Rückkehr von Dennis Mast? Rückkehr von Dennis Mast? : Köhler gegen den HFC
Halle (Saale) - Jan Heuckeroth hat sein Handy gerade erst aus der Hand gelegt, da klingelt es erneut. Was ihn nicht wundert. Es ist Transferzeit. Es ist Gerüchtezeit. Was also wird aus seinem Klienten Dennis Mast? Der Hallesche FC und der Chemnitzer FC sollen interessiert sein. „Das passt ja gut“, feixt der Spielerberater aus Eisleben, „ich habe erst vor einer halben Stunde mit Dennis telefoniert.“
Nur Spekulationen?
Heuckeroth erzählt auch offen vom Inhalt des Gesprächs: „Es gibt vier, fünf Interessenten aus der dritten Liga, aber keine konkreten Angebote“, erklärt der Spielerberater den aktuellen Stand. Und: „Auch Chemnitz könnte eine Option sein, genau wie der HFC. Diese Gerüchte sind nicht an den Haaren herbeigezogen.“
Halles Manager Ralph Kühne möchte zwar keine Namen kommentieren, sagt aber: „Wir arbeiten mit Hochdruck an einigen Personalien.“ Sehr wahrscheinlich, dass Mast darunter ist.
Denn er ist unglücklich. So wie in der abgelaufenen Saison darf es nicht weitergehen. Nur neun Zweitliga-Partien absolvierte der Mittelfeldmann für Arminia Bielefeld - alle im vergangenen Jahr, keine einzige über 90 Minuten. Es waren Kurzeinsätze.
Die Rückrunde verlief gruselig für den ehrgeizigen Mast. Er wurde degradiert, die zweite Mannschaft der Arminia konnte fortan auf seine Dienste bauen. Vier Tore und zwei Vorlagen sammelte er in 14 Partien - in der Oberliga Westfalen. Ein Wechsel erscheint unausweichlich. Aber: Sein Vertrag in Bielefeld läuft noch zwei Jahre.
Mehr als ein Leihgeschäft wäre zunächst wohl nicht drin. Denn: „Drittligisten zahlen in der Regel kaum eine Ablöse“, wie Berater Heuckeroth erklärt. „Bielefeld hat aber bereits signalisiert, dass sie mit einem Leihgeschäft durchaus einverstanden wären, wenn es sportlich sinnvoll ist.“
Der Hallesche FC hat seinen zweiten Neuzugang für die kommende Saison präsentiert: Tobias Schilk wechselt vom FSV Mainz 05 II ablösefrei an die Saale und erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2018.
Der 24 Jahre alte Rechtsverteidiger begann seine Karriere beim TSV 1860 München. Nach einem Leih-Engagement beim 1. FC Heidenheim wechselte der gebürtige Münchner im Januar 2012 zur zweiten Mannschaft der Mainzer, mit der er in Liga drei aufstieg.
In der vergangenen Saison absolvierte der 18-fache Juniorennationalspieler 29 Einsätze, erzielte ein Tor und bereitete drei vor. „Er ist ein schneller, offensivfreudiger Spieler“, erklärte HFC-Cheftrainer Rico Schmitt.
Dem Zwölften der vergangenen Zweitliga-Saison nützt es jedenfalls nichts, wenn Mast eine weitere Saison bei der zweiten Mannschaft oder auf der Reservebank versauert. In den Planungen von Trainer Norbert Meier spielt er keine Rolle mehr. Und Chemnitz oder Halle würde der linke Mittelfeldspieler sofort weiterhelfen. Beim HFC könnte Mast die Nachfolge von Sören Bertram, der in Liga zwei wechselt, antreten. Was schon kurios wäre, war Bertram 2013 doch sein Nachfolger.
Seit 2009 kickte Mast vier Jahre lang für den Halleschen FC, gehörte erst zum Nachwuchs, stieg dann zum Profi auf - unter Sven Köhler. Der Ex-HFC-Trainer förderte den jungen Mast, der später über Karlsruhe in Bielefeld landete.
Entscheidung liegt bei Mast
Nun scheint Köhler wieder ein Auge auf seinen ehemaligen Schützling geworfen zu haben: Der Chemnitzer FC ist dran am Zweitliga-Profi. „Dennis ist ein Spieler, den wir schon seit einigen Jahren im Fokus haben“, sagte CFC-Sportdirektor Stephan Beutel bei „Mopo24“. Und: „Es ist sehr gut, dass Sven Köhler ihn kennt.“ Macht ausgerechnet der Ex-Coach seiner alten Liebe Halle einen Strich durch die Rechnung?
Alles hängt von Mast ab, dessen Urlaubsflieger in Richtung Süden in den kommenden Tagen abhebt. Schließlich seien auch noch andere Drittligisten interessiert, erzählt sein Berater. „Ich halte ihn auf dem Laufenden und kann ihn nur beraten“, meint Heuckeroth, „aber am Ende muss Dennis die Entscheidung treffen.“
Und die soll bald fallen. Zum öffentlichen Trainingsauftakt am 13. Juni im Erdgas Sportpark möchte der HFC seine Mannschaft zusammenhaben - und Sven Köhler geht es bestimmt genau so. (mz)
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