshalb Kluge versetzt wurde. Die HFC-Fankurve hatte zwei offene Briefe an Oberbürgermeister Wiegand gerichtet und mehrfach im Erdgas Sportpark friedlich gegen die Versetzung Kluges demonstriert. Die Beendigung der Zusammenarbeit sei nun die letzte Maßnahme.
Die Stellungnahme der HFC-Fanszene im Wortlaut
Die Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt Halle wird mit sofortiger Wirkung und auf allen Ebenen eingestellt!
Nun ist es amtlich!
Oberbürgermeister Bernd Wiegand hat Steffen Kluge versetzt, der somit seit diesem Montag nicht mehr Leiter des Streetwork-Fanprojektes Halle ist!
Für uns als HFC-Fans ein Schock!
Um es klar zu sagen: Herr Wiegand setzt im Alleingang den Leiter des Fanprojektes ab und zerstört damit 10 Jahre harte Arbeit und die Vertrauensbasis. Für uns ist dieser Alleingang nicht hinzunehmen, weshalb wir die Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt Halle bis zur vollständigen Klärung der Situation bezüglich der Weiterführung der Arbeit im Allgemeinen sowie die Personalentscheidung im Speziellen konsequent und in allen Bereichen einstellen!
Das betrifft konkret die ehrenamtliche Betreuung des Fanhauses an Spieltagen durch die aktive Fanszene sowie die komplette Nutzung des Fanhauses durch uns; sei es zu den Fantreffs am Dienstag oder den Treffen im Rahmen der Fanarbeit des HFC-Fanszene e.V., des HFC-FANKURVENRATs sowie der Ultraszene. Ebenso stellen wir die ehrenamtliche Arbeit des HFC-Fanradios und des Halbzeitspiels ein, welche durch das Fanprojekt Halle initiiert, unterstützt und über Jahre begleitet wurde.
Wir haben uns zu diesen schweren Schritten entschieden um aufzuzeigen, dass die Arbeit des Fanprojektes vor allem durch den Einsatz des Fanprojektleiters, Herrn Kluge, geprägt ist und nicht einfach (wie in einer Werkstatt für Ersatzteillager) auszutauschen ist. Immerhin handelt es sich hier um ein sehr spezielles Handlungsfeld der Jugendsozialarbeit.
Das Fanprojekt Halle und die soziale Arbeit mit HFC-Fans, insbesondere der jüngeren Generation, gehören nachweislich zu den besten in Deutschland!
Was heißt das konkret? Die bewusste Auswahl des Standortes, die Sanierung des Fanhauses durch HFC-Fans, der über die Jahre gewachsene und gut besuchte Fan-Treff an Spieltagen für Fans aller Couleur, der Kontakt und die Arbeit an der Fan-Basis, aber vor allem die Akzeptanz und der insbesondere durch die vielen Projekte und Bildungsreisen hervorgerufene Respekt für die kontinuierliche Arbeit.
In den letzten 10 Jahren wurde mit dem Streetwork-Fanprojekt Halle, getreu dem Motto „NUR ZUSAMMEN“, etwas geschaffen, was nicht ansatzweise in Gold aufzuwiegen ist. Steffen Kluge wusste immer wieder den schweren Spagat zwischen Verständnis, Aushandlung und mahnenden Worten zu stehen. In unzähligen Treffen und Gesprächen sorgte er dafür, die Spannungsfelder zwischen den verschiedenen Interessens- und Konfliktparteien abzubauen.
Alle Netzwerkpartner des halleschen Fanprojektes wissen das vor dem Hintergrund ihrer jahrelangen Erfahrung zu würdigen und genau einzuschätzen.
Aktuell gibt es keinen Ersatz für Steffen Kluge! Damit kann die soziale Fanarbeit nicht mehr in gewohnter Weise und im herkömmlichen Umfang aufrechterhalten werden. Uns fehlt die Überzeugung in ein “neues” Fanprojekt, weshalb wir uns zu diesen Schritten veranlasst, ja gewissermaßen genötigt sehen.
Wir fordern Herrn Wiegand zum wiederholten Mal auf, seine, aus unserer Sicht, unüberlegte Personalentscheidung fachlich zu begründen und sie vor allem zu überdenken!
HFC-FANKURVENRAT
HFC-Fanszene e.V.
Saalefront-Ultras
(mz)