Fürths Trainer Zorniger appelliert an Gesellschaft Eklat beim Pokalspiel in Halle: Fürther als „Affe“ beschimpft - DFB ermittelt
Beim Pokalspiel zwischen dem Halleschen FC und Fürth ist es zu einem rassistischen Eklat gekommen. Der Fürther Julian Green wurde von einem Zuschauer beleidigt. Der DFB hat Ermittlungen aufgenommen.
Halle/MZ/FAB - Beim DFB-Pokalspiel zwischen dem Halleschen FC und Greuther Fürth am Samstagabend in Halle ist es durch einen Zuschauer zu einem rassistischen Eklat gekommen.
Wie der Fürther Spieler Julian Green nach dem Spiel berichtete, wurde er während der Partie von dem Zuschauer mehrfach als „Affe“ beschimpft. „Ich wollte uns nicht aus der Ruhe bringen“, sagte Green, warum er den Vorfall während des Spiels nicht den Schiedsrichtern meldete.
Der Deutsche Fußball-Bund teilte am Sonntag mit, dass in dem Fall Ermittlungen aufgenommen wurden. "Der DFB duldet auf seinen Plätzen grundsätzlich keinen Rassismus und keine Menschenfeindlichkeit! Da gibt es null Toleranz. Dementsprechend wird sich der Kontrollausschuss einschalten und die Vorgänge prüfen", kündigte Anton Nachreiner an, der Vorsitzende des DFB-Gremiums.
Fürth-Spieler rassistisch beleidigt - Trainer Zorniger mit langem Plädoyer
Trainer Alexander Zorniger setzte aufgrund des Vorfalls zu einem bemerkenswerten Monolog auf dem Pressepodium an: „Es geht nicht, dass einer unserer Spieler als Affe tituliert wird, dass unser Spieler Julian Green rassistisch beleidigt wird“, sagte der ehemalige RB-Coach.
„Ich hatte das Glück mehrere Jahre im Ausland tätig zu sein und weiß daher wie wichtig es ist, dass man als Land das Gefühl hat, man hält zusammen“, so Zorniger weiter. „Wenn dann ein Vollpfosten meint, er müsste rassistisch beleidigen, dann müssen andere Charakter zeigen. Jeder konnte im Stadion hören, was gesagt wird. Dann müssen andere nach dem vierten, fünften ,Affen‘-Ruf sagen: ,Halt die Klappe‘. Man muss aufstehen und sagen: ,Das geht nicht‘.“
„Wir sind ein tolles Land und dementsprechend müssen wir uns auch präsentieren. Wenn wir das nicht machen, wird das braune Gesocks, das auch im Bundestag sitzt, immer stärker. Und das darf uns nicht passieren. Und das ist der Job von uns und nicht von Regierungen oder irgendwelchen Institutionen“, so der Appell des Trainers.
HFC bittet für rassistische Beleidigung um Entschuldigung
Stellvertretend für den Halleschen FC entschuldige sich Pressesprecherin Lisa Schöppe noch auf dem Pressepodium für den Vorfall. „Wir als HFC verachten jede Form von Rassismus“, sagte sie.
Ob der Vorfall weitere Konsequenzen hat, der Zuschauer im Nachhinein identifziert werden kann und strafrechtlich belangt wird, ist noch offen.