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Trainer Sportdirektor Spieler Trainer Sportdirektor Spieler: So sieht es bei der HFC-Personalplanung aus

Von Christoph Karpe und Tobias Schlegel 16.03.2018, 08:00
HFC-Manager Ralph Kuehne.
HFC-Manager Ralph Kuehne. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Natürlich kam die eine Frage, die Rico Schmitt nun ganz und gar nicht hören wollte. Geahnt hatte er aber bestimmt, dass irgendjemand aus dem Journalisten-Kreis bei der Pressekonferenz am Tag vor dem Drittliga-Punktspiel gegen Lotte wissen wolle, was er von der Diskussion um seine Zukunft beim Halleschen FC halte. Und ob sie ihn irgendeiner Weise beschäftigen würde? Die Antwort fiel so erwartbar aus - wie sie zurechtgelegt daherkam: „Wir spielen am Freitagabend gegen Lotte.“ So bügelte der Trainer das Thema ab.

Dabei steht offenbar fest, dass sich der 49-jährige Fußball-Lehrer schon um einen neuen Arbeitsplatz ab Sommer bemühen könnte. Egal, was die kommenden Tage bringen, einen positiven Vermerk in seinem Zeugnis möchte Rico Schmitt unbedingt: Schaffte mit dem HFC den sportlichen Klassenerhalt. Lotte könnte das nächste Etappenziel auf diesem Weg werden.

HFC-Trainer Rico Schmitt redet Gegner Lotte stark

Nach Bremen II und Chemnitz nun also Lotte. Wieder ein direkter Abstiegskonkurrent und wieder die Chance für den HFC, einen solchen per Sieg zu distanzieren. Schmitt bleibt seiner verbal defensiven Linie treu: Er redet den seit sechs Spieltagen sieglosen Gegner stark. Lotte stelle eine Mannschaft, die zuletzt oft unter Wert geschlagen worden sei.

„Wir müssen dieses Spiel leidenschaftlich angehen und dort weitermachen, wo wir in Chemnitz aufgehört haben“, sagt Schmitt also. Beim 1:1 am Sonntag hatte sich seine Mannschaft nach dem Rückstand erfolgreich gegen die Niederlage gestemmt.

In der HFC-Offensive wird das Personal knapp

Der Ausgleich fiel per Abstauber durch Erik Zenga. Den 1:0-Sieg gegen Bremen hatte Kapitän Klaus Gjasula per Elfmeter hergestellt. Überhaupt sind zuletzt wirklich herausgespielte Treffer beim HFC rar. Was auch seinen Grund im Personalmangel hat. Benjamin Pintol setzt angeschlagen aus. Nun muss auch noch Marvin Ajani wegen eines Infekts passen.

Ausgerechnet der Mann, der vier der neun Rückrunden-Tore erzielt hat. Vincent-Louis Stenzel, der in der Schlussviertelstunde in Chemnitz einen ordentlichen Eindruck hinterlassen hatte, zog sich einen Kapselriss im Kniegelenk zu.

Bleiben an reinen Offensiv-Spielern noch Mathias Fetsch, der nun schon acht Spiele ohne Treffer ist, und Hilal El-Helwe. Der libanesische Nationalspieler hat zuletzt am 29. September 2017 getroffen - beim 1:1 im Hinspiel in Lotte. Furchteinflößend kommt der HFC-Angriff also gerade nicht daher. Spektakel ist kaum erwartbar.

Beim Sportdirektor könnte es jetzt schnell gehen

Abseits aller sportlichen Erwägungen das Freitagabend-Spiel betreffend, wird aber natürlich intensiv an der neuen Team-Leitung gewerkelt. Der Vorstand hat sich, stets möglichst vollzählig, mit Kandidaten getroffen, die als künftiger Sportdirektor in Frage kommen. „In den nächsten Tagen, vielleicht nächste Woche“, sagt Noch-Manager Ralph Kühne, könne Vollzug bei der Verpflichtung gemeldet werden. „Qualität geht vor Schnelligkeit“, sei die Prämisse.

Fest steht: Bei einem Sieg gegen Lotte könnte es ganz schnell gehen. Ist die Klasse sicher, kann weißer Rauch aufsteigen. Namen mag Kühne, der „meist die Erstkontakte herstellt“, nicht kommentieren. Hat er früher übrigens auch nicht gemacht, als seine Position noch stärker war.

Noch kein Spieler soll dem HFC abgesagt haben

Nebenbei gibt es Vorfühl-Gespräche mit Spielern, deren Verträge auslaufen - und die man gern halten möchte. Im Vertrauen darauf, dass ein sportlicher Leiter und ein womöglich neuer Trainer mit diesen Profis arbeiten wolle. „Bis jetzt hat kein Spieler gesagt: Das Thema HFC ist für mich zu“, berichtet Ralph Kühne. Heißt: Auch einer wie Kapitän Gjasula, mit dem ja geredet wurde, hat noch keinen neuen Verein.

Und was ist denn nun mit Schmitt? Der hat nur beobachtet, dass „sich inzwischen einige Kollegen in Stellung bringen“. Es sitzen also inzwischen vermehrt Trainer auf der Tribüne, die auf Schmitts Job spekulieren. Auch gegen Lotte wird das so sein. Und man könnte schon mal Ausschau halten nach: Tomislav Stipic (Ex-Aue - war schon da) und auch nach Torsten Ziegner (Zwickau).

(mz)