0:0 in Duisburg MSV Duisburg gegen Hallescher FC: 0:0 im Drittliga-Spitzenspiel

Duisburg - Die Serie ist ausgebaut! Am 14. Spieltag der dritten Liga trennten sich der MSV Duisburg und der Hallesche FC im Spitzenspiel torlos mit 0:0.Damit bleibt der HFC im neunten Spiel in Serie ungeschlagen. Beim Tabellenführer der dritten Liga war der Gast fast über die gesamte Spielzeit das bessere Team, konnte seine Torchancen aber nicht in Zählbares umwandeln. Duisburg bleibt Tabellenführer, der HFC ist mit 22 Punkten auf den sechsten Platz gerutscht.
Spielbericht
Wer im Topsspiel zwischen Duisburg und Halle auf eine Abtastphase wartete, der tat dies vergebens. Der MSV war gerade mal zwei Minuten um Kontrolle bemüht, dann kam der HFC zum ersten Mal an den Ball – und sofort ging die Post ab: Nach Ballgewinn von Gjasula schaltete die Schmitt-Truppe schnell um. Über Fennell landete der Ball auf der rechten Außenbahn. Die Flanke von Schilk verstolperte Lindenahn zwar, im Nachsetzen sah er allerdings den völlig blanken Royal-Dominique Fennell. Vom rechten Fünfereck knallte der Mittelfeldspieler den Ball an den Pfosten. Was für ein Auftakt für den HFC!
Der Tabellenführer zeigte sich aufgrund der stürmischen Anfangsphase des HFC kaum geschockt und suchte sein Heil selbst in der Offensive: Nach der ersten Ecke schloss Wolze aus der zweiten Reihe ab, der Ball landete auf dem Kopf von Wiegel, der die Kugel aufs Tor lenkte – Bredlow war allerdings hellwach und parierte mit starkem Reflex.
HFC gegen MSV: Hohes Tempo in der Anfangsphase
Und das Tempo blieb hoch. Beide Teams agierten auf Augenhöhe, wobei der HFC in den ersten 15 Minuten dominanter auftrat. Nach einer Kopfballverlängerung von Benjamin Pintol hatte Marvin Ajani die Führung auf dem Fuß, setzte das Leder aber links am Tor von MSV-Keeper Mark Flekken vorbei (10. Minute).
Nach der Anfangsviertelstunde bekam der Gastgeber das Spiel etwas besser in den Griff. Die Zebras kontrollierten den Ball – ohne jedoch zwingend zu werden. Bei Ballverlusten wurde der HFC sofort gedoppelt und unter Druck gesetzt – vor das Tor des HFC kam Duisburg dabei allerdings nicht, die Angriffsversuchte des MSV verpufften spätestens 30 Meter vor dem Gästegehäuse an HFC-Kapitän Klaus Gjasula.
Zebras wachen auf
Trotzdem: Der HFC war nach 25 Minuten die bessere Mannschaft, was die Zuschauer in der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg erstmals nach einer knappen halben Stunde mit Pfiffen quittierten. Duisburg fand keinen Weg vor das Tor der Hallenser, in der 33. Minute war es wieder der HFC, der die Führung auf dem Fuß hatte – Pintol fand nach Außenristschuss in Flekken seinen Meister.
Fünf Minuten vor der Pause zeigte der MSV aber, warum er in der dritten Liga auf Platz eins steht. Der starke Wiegel vernaschte Lindenhahn an der Mittellinie. Halle war erstmals in der Rückwärtsbewegung unsortiert – der MSV verpasste in der Überzahlsituation aber die Führung, da Gjasula mit der Fußspitze dazwischen war und in letzter Sekunde rettete.
HFC gegen MSV: Spitzenspiel ohne Tore zur Pause
Fast mit dem Pausenpfiff vertendelte Schilk in der gegnerischen Hälfte den Ball – weil er vergebens auf Unterstützung durch seine Kollegen wartete. Der MSV konterte, Wiegel versprang aber auf dem schlechten Platz im Duisburger Stadion der Ball. Franke – der bis dahin eine fehlerlose Partie ablieferte – ließ sich den Ball aber erneut von Wiegel abluchsen. Die flache Hereingabe an den kurzen Pfosten schloss Simon Brandstetter artistisch mit der Hacke ab. Bredlow stand jedoch da, wo ein Torhüter stehen muss und verhinderte den Pausenrückstand.
