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  7. 0:0 in Paderborn: SC Paderborn gegen Hallescher FC: Guter Auftritt des HFC bleibt beim 0:0 unbelohnt

0:0 in Paderborn SC Paderborn gegen Hallescher FC: Guter Auftritt des HFC bleibt beim 0:0 unbelohnt

Von Clemens Boisserée 22.10.2016, 12:15
Hartes Stück Arbeit: Der HFC holt in Paderborn einen Punkt.
Hartes Stück Arbeit: Der HFC holt in Paderborn einen Punkt. Hebestreit

Paderborn - Der Hallesche FC ist am Samstag auch im siebten Ligaspiel in Folge ohne Niederlage geblieben und hat damit den Vereinsrekord aus der Saison 2014/2015 egalisiert. Beim 0:0 in Paderborn verpasste es die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt jedoch, trotz einem überzeugenden Auftritt und den besseren Torchancen, drei Punkte mitzunehmen.

Personal

Für das Unternehmen "Vereinsrekord" baute Schmitt seine Startelf im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen den FSV Zwickau vergangene Woche auf zwei Positionen um. Für den erkrankten Marvin Ajani rückte der genesene Kapitän Klaus Gjasula zurück in die Startelf und auf seine Position vor der Abwehrkette. Außerdem erhielt Martin Röser mal wieder eine Chance von Beginn an. Zuletzt hatte Selim Aydemir den Zugang aus Offenbach vom Flügel verdrängt. In Ostwestfalen vertraute Schmitt dem 26-Jährigen zum ersten Mal seit dem 1:1 gegen Frankfurt am 17. September wieder, Röser rückte auf links, Lindenhahn wechselte auf die rechte Mittelfeldseite.  

Bei den Gastgebern brachte Trainer Rene Müller wie erwartet Robin Kruse für den gesperrten Sebastian Schonlau in die Startelf und auf die zentrale Position vor der Vierer-Abwehrkette. Außerdem rückte Sven Michel überraschend für Christian Bickel auf die linke Offensivseite.

1. Halbzeit

Eine „intensive Partie mit vielen Zweikämpfen“ hatte HFC-Verteidiger Tobias Schilk vor dem Spiel prognostiziert und sollte damit Recht behalten. Von Beginn an ging es umkämpft zu Werke, Gjasula brauchte nur vier Minuten, um sich die erste Verwarnung des Spiels von Schiedsrichterin Riem Hussein einzuhandeln – bereits die siebte Verwarnung für den Kapitän im zehnten Ligaeinsatz.

Spielerisch kam der HFC besser in die Partie. Royal-Dominique Fennell schoss nach drei Minuten aus halbrechter Position knapp drüber, Benjamin Pintol in der Sturmspitze verpasste nur zwei Minuten später eine Hereingabe von Schilk knapp. Die Gastgeber brauchten eine Viertelstunde, um sich gegen die aggressiven Gäste einmal über die rechte Seite durchzusetzen. Eine scharfe Hereingabe konnte Fabian Bredlow entschärfen.

Dann aber schon wieder der HFC: Ein Freistoß von Top-Scorer Fabian Baumgärtel landete auf dem Kopf von Benjamin Pintol und von dort in der kurzen Ecke auf den Fäusten von Paderborns Schlussmann Lukas Kruse (19.).

Anschließend flachte das offensive Geschehen etwas ab, beide Teams egalisierten sich im Mittelfeld, selten kam der Ball einmal koordiniert in Strafraumnähe. Fast schon fahrlässig war da der Versuch von Sascha Pfeffer nach 27 Minuten, einen Elfmeter zu schinden, statt aufs Tor zuziehen: Wunderbar war der Mittelfeldmann auf der linken Seite freigespielt worden und in den Strafraum eingedrungen, dort ließ er sich dann aber viel zu leicht fallen. Kein Elfmeter, ein richtige Entscheidung der starken Spielleiterin Hussein.

