Petar Sliskovic Petar Sliskovic: Wieso der Hallesche FC auf seinen Stürmer hoffen darf

Weißenfels - Petar Sliskovic setzte sich seine Mütze auf den Kopf, zog den Reißverschluss seiner Jacke bis ganz nach oben und ging raus in die Kälte. Glücklicherweise hatte er es nicht allzu weit. Der Mannschaftsbus des Halleschen FC parkte keine 20 Meter entfernt von der Umkleidekabine der Profis. Frieren musste der 25-jährige Kroate also nicht - wie auch während der 90 Minuten beim 3:0-Sieg des HFC in der zweiten Runde des Landespokals beim 1. FC Weißenfels.
„Ich bin sehr glücklich, dass ich durchspielen konnte und endlich wieder auf dem Platz stand“, sagte Sliskovic nach dem Pflichtsieg beim Landesligisten. Seit September war der Kroate verletzungsbedingt ausgefallen. Wegen einer Blockade im Halswirbelbereich kam es zu einer chronischen Fehlbelastung in Hüfte und Knie, wodurch bei Anstrengung das Knie anschwoll und schmerzte. „Verletzungen sind immer Mist. Jetzt bin ich aber wieder schmerzfrei“, sagte der Angreifer sichtlich erleichtert.
Petar Sliskovic: „Im Abschluss hatte ich heute kein Glück - ich hatte sogar Pech"
Und deshalb bekam er Spielzeit. Davon hatte er in der bisherigen Saison nicht wirklich viel. 147 Minuten in der dritten Liga stehen auf seinem Konto. Zu wenig Zeit, um zu glänzen oder seine Statistiken aufzupolieren. Der 1,93 Meter große Stürmer wartet noch auf seinen ersten Saisontreffer. Gegen Weißenfels war er mehrmals nah dran, vergab aber beste Chancen. „Im Abschluss hatte ich heute kein Glück - ich hatte sogar Pech“, resümierte er nach dem Spiel.
Vor allem im zweiten Durchgang. Als Marvin Ajani auf rechts durch war, an der Grundlinie den Weißenfelser Torhüter Rene Möbius umspielte und ins Zentrum passte, haute Sliskovic den Ball statt ins leere Tor in die zweite Etage. Zuvor blieb ihm sein Treffer kurz vor der Pause verwehrt, als er Möbius überlupfte, die Kugel aber wenige Zentimeter am linken Pfosten vorbeirollte. „Er hat sich heute selbst nicht belohnt, aber wir haben gesehen, auf was wir uns zukünftig freuen können“, meinte HFC-Trainer Rico Schmitt mit Blick auf den engagierten Auftritt seines Stürmers.
Petar Sliskovic war mit seiner Leistung zufrieden
Denn auch wenn Sliskovic selbst kein Treffer gelang, an den drei Toren war er unmittelbar beteiligt. Beim Führungstreffer in der 17. Minute stieg der Kroate bei einer Ecke am höchsten, sein Kopfball landete bei Stefan Kleineheismann, der nur noch vollenden musste. Beim 2:0 von Kapitän Klaus Gjasula (19.) gab Sliskovic ebenfalls die Vorlage. Auch beim dritten Treffer von Marvin Ajani hatte der Angreifer seine Beine im Spiel.
„Auch wenn ich nicht getroffen habe, ich habe versucht Wege zu machen, Räume zu schaffen und dem Team zu helfen. Ich denke das ist mir gelungen“, meinte der 25-Jährige.
Trotzdem: Dem Mann, der einst in der Regionalliga in 26 Spielen 23 Mal ins Schwarze traf, wollte gegen den vier Klassen schwächeren Gegner kein Tor gelingen. „Für einen Stürmer ist es immer schwer gegen einen tiefstehenden Gegner“, so Sliskovic, „es sind immer viele Beine im Weg.“ Dass der Angreifer nicht traf, war für HFC-Trainer Schmitt kein Problem. „Erstmal freue ich mich für ihn, dass er wieder fit ist. Es sah lange Zeit nicht so aus, dass er in diesem Jahr noch spielen kann. Er bringt eine Wucht mit, die uns gut tut“, sagte der Trainer.
Torloser Pintol als Chance für Sliskovic
Diese Wucht will Sliskovic auch in den kommenden Wochen einbringen, am besten in der dritten Liga. Dort müsste der Kroate aber vor allem Tore erzielen, denn ein treffsicherer Stürmer geht dem Tabellensechsten momentan ab. Benjamin Pintol ist gelernter Mittelfeldspieler, gibt derzeit die Sturmspitze beim HFC und steht bei drei Saisontreffern. Allerdings wartet Pintol seit acht Ligaspielen auf einen Torerfolg. Die Chance für Sliskovic?
„Ich beeinflusse das, was ich beeinflussen kann - und das ist meine Trainingsleistung“, sagte der Kroate ehe er Richtung Mannschaftsbus und Wärme ging.