Verblüffende Frühform Verblüffende Frühform: Was der HFC-Sieg gegen Nürnberg wert ist
Weismain/Halle (Saale) - Viel Zeit blieb nicht. „Eine Viertelstunde haben wir uns unterhalten“, sagt Marvin Ajani. Dann ging es für den Halleschen FC auch schon in den Bus zurück nach Hause. Für eine Kurzanalyse genügte der Plausch zwischen den Kumpels aber. „Fabi hat gesagt, dass es eine deutliche Steigerung zum letzten Jahr ist“, berichtet Ajani.
Fabi, das ist Fabian Bredlow, ehemaliger Torwart des Halleschen FC und nun mit dem 1. FC Nürnberg bald in der Bundesliga im Einsatz. Am Samstag war der Keeper aber erstmal gegen seinen alten Verein gefordert - und verlor. 2:1 gewann Drittligist HFC den Test gegen den Erstligisten und beeindruckte damit nicht nur Fabian Bredlow.
Ex-HFC-Keeper Fabian Bredlow verursacht Elfer
Fest steht: Der HFC befindet sich in starker Frühform. Schon mit dem knappen 2:3 gegen Zweitligist Erzgebirge Aue am vergangenen Wochenende hatte der Klub aufhorchen lassen, der Erfolg gegen Nürnberg ist nun aber noch einmal ein deutlich größeres Ausrufezeichen. „Wir haben defensiv gut gestanden und geordnet nach vorne gespielt“, sagte Ajani.
Das galt vor allem für die erste Halbzeit. Da war der HFC das gefährlichere Team, ging durch Moritz Heyer in der 20. Minute verdient in Führung. Der Verteidiger hatte nach einer Ecke erfolgreich nachgesetzt. Zuvor hatte Bredlow im Eins-gegen-Eins gegen Pascal Sohm gerettet. Fünf Minuten später konnte der ehemalige HFC-Keeper gegen den durchgebrochenen Braydon Manu nur noch zu einem Foul greifen, den fälligen Elfmeter verwandelte Bentley Baxter Bahn in den Winkel zum 2:0. „Er war angefressen, meinte, dass er Braydon nur leicht berührt habe“, verriet Ajani, wie sein alter Kumpel über die Szene dachte. „Aber ich hätte es wie Braydon gemacht.“
„Wenn wir gegen Lok 0:4 verlieren, ist das Selbstvertrauen aus dem Nürnberg-Spiel weg“
Unmittelbar vor der Pause verkürzte dann Club-Stürmer Mikael Ishak. Obwohl Nürnberg nach der Pause druckvoller agierte, blieb es beim 1:2 aus Sicht des Favoriten. „Wir wissen, dass es nur ein Testspiel ist“, sagt Ajani. „Aber es gibt natürlich trotzdem Selbstvertrauen.“
Was für die Mannschaft wie auch Ajani gilt. Der zeigte gegen den „Club“ seinen nächsten starken Auftritt, auch wenn er diesmal ohne Tor blieb. Gegen Fredericia und Aue hatte er zuletzt sehenswert getroffen. „Es läuft ganz gut“, sagt Ajani. „Die Abläufe mit den Neuen in der Offensive, wie Sohmi oder Bax, grooven sich langsam ein.“
In den ernsthaften Tests zeigte sich der HFC tatsächlich schon in sehr guter Verfassung: Immer gelangen mindestens zwei Tore, gegen Fredericia sogar drei. „Wir müssen jetzt aber schauen, dass wir die letzten Testspiele auch noch gut bestreiten“, sagt Ajani. Am Mittwoch geht es gegen Erfurt, am Sonntag zur Generalprobe bei Lok Leipzig. „Wenn wir gegen Lok 0:4 verlieren, ist das Selbstvertrauen aus dem Nürnberg-Spiel weg.“
(mz)