Nur Manu trifft gegen Osnabrück Nur Manu trifft gegen Osnabrück: HFC lässt Heimsieg im Spitzenspiel liegen
Halle (Saale) - 1:1 im Spitzenspiel gegen den VfL Osnabrück - ein achtbares Ergebnis für den Halleschen FC. Aber es war deutlich mehr drin für den HFC am Samstag. Denn Halle war das bessere und gefährliche Team, verpasste aber das zweite Tor - trotz bester Chancen vor allem in der Schlussphase.
Fünf Jahre hat der FC in Folge seine Heimspiele gegen den VfL gewonnen – zuletzt dreimal 1:0. Ein Ergebnis, dass jeder, der es mit dem HFC hält, auch für den Samstag und das Topspiel Fünfter gegen Erster unterschrieben hätte. Schließlich würde – im bestmöglichen Fall – sogar die Tabellenspitze in Liga drei winken.
HFC gegen Osnabrück: Startelf-Debüt für Sebastian Mai
Und für das Vorhaben vierter Sieg in Serie in dieser Spielzeit machte HFC-Trainer Torsten Ziegner seine Kopfball-Waffe Sebastian Mai erstmals von Beginn an scharf. Zwei Mal hatte der blonde Recke nach Standards Treffer als Joker erzielt. Diesmal bekam er schon in Halbzeit eins die Gelegenheit, die Weichen womöglich zeitig auf Sieg stellen zu können. Für Mai musste Björn Jopek auf die Bank. Ansonsten änderte Ziegner personell nichts.
Von Beginn anwirbelte Braydon Manu wieder auf der linken Außenbahn und setzte in der siebten Minute mit einem Distanzschuss das erste Achtungszeichen. Aber so richtig in Schwung kam der HFC in den ersten 30 Minuten nicht. Gefährliches jedenfalls wurde in der Offensive wegen vieler Flüchtigkeitsfehler nicht produziert – die Defensive stand andererseits sicher.
Es war ein Abnutzungskampf und ein Lauern auf den ersten groben Fehler des Gegners. In der 36. Minute kam Anas Ouahim im Anschluss an eine Osnabrücker Ecke zum Schuss. Zum Glück für den HFC wurde der Ball von einem Vfler neben das Tor abgelenkt.
Braydon Manu an fast allen guten Aktionen beteiligt
Erst um die 40. Minute geschah im Osnabrücker Strafraum wieder Sehenswertes. Beteiligt natürlich: Manu. Die erste seiner gefährlichen Eingaben wurde geradeso zur Ecke abgelenkt, in deren Anschluss Jan Washausen einen Abpraller per Kopf nicht im Tor platzieren konnte. Dann wurde ein Manu-Schuss aus spitzem Winkel vom Keeper entschärft. Die letzten Minuten der ansonsten ereignisarmen ersten Hälfte machten Hoffnung auf ein klein wenig mehr Feuerwerk im zweiten Abschnitt.
Kurz vor Wiederbeginn gab es die kalte Dusche für die HFC-Spieler: Sie standen auf dem Rasen und warteten auf den Gegner. Da ging die Sprinkleranlage an. Osnabrück traf es härter: Die Gäste mussten wegen Verletzung den Keeper tauschen. Nun hütete Philipp Kühn den VfL-Kasten.
In der 52. Minute hätte eine bewährte Kombination beinahe zum ersten Treffer geführt: Ecke Bentley Baxter Bahn, Kopfball Mai. Doch diesmal bekam der Hüne nicht genug Wucht an die Kugel. Kühn hielt.
Traum-Freistoß von Alvarez bringt Osnabrück in Führung
Dann der Schock. In der 56. Minute entwischte Osnabrücks gefährlicher Stürmer Marcos Alvarez einmal Jan Washausen. Der stoppte ihn kurz vor dem Strafraum per Foul, das Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe mit Gelb bewertete. Alvarez legte sich den Ball zurecht und zirkelte ihn dann über die Mauer hinweg unhaltbar zum 0:1 in den Winkel.
Als sich Sorgen breit machten, war Manu zur Stelle, um die zu beseitigen. Im Anschluss an eine Ecke fiel ihm der Ball (66.) irgendwie vor die Füße. Und er plazierte ihn aus etwa zehn Metern flach im rechten Toreck zum 1:1.
Das zweite Saisontor von Manu beflügelte den HFC vor 7543 Fans zu einem Schlussspurt. Ziegner hatte inzwischen Jopek für den blassen Mathias Fetsch in die Partie gebracht. Mai, der verhinderte Innenverteidiger, spielte nun sogar Sturmspitze. Die beste Gelegenheit für die Führung vergab jedoch zunächst Pascal Sohm, dem eine Flanke von Manu am Fünfmeterraum über den Scheitel rutschte.
Sebastian Mai vergibt die späte Großchance für den HFC
In der 75. Minute zirkelte Jopek dann den Ball aus 20 Metern knapp am VfL-Tor vorbei. Den nächsten Jopek-Versuch (83.) entschärfte der Keeper. „Einer geht noch…“, war von den Rängen zu hören. Und die Gäste standen auch unter Dauerdruck.
In der 90. ballerte dann Mai einen Abpraller knapp vorbei. Es sollte irgendwie nicht sein – das mit dem vierten Sieg in Folge, der auch verdient gewesen wäre, und der Chance auf die Tabellenführung. Vielleicht an einem anderen Tag. (mz)
Statistik: Hallescher FC - VfL Osnabrück 1:1 (0:0)
HFC: Eisele - Lindenhahn, Mai, Heyer - Landgraf - Ajani (65. Fiedler), Bahn (89. Ludwig), Washausen, Manu - Sohm, Fetsch (65. Jopek)
VfL: Körber (46. Kühn) - Susac, Trapp, Engel - Blacha, Taffertshofer - Renneke, Ouahim (89. Schiller), Tigges - Alvarez (62. Pfeiffer), Heider
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Tore: 0:1 Alvarez (57.), 1:1 Manu (66.)
Zuschauer: 7543
Gelbe Karten: Washausen - Engel