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Neuer Sportdirektor Neuer Sportdirektor: Wie Ralf Heskamp seine Aufgabe beim HFC angeht

Von Benjamin Binkle 04.04.2018, 15:08
Die Kaderplanung hat für Ralf Heskamp beim HFC höchste Priorität.
Die Kaderplanung hat für Ralf Heskamp beim HFC höchste Priorität. Binkle

Halle (Saale) - Der Mittwoch war ein ereignisreicher Tag für Ralf Heskamp. Am Morgen war der neue Sportliche Leiter der Mannschaft vorgestellt worden, am Vormittag folgte dann der erste Pressetermin. „Ich habe noch keine genauen, aber schon einen groben Überblick“, sagt Heskamp, der seit dem 1. April im Amt ist und auf den noch viel Arbeit wartet.

Zuletzt war der 52-Jährige als Chefscout Nord- und Ost-Deutschland beim FC Bayern München tätig, nun geht er in Halle seine neue Aufgabe als Sportchef an. „Ich glaube, dass ich dort meine Stärken habe“, sagt Heskamp. Er will mithelfen, „den Halleschen FC noch etwas weiter nach vorne zu bringen.“

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum neuen Sportchef beim HFC.

Wie kam Ralf Heskamp zu seinem neuen Posten?

Per Email bewarb er sich beim HFC, einige Wochen später kam dann der Rückruf von Manager Ralph Kühne. „Dann ging es relativ schnell“, sagt Heskamp. Zunächst alleine zieht der 52-Jährige aus Osnabrück an die Saale, seine Frau wird dann später – zusammen mit dem gemeinsamen Hund – nachkommen. Die beiden Söhne, die selber Fußball spielen, sind erwachsenen und gehen ihre eigenen Wege.

Wie sieht die Agenda des neuen Sportchefs aus?

Ganz klar: Die Kaderplanung steht an erster Stelle – kein Wunder angesichts von 19 auslaufenden Verträgen. „Ich werde schnellstmöglich mit den Spielern sprechen“, sagt Heskamp. Neben der Kaderplanung nennt er auch die enge Verknüpfung mit dem Nachwuchsleistungzentrum und das Scouting als Stellschrauben, an denen er drehen will: „Da müssen wir etwas aufbauen, mit Datenbank und Videosichtung.“

Wie sieht er seine Zusammenarbeit mit Trainer Torsten Ziegner?

Alles um den Trainer herum so zu organisieren, dass dieser sich auf seine Aufgabe konzentrieren kann – so sieht Ralf Heskamp seinen Job. Dieser soll aber nicht nur im Büro stattfinden. „Ich werde an allen Besprechungen teilnehmen und bei Spielen auch auf der Trainerbank sitzen“, sagt der 52-Jährige, der nah dran sein will am Team.

Im Video: HFC-Präsident Michael Schädlich über Ralf Heskamp und Torsten Ziegner

Doch sagt Heskamp, selber Inhaber einer Trainer-A-Lizenz auch: „Ich werde dem Trainer nicht reinreden, wie er zu trainieren hat. Dafür bin ich viel zu lange raus.“ Bei Neuzugängen soll gemeinsam entschieden werden: Hat einer von beiden bei einem Kandidaten ein schlechtes Gefühl, gibt es keinen Transfer. Auch wenn Torsten Ziegner aktuell noch in Zwickau unter Vertrag steht, telefonieren beide mehrmals pro Woche.

Wie ist die Zusammenarbeit mit Manager Ralph Kühne geregelt?

Kühne ist – bis zu seinem bereits angekündigten Rückzug – offiziell Manager des HFC, Heskamp wird nun Sportlicher Leister. „Die Entscheidungen im sportlichen Bereich treffe ich“, sagt Heskamp freundlich aber bestimmt: „Ralph Kühne wird sich raushalten, er macht den organisatorischen Bereich.“ Zwar will er sich den Rat des erfahrenen Kühne einholen, doch die Verantwortung liegt letztlich allein bei ihm.

Wie groß fällt der Umbruch innerhalb der Mannschaft aus?

Konkrete Zahlen kann – und will – Heskamp nicht nennen. Der HFC will aber mit einem 23- oder 24-Mann-Kader in die neue Saison gehen. Und es gibt Spieler, die der Club gerne abgeben will. Zunächst werden Gespräche mit den aktuellen Profis geführt, daraus ergeben sich Baustellen für Neuzugänge, die Heskamp vom HFC überzeugen muss.

All das passiert in enger Abstimmung mit Trainer Ziegner. „Wir haben auch schon über Namen gesprochen“, lässt Heskamp durchblicken. Wichtig sei es, schnell ein Gerüst aus gestandenen Profis zu haben. Zu diesem werden zwingend Neuzugänge gehören. „Das reicht im Moment noch nicht, das ist doch klar“, sagt Heskamp über die Qualität des Kaders. Zeitdruck will der Sportchef vermeiden: Die letzten Kader-Plätze könnten entsprechend erst nach dem Trainingsbeginn vergeben werden.

Wie sieht Ralf Heskamp die finanzielle Situation des Klubs?

„Es wurde mit offenen Karten gespielt, ich kenne die Rahmenbedingungen“, sagt Heskamp, der Finanzkrisen aus seiner Zeit in Osnabrück bestens kennt: „Ich glaube fest daran, dass es hier vorangehen kann. Sonst hätte ich den Job nicht angenommen.“ Angst machen ihm die klammen Kassen jedenfalls nicht: „Wir haben ein Budget zur Verfügung, mit dem wir eine wettbewerbsfähige Mannschaft zusammenstellen können.“

(mz)