Wenn es gefährlich wurde, spielte sich das Geschehen weiter vor dem Tor des Zweitliga-Absteigers ab. Die wohl beste Chance der ersten Halbzeit entstand nach 30 Minuten durch feines Zusammenspiel von Gjasula und Lindenhahn. Der Ur-Hallenser zog aus zwölf Metern ab, doch SCP-Verteidiger Ben Zolinski blockte den Ball noch vor der Linie ab.  Torlos ging es für beide Mannschaften in die Kabine – ein schmeichelhaftes Ergebnis für die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt gegen zweikampfstarke  und spielerisch überzeugendere Hallenser.

2. Halbzeit

Ohne Veränderungen schickten die Trainer ihre Mannschaften in die zweiten 45 Minuten und wieder gehörte dem HFC der bessere Beginn. Doch wie so oft schon in dieser Saison verpasste es die Schmitt-Elf, aus ihren guten Chancen Zählbares zu machen. 48 Minuten waren gespielt, als Martin Röser eine starke Hereingabe von Schilk direkt abnahm und ans Lattenkreuz donnerte. 

Statt eine überfällige HFC-Führung zu bejubeln, mussten die mitgereisten HFC-Fans plötzlich einen aufdrehenden SC Paderborn sehen. Einen Abschluss von Michel wehrte Bredlow ab, einen zweiten Versuch hielt der HFC-Keeper fest. Nach 55 Minuten wäre das Spiel fast auf den Kopf gestellt worden. 

Schnell hatte sich die Schmitt-Elf wieder gerappelt und das Spiel erneut unter Kontrolle. Erneut verpasste der jetzt viel agilere Röser den Führungstreffer, bevor er nach 66. Minuten etwas überraschend für Aydemir ausgewechselt wurde. Und fasst hätte Schmitt damit ein glückliches Händchen bewiesen, als der Eingewechselte eine Viertelstunde vor Schluss im Sechszehnmeterraum zum Abschluss kam, sein Schuss aber an einem Paderborner Abwehrbein hängen blieb.

Der SCP hatte seine Offensivbemühungen da längst wieder abgestellt, der HFC war teilweise nur noch mit Barnofsky als Absicherung komplett in der Paderborner Hälfte versammelt. Auch Schmitt reagierte noch mal, brachte Hilal El-Helwe für den Sturm. Coach und Mannschaften wollten den zweiten Auswärtssieg der Saison. Doch die letzten zehn Minuten verstrichen ohne weitere echte Torchancen auf beiden Seiten, ehe Hussein nach 93 Minuten abpfiff.

Fazit

Wieder mal ein guter Auftritt in der Fremde vom Halleschen FC, der es jedoch einmal mehr verpasste, sich entscheidend zu belohnen. Dennoch merkte man der Mannschaft ihr Selbstbewusstsein an, das sie bis zuletzt mit breiter Brust an den Sieg glaub ließ. Am Dienstag wartet der Hamburger SV zum DFB-Pokalkracher im ausverkauften Erdgas-Sportpark. Mit einer solchen Leistungen muss sich der HFC gegen den kriselnden Bundesligisten nicht verstecken.

SC Paderborn - Hallescher FC 0:0 (0:0)

SC Paderborn: L. Kruse - Zolinski (74. Itter), Sebastian, Strohdiek, Bertels - Michel (69. Bickel), Kruska, Krauße, Piossek (79. Vucinovic) - Dedic, van der Biezen
Hallescher FC: Bredlow - Schilk, Kleineheismann, Barnofsky, Baumgärtel - Gjasula, Fennell - Lindenhahn  (90. Brügmann), Pfeffer (76. El-Helwe), Röser (66. Aydemir) - Pintol

Schiedsrichterin: Hussein (Bad Harzburg)
Zuschauer: 4647 in der Benteler-Arena (davon rund 700 HFC-Fans)
Tore:
Gelbe Karten: Strohdiek (45.), Kruska (8.) / Gjasula (4.), Schilk (87.)