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Ex-HFC-Spieler erlebte Vorbehalte Niklas Kreuzer über Klubsuche: „Ich war eine billige Bratwurst“

Mit dem Halleschen FC wollte Niklas Kreuzer nicht in die Regionalliga gehen. Die Suche nach einem neuen Verein gestaltete sich wegen seiner Krebserkrankung schwer.

12.09.2024, 13:44
Niklas Kreuzer spielt beim SV Sandhausen unter Ex-HFC-Trainer Sreto Ristic.
Niklas Kreuzer spielt beim SV Sandhausen unter Ex-HFC-Trainer Sreto Ristic. (Foto: Imago/foto2press)

Dresden/DPA/MZ - Niklas Kreuzer hat in seiner Karriere viel erlebt. Positives wie Aufstiege, Negatives wie Abstiege, zuletzt den mit dem Halleschen FC in die Regionalliga, auch Vereinslosigkeit.

Und doch machte der 31-jährige Außenverteidiger in diesem Sommer eine neue Erfahrung. Auf der Suche nach einem neuen Verein nahm der Fußballprofi Vorbehalte aufgrund seiner Krebserkrankung wahrgenommen. „Es war das Hauptthema bei jedem Gespräch mit jedem Verein. Kannst du überhaupt noch? Bist du noch in der Lage, Leistungssport zu machen? Und wirst du noch mal der Alte?“, sagte der 31-Jährige in einem Podcast der „Sächsischen Zeitung“.

Bei Kreuzer war im August 2023 Hodenkrebs diagnostiziert worden. Der Defensivspieler besiegte die Krankheit und feierte Ende Januar ein emotionales Comeback beim HFC. Nach dem Abstieg in die Regionalliga war Kreuzer vereinslos, unterschrieb erst am 29. August beim SV Sandhausen.

Dass sich die Suche nach einem Klub schwierig gestalten wird, hatte Kreuzer vermutet. „Ich wusste von Anfang an, dass ich nicht das Rinderfilet bin, um das sich alle streiten. Ich war so eine billige Bratwurst“, sagte er. „Ich konnte es irgendwann nicht mehr hören, dieses Misstrauen in die körperlichen Fähigkeiten.“ Zur Wahrheit gehört aber auch: Beim HFC wollte Kreuzer selbst nicht bleiben. Er sehe sich „von der Qualität in der dritten Liga“, hatte der Vize-Kapitän nach dem Abstieg der MZ gesagt.

Von Drittligisten handelte er sich aber offenbar viele Absagen ein. Auch von Klubs, die ihn, so sagte es Kreuzer, vor der Krankheit noch unter Vertrag nehmen wollten. Er sieht es als Motivation. „Das sind Punkte gewesen, die mir gezeigt haben, ich will es denen zeigen. Das waren kleine Motivationsspritzen“, sagte der langjährige Profi von Dynamo Dresden.

In Sandhausen landete Kreuzer, weil dort Sreto Ristic Trainer ist, der im April beim HFC entlassen worden war. Der Routinier ist sicher, dass er helfen kann. Er habe seine volle Fitness erreicht, auch wenn es nach Krankheit ein langer Weg gewesen sei. „Ich hatte im März noch eine Glatze. Das war kein kleines Virus, das hat mich eingeschränkt“, sagte er.