Der HFC überzeugte in den ersten 40 Minuten beim Tabellenführer – die letzten Szenen gehörten aber dem MSV, der mehr und mehr ins Spiel fand, trotzdem aber mit Pfiffen in die Kabine verabschiedet wurde.
Beide Teams kamen unverändert aus der Pause. Das Bild zu Beginn der zweiten Halbzeit erinnerte stark an den Start der ersten. Nach Flanke von Ajani hatte Pintol die 100 prozentige Chance, vergab aber aus fünf Meter freistehend. Nur einen Wimpernschlag später war es der agile Vorbereiter selbst, der scheiterte. Erst überspielte Ajani seinen herauseilenden Ex-Teamkollegen und Kumpel Flekken, dann köpfte er den Ball aus ungünstigem Winkel über das leerstehende Tor des MSV. Auch wenn das Führungstor bisher fehlte, der HFC präsentierte sich beim Tabellenführer als echte Spitzenmannschaft.
Die Duisburger Anhänger wurden zunehmend ungeduldig, ob der teils schludrigen Spielweise der Zebras – auch, weil der HFC nach 60 Minuten eindeutig die bessere Mannschaft war – einzig der Führungstreffer fehlte.
Nach einem Zweikampf in der eigenen Hälfte verletzte sich Sascha Pfeffer und musste raus – als Ersatz kam Tobias Müller. Vor allem kam aber auch der MSV. Nach einem Flankenball auf den zweiten Pfosten köpfte Thomas Bröker gegen die Laufrichtung von Bredlow. Der HFC-Keeper machte sich aber ganz lang und kitzelte den Ball mit den Fingerspitzen von der Torlinie – ganz stark gehalten!
Das Spiel ging in die entscheidende Phase – 15 Minuten vor dem Abpfiff war klar: Wer das erste Tor mach, gewinnt das Topspiel. Sowohl HFC-Trainer Schmitt als auch sein Pendant Ilia Gruev hielt es nicht mehr auf der Bank. Schmitt lebte jede Aktion seiner Mannschaft mit und machte in der Coaching-Zone ordentlich Meter. In der 80. Minute musste ihm dabei das Herz beinahe in die Hose gerutscht sein. MSV-Angreifer Brandstetter kam völlig frei im Fünfmeterraum des HFC an die Kugel, Bredlow unterstrich seine beeindruckende Leistung aber erneut mit einer Glanzparade.
Damit war die Schlussphase eingeleitet – und Duisburg war der Führung näher. Die Hallenser zeigten sich nur noch selten im Angriff, und der Gastgeber kam in immer kürzeren Zeitintervallen zu guten Chancen – Franke und Kleineheismann warfen sich in jeden Schuss, sodass es fünf Minuten vor Abpfiff beim torlosen Remis blieb. In der Nachspielzeit zeigten sich beide Mannschaften mit dem Unentschieden zufrieden. So stürmisch und heiß 85 Minuten des Spitzenspiels der dritten Liga abliefen, so ereignisarm plätscherten die letzten Minuten vor sich hin.
Fazit
Beim Remis in der kurzweiligen und hochklassigen Begegnung fehlten am Ende nur die Tore. Dennoch dürften beide Mannschaften mit dem Punkt gut leben – anders als das Duisburger Publikum. Der Schlusspfiff von Schiedsrichter Reichel ging im gellenden Pfeifkonzert der Heim-Fans beinahe unter.
MSV Duisburg - Hallescher FC 0:0
MSV Duisburg: Flekken - Klotz, Bomheuer, Bajic, Wolze -Özbek, Dausch (50.Onuegbu) - Bröker, Wiegel (64. Engin) - Janjic, S. Brandstetter (81. Iljutcenko)
Hallescher FC: Bredlow - Schilk, Franke, Kleineheismann, Baumgärtel - Fennell, Gjasula - Ajani (76. Röser), Pfeffer (66. Müller), Lindenhahn - Pintol (90. El-Helwe)
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen) , Gelbe Karten: Özbek (37.) / Lindenhahn (40.)
Zuschauer: 12.670