Klub reagiert auf sportliche Krise Neustart ohne Trainer: Florian Schnorrenberg beim HFC vor dem Aus
Der Hallesche FC rutscht immer tiefer in die Krise. Noch vor Weihnachten wird es einen Trainerwechsel in Halle geben.
Halle (Saale)/MZ/bbi/cka - Am Tag nach der 1:4-Niederlage beim SV Meppen meldete sich der Hallesche FC via Facebook. „Liebe HFC Familie - wir wünschen euch einen besinnlichen 4. Advent“, schrieb der Klub am Sonntagvormittag. Aber die „liebe HFC-Familie“ hatte mehrheitlich wohl eine andere Nachricht erwartet: Die Trennung von Trainer Florian Schnorrenberg.
Auch wenn es noch nicht offiziell verkündet wurde - der zuletzt immer glücklosere Übungsleiter steht beim HFC vor dem Aus. Nach MZ-Informationen ist die Entscheidung längst gefallen. Vorstand und Verwaltungsrat werden am Montag die Freistellung des Coaches beschließen und anschließend verkünden. Den Termin zur Krisen-Analyse bestätigte der HFC am Sonntagnachmittag.
Hallescher FC: Florian Schnorrenberg hat bei Fans keinen Kredit mehr
Überraschend kommt all das nicht mehr. Zu schlecht war zuletzt der Fußball seiner Mannschaft, zu ernüchternd die Ergebnisse. In November und Dezember gab es keinen Sieg in Liga drei, nur ein Punkt wurde aus sechs Partien geholt - bei einem Torverhältnis von 4:12. Der ambitionierte HFC steckt zur Winterpause mitten im Abstiegskampf.
Ein Blick in die Fanforen zeigt: Kaum jemand dort glaubt noch an Schnorrenberg und desssen Trainerteam. Schon vor dem Spiel gegen Meppen waren die Rufe nach einem Trainerwechsel laut, am Samstag wurden sie noch einmal eindringlicher. Als Nachfolger wünschen sich viele Fans offenbar Uwe Neuhaus, der seit seinem Aus bei Arminia Bielefeld vereinslos ist und HFC-Sportchef Ralf Minge noch aus gemeinsamen Zeiten bei Dynamo Dresden kennt.
Florian Schnorrenberg ruft Neustart aus - aber der bleibt aus
„Wir wissen alle, wie das Fußballgeschäft ist. Wir Trainer brauchen immer Ergebnisse. Wenn wir die nicht haben, ist der Druck groß", hatte er nach der Niederlage in Meppen gesagt und wohl selbst gewusst, was folgt: „Und jetzt wahrscheinlich nochmal größer.“
Nach dem 1:2 beim SV Wehen Wiesbaden in der Vorwoche hatte Schnorrenberg noch Rückendeckung von Minge und seiner Mannschaft bekommen. Aber auch gegen Meppen gelang die erhoffte Wende nicht. Vor Anpfiff der ersten Rückrunden-Partie hatte Schnorrenberg selbst noch demonstrativ einen Neustart ausgerufen, doch gab es anschließend den nächsten Rückschlag.
„Wir kriegen unsere Probleme nicht so in den Griff, um Ergebnisse zu liefern“, analysierte Schnorrenberg den zwar engagierten, aber spielerisch einmal mehr stark limitierten Auftritt seiner Mannschaft im Emsland. Es klang ein wenig resigniert. Der HFC wird den Neustart nun am Montag vollziehen. Dann allerdings ohne Florian Schnorrenberg.