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Gäste fühlen sich bei 4:4 in Halle betrogen Verl-Trainer tobt: „Katastrophe, dass wir unseres Sieges beraubt werden“

Aktualisiert: 28.08.2021, 10:25
Guerino Capretti, Trainer beim SC Verl, war nach Abpfiff in Halle komplett bedient.
Guerino Capretti, Trainer beim SC Verl, war nach Abpfiff in Halle komplett bedient. (Foto: imago images/Eibner)

Halle (Saale)/MZ - Für die Fans beider Mannschaften - fünf waren auch bei den Gästen mitgereist - war das 4:4 zwischen dem Halleschen FC und dem SC Verl am Freitagabend beste Fußballunterhaltung. Aber SC-Trainer Guerino Capretti war nach Spielende gar nicht versöhnlich gestimmt.

Der 39-Jährige fühlte sich von Schiedsrichter Florian Lechner um den Sieg betrogen - und nahm bei „Magenta Sport kein Blatt vor dem Mund. „Es ist eine Katastrophe, dass wir unseres Sieges einfach so beraubt werden. Wir konnten nichts dafür, konnten nichts beeinflussen, nicht mal der Gegner“, tobte der Trainer der Gäste.

Seinen Zorn hatte ein Zweikampf in der 75. Minute ausgelöst. Halles Niklas Kastenhofer hatte am eigenen Strafraum Verls Kapitän Kasim Rabihic am Fuß getroffen, Schiedsrichter Lechner ließ die Szene aber weiterlaufen. der HFC schaltet schnell um und Sekunden später traf Julian Derstroff zum 3:4-Anschlusstreffer. Halle war zurück im Spiel, das 4:4 durch Michael Eberwein folgte.

Guerino Capretti: Verl hat in Halle „11 gegen 13“ gespielt

„Das ärgert mich maßlos“, sagte der Trainer über die für ihn entscheidende Szene: „Vor dem dritten Tor von Halle ist es ein klares Foulspiel. Der Schiedsrichter hat freie Sicht, das ist ein klares Foul. Aber der Schiedsrichter pfeift er nicht, weil er sich vor den ganzen Zuschauern nicht getraut hat.“

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Auf der Pressekonferenz legte der Trainer, immer noch emotional am Limit, nach. „Heute war es leider so, dass der gute Herr Schiedsrichter viele enge Aktionen gegen uns gepfiffen hat“, sagte er in einem mehrminütigen Monolog: „Ich kann nur vermuten, dass es an der Kulisse lag. Fakt ist, dass er ein ganz klares Foul nicht gepfiffen hat.“

Capretti sieht sein Team auswärts ohnehin im Nachteil. „Wir als SC Verl haben zu Hause und auswärts nicht diese Stimmung, wir spielen immer nur dagegen.“ Aber der Schiedsrichter dürfe sich davon nicht auch noch anstecken lassen: „Wenn es dann 13 gegen 11 ist, ist es zu viel“, sagte Capretti enttäuscht.

SC Verl sieht Spiel in Halle vom Schiedsrichter entschieden

So konnte sich Capretti gar nicht über den Auswärtspunkt nach einer fantastischen Drittliga-Partie freuen. „Meine Mannschaft hat ihr Herz auf dem Platz gelassen und ich hätte mir sowas von gewünscht, dass wir heute belohnt werden“, sagte der Trainer traurig in die Magenta-Kamera.

Dabei fand er auch durchaus lobende Worte für beide Teams. „Halle war bei Standards immer brandgefährlich, das konnten wir nicht verteidigen“, sagte er über die Gastgeber, um dann seiner Mannschaft das größte Kompliment zu machen: „Aber wir haben unseren Fußball gespielt, durchs Zentrum, haben uns Chancen herausgespielt - das war allererste Sahne!“

Dass es trotz einer starken Auswärtsleistung nicht für drei Punkte gereicht hat, nahm Capretti zum Anlass, eine generelle Debatte anzustoßen: „Schiedsrichterentscheidungen sind nicht immer richtig. Dass es uns heute trifft, ist mega ärgerlich. Vielleicht sollte man auch in der 3. Liga einen Videobeweis einführen, dann wäre es ein bisschen gerechter.“