1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Hallescher FC
  6. >
  7. Ostderby-Sieg!: Ostderby-Sieg!: HFC jubelt nach hitzigen 98 Minuten

Ostderby-Sieg! Ostderby-Sieg!: HFC jubelt nach hitzigen 98 Minuten

Von Ullrich Kroemer 10.10.2018, 21:01
Der Hallesche FC jubelt in Cottbus über das frühe 1:0.
Der Hallesche FC jubelt in Cottbus über das frühe 1:0. imago sportfotodienst

Cottbus - Der Hallesche FC hat die Festung der Freundschaft, wie die Lausitzer ihr Stadion nennen, mit einem 2:1 (2:1)-Sieg erobert. Im hitzigen Drittliga-Ostderby bei Energie Cottbus fügte das Team von Trainer Torsten Ziegner den Hausherren die erste Liga-Niederlage seit anderthalb Jahren zu.

Und das aufgrund einer kraftvollen und effektiven ersten Hälfte ausgesprochen verdient. Durch den Auswärtstriumph im ersten von zwei Nachholspielen sprang Halle von Rang zwölf auf Platz sieben.

Der HFC war vor 7.817 Fans in der ersten Hälfte von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft. Ziegner hatte Leistungsträger Marvin Ajani auf die Schlüsselposition auf der linken Außenbahn beordert. Rechts sprang dafür Tobias Schilk ein.

Stürmer Pascal Sohm fehlte wegen Oberschenkelbeschwerden. So durfte Innenverteidiger Sebastian Mai wie bereits bei Wehen-Wiesbaden im Sturmzentrum neben Mathias Fetsch ran. Der blonde 1,95-Meter-Hüne erledigte seine Aufgabe als Turm gegen die Cottbuser Abwehr auch ausgesprochen gut und stets Druck auf die Defensive des Gegners ausübte.

HFC erwischt gegen Cottbus einen Traumstart

Nach dem ersten Schuss der Cottbuser auf den Kasten von Kai Eisele konterte der HFC geradlinig mit einem langen Ball auf Fetsch, der direkt zum mitgelaufenen Bentley Baxter Bahn weiterleitete. Der spitzelte den Ball im Herzen des Energie-Strafraums an Torhüter Spahic vorbei zur frühen Führung ins Tor (14.). Spahics harter Check hatte Bahn nicht am Abschluss hindern können. „Auswärtssieg” skandierten die etwa 800 mitgereisten HFC-Fans.

Und auch die zweite Chance nur fünf Minuten darauf saß. Wieder spielte der HFC schnörkellos über den starken Ajani, der den Ball nach einem Doppelpass flach von Links in den Cottbuser Sechzehner brachte, wo Fetsch für den präsenten Björn Jopek durchließ, der präzise zum 2:0 ins lange Eck abschloss (19.).

Mathias Fetsch verpasst die frühe Entscheidung

Es war noch keine halbe Stunde gespielt, da schimpften die Cottbuser Zuschauer: „Wir woll’n euch kämpfen seh’n!“ FCE-Trainer „Pele” Wollitz tanzte wie ein Derwisch an der Seitenlinie herum, sprang sogar auf das Spielfeld, weil er Foul reklamierte und stand kurz vor der Verbannung auf die Tribüne. Der erst 28 Jahre alte Referee Steffen Brütting hat schon ruhigere Abende erlebt. Bei einem Freistoß von Bahn von der Seitenlinie belegte Wollitz sogar den HFC-Spieler. Bei allem Kultstatus, den Wollitz genießt, eine unsportliche Aktion.

Cottbus agierte wie gelähmt und Halle hatte nach einem langen Ball auf Fetsch, der allein durchgebrochen war, die Chance, Energie endgültig den Stecker zu ziehen. Doch Fetsch zögerte, stoppte leicht ab und zielte einen Tick zu genau – an den linken Pfosten, statt ins Tor (22.).

HFC-Abwehrbollwerk bringt den Vorsprung über die Zeit

Eine Szene, die den Ex-Bundesligisten wieder zurück ins Spiel brachte. Wenig später nutzte der gute Maximilian Zimmer einen Querschläger von Toni Lindenhahn, indem er diverse Hallesche Abwehrbeine umdribbelte, Moritz Heyer tunnelte und per Flachschuss den Anschluss erzielte (31.). Ein ärgerlicher Gegentreffer für Halle, weil bei Cottbus bis dahin nicht viel funktioniert hatte.

Doch wie bereits zum Ende der ersten Hälfte kamen die Gastgeber in der zweiten Hälfte besser in Schwung. Eisele musste in höchster Not gegen den eingewechselten Abdulkadir Beyazit klären (46.). Halle wurde nun aggressiv im Spielaufbau gestört, spielte dadurch viele Fehlpässe und hatte kaum noch Offensivaktionen

. Nun waren es die Cottbuser, die in der nun zerfahrenen und kämpferischen Partie über „Zehner” Fabio Viteritti und Stürmer Streli Mamba immer wieder anliefen. Doch das HFC-Abwehrbollwerk hielt dem Druck stand. Dass der HFC kurz vor Schluss durch Washausen (87.) und Bahn (90.) noch Großchancen vergab, rächte sich nicht. Der Cottbuser Jose Matuwila sah kurz vor Schluss noch Rot (90.+3) nach einer Grätsch gegen Mai. Auch insgesamt acht Minuten Nachspielzeit konnten den HFC nicht mehr um die drei Punkte bringen.

Statistik: Energie Cottbus - Hallescher FC 1:2 (1:2)

FCE: Spahic - Bender (30. Beyazit), Stein, Matuwila, Schlüter - Zimmer (71. Graudenz), Gehrmann (80. Schneider), Weidlich, de Freitas - Viteritti, Mamba
HFC: Eisele - Lindenhahn, Heyer, Landgraf - Schilk, Washausen, Jopek (90.+5 Pagliuca), Ajani (86. Fiedler) - Bahn - Fetsch (73. Arkenberg), Mai
Schiedsrichter: Steffen Brütting (Effeltrich)
Zuschauer: 7817
Tore: 0:1 Bahn (14.), 0:2 Jopek (19.), 1:2 Zimmer (31.)
Gelbe Karten: Schlüter (2), Beyazit (1), Gehrmann (2), de Freitas (1)/Bahn (4), Ajani (3), Mai (3), Fiedler (1)
Rote Karte: Matuwila (90.+3/grobes Foulspiel)

(mz)