Turbine trotz 0:8 zufrieden Turbine trotz 0:8 zufrieden: Drei Pagliuca-Tore beim Debüt für den HFC
Halle (Saale) - Nach 82 Minuten passiert es doch noch. Tief in der Hälfte des Halleschen FC fällt Janos Körtge der Ball vor die Füße. Plötzlich ist da viel freies Feld. Der Mann mit der Nummer 10 auf dem Rücken setzt zum Sprint an, zieht am Strafraum mit dem Außenrist ab.
Das Leder segelt über HFC-Torwart Tom Müller, scheint in der Luft zu hängen - und prallt an die Querlatte. Ein Raunen schallt über den Sportplatz am „Felsen“, das lauteste an diesem Nachmittag. Es ist die erste und einzige wirkliche Torchance, die Turbine Halle sich im Pokal-Derby gegen den Drittligisten herausspielen kann.
Turbine-Trainer Steffen Mandel ist trotz 0:8 zufrieden
„Kurz stockt der Atem da auf jeden Fall“, sagt Körtge nach dem Spiel und meint: „Hier heute eine Bude zu machen, das war für uns das einzige Ziel.“ Am Ende bleibt den Blau-Weißen der Ehrentreffer verwehrt. 0:8 unterliegen sie dem Halleschen FC im Landespokal.
SV Blau-Weiß Dölau - SG Union Sandersdorf 3:5 n E.
BSV Halle-Ammendorf - VfL Halle 96 3:4 n. E.
FC Grün-Weiß Piersteritz - SV Blau-Weiß Zorbau 1:3
Turbine Halle - Hallescher FC 0:8
SV Blau-Weiß Günthersdorf - SG Blau-Weiß Brachstedt 2:0
SV Romonta Stedten - 1. FC Romonta Amsdorf 1:2
SC Naumburg - SV Edelweiß Arnstedt 0:1
VfB IMO Merseburg - SV Eintracht Elster 3:0 n.V.
Trauer schiebt bei den „Felsenkickern“ nach dem Abpfiff trotzdem niemand. „Mehr zu wollen, das wäre vermessen gewesen“, sagt der frisch vermählte Turbine-Coach Steffen Mandel und schickt hinterher: „Ein gelungenes Spiel. Ich bin durchaus begeistert.“
Nicht nur er. 1.421 Zuschauer sind an diesem sonnigen Sonntag zum Sportplatz am „Felsen“ gepilgert. Familien, Fans mit HFC-Trikot, Jugendspieler der „Felsenkicker“ in ihrem blau-weißen Dress - nach und nach füllt sich der Hang am Spielfeldrand. Aus den Lautsprechern schallt die Vereinshymne: „Turbine - ein Sieg, ein Stern, die Meisterschaft.“ Hier herrscht Stimmung wie bei einem großen Giebichensteiner Stadtteil-Fest.
HFC-Trainer Ziegner mit erster Halbzeit unzufrieden
Und die Landesklasse-Truppe liefert. Die Blau-Weißen stehen von Beginn an dicht gestaffelt, lassen sich tief in die eigene Hälfte fallen. Ein Bollwerk um den Strafraum, an dem sich die Profis in den ersten Minuten vergeblich abarbeiten. Jede Flanke wird aus der Box geköpft, jeder Durchbruch abgegrätscht. „Die erste Halbzeit war nicht besonders gut“, wird HFC-Coach Torsten Ziegner nach dem Spiel sagen.
Fast eine halbe Stunde halten die Amateure dem Belagerungs-Fußball stand - bis sich Bentley Baxter Bahn in der 27. Minute auf rechts durchsetzt und Pascal Sohm im Strafraum findet, völlig frei. Der Stürmer schiebt seelenruhig ein.
Kilian Pagliuca trifft beim HFC-Debüt sehenswert
SV Liesten 22 - 1. FC Lok Stendal 0:3
Burger BC - VfB Germania Halberstadt 0:6
MSC Preußen Magdeburg - TV Askania Bernburg 0:2
Ummendorfer SV - SV 1890 Westerhausen 7:6 n.E.
SV Union Hayrothsberg - CFC Germania 03 1:5
Quedlinburger SV - FC Einheit Wernigerode 1:4
TuS Schwarz-Weiß Bismarck - SV Dessau 05 0:3
FSV Barleben - Haldensleber SC 2:0
Es ist der viel beschworene Dosenöffner. In der 44. Minute legt Neuzugang Kilian Pagliuca - bei seinem Debüt in der Startelf - sehenswert aus der Drehung nach, Sohm trifft eine Minute später zum 3:0. Nach der Pause besorgen Sohm (53.), Guttau (56.), Pagliuca (58., 67.) und Ludwig (76.) den Endstand.
Und Turbine? Lässt sich nicht unterkriegen. Und wird frecher. Martin Allweyer legt den Ball auf Außen an Fynn Arkenberg vorbei, versucht ihn zu überlaufen. Matthias Sommerer schiebt dem jungen HFC-Profi das Leder gar per Tunnel durch die Beine.
Und dann, kurz vor Schluss, startet Janos Körtge durch. Dass sein Schuss nur die Querlatte trifft, bleibt wohl der einzige Wermutstropfen für die Blau-Weißen. „Da hat uns einfach das Glück gefehlt“, sagt Trainer Steffen Mandel nach dem Spiel. Allzu bekümmert wirkt er nicht.
(mz)