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Was passiert in der 3. Liga? Montagspiele in 3. Liga: Wie der Hallesche FC zu dem Problem steht

22.11.2018, 07:44
Ein Protestplakat in Halle gegen Montagspiele in der 3. Liga.
Ein Protestplakat in Halle gegen Montagspiele in der 3. Liga. imago sportfotodienst

Frankfurt (Main)/Halle (Saale) - Schluss mit Montagsspielen in der Bundesliga - die Klubvertreter haben auf die heftigen Fan-Proteste reagiert. Die ungeliebten Anstoßzeiten werden im neuen Fernsehvertrag von der Saison 2021/22 an gestrichen, wie die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Mittwoch bestätigte.

Darauf haben sich die 18 Vereine geeinigt. „Stattdessen sind mit Blick auf die Starter in der Europa League pro Saison fünf weitere und damit insgesamt zehn Entlastungsspiele am Sonntag geplant“, heißt es per Erklärung.

Montagspiele im Fußball: Stimmungsboykott der Fans geplant

Der bis zum 30. Juni 2021 gültige Fernsehvertrags sieht fünf Montagabend-Begegnungen pro Saison vor. Die erste Partie zur besonders für Arbeitnehmer unfreundlichen Zeit ist in dieser Saison für den 3. Dezember angesetzt: 1. FC Nürnberg gegen Bayer Leverkusen.

Die Fan-Szenen haben für diesen 13. Spieltag deshalb bundesweite Aktionen und einen Stimmungsboykott in der ersten Halbzeit angekündigt. „Unsere Forderung an die Vertreter der Vereine in der DFL ist klar: Schafft die Montagsspiele und die Anstoßzeiten unter der Woche ab!“, heißt es in einem Statement. In Leverkusen kündigten Anhänger zudem an, die Begegnung in Nürnberg ganz zu boykottieren.

Umdenken bei der DFL in Sachen Montagspiele

Ihren Verpflichtungen im laufenden TV-Vertrag wollen die Vereine aber nachkommen. Die DFL hatte die veränderte Stimmungslage zuletzt bei zwei Versammlungen der Erst- und Zweitliga-Vertreter abgeklopft. Sie hat nun den Auftrag, bei der Medienausschreibung des neuen Vierjahresvertrags, der im Frühjahr 2020 abgeschlossen werden soll, keine Montagsspiele mehr zu verankern. Der aktuelle Kontrakt bringt dem Profifußball von 2017 bis 2021 insgesamt 4,64 Milliarden Euro.

Die DFL hatte die ungeliebten Anstoßzeiten bislang vor allem mit den Belastungen der Vereine begründet. Europa-League-Starter hätten darum gebeten, nach internationalen Spielen am Donnerstag nicht bereits wieder am Samstag antreten zu müssen.

Vor diesem Hintergrund seien zehn Ausweichtermine beschlossen worden – davon jeweils fünf am Sonntag und am Montag. Am Montag deshalb, weil man die Amateure mit ihren Sonntagsspielen schützen wolle. „Kommerzielle Gründe waren dabei nicht entscheidend. Auf die fünf Montagsbegegnungen entfällt weniger als ein Prozent der Medienerlöse“, heißt es in einer DFL-Erklärung vom Februar.

Montagspiele in der 3. Liga: Unmut bei den Vereinen

Offen sind weiter die Anstoßzeiten der 2. Liga. Dort ist das Montagsspiel seit Jahren etabliert, deshalb gab es auch weniger Proteste.

Massiv ist der Unmut dagegen in der dritten Liga, wo Montagsspiele zur aktuellen Saison eingeführt wurden. Diese Spielklasse ist nicht in den DFL-Fernsehvertrag eingebunden. Für sie hat der Deutsche Fußball-Bund als zuständiger Organisator des Spielbetriebes einen TV-Vertrag mit dem Vermarkter SportA abgeschlossen, der die Lizenz an die Telekom weitergegeben hat. Die überträgt die 380 Spiele der Liga via „Telekomsport“. Der Vertrag geht bis 2022.

Ralf Heskamp: „Optimal für Zuschauer sind Montagsspiele nicht“

„Die Liga hat komplett für diesen Vertrag gestimmt um Mehreinnahmen zu generieren“, sagt Ralf Heskamp, Sportdirektor beim Halleschen FC. Etwa 1,2 Millionen Euro kassiert jeder Drittliga-Verein jetzt über TV-Gelder pro Saison. Heskamp sagt aber auch: „Es wird versucht, montags Spiele mit Vereinen anzusetzen, wo die Städte nicht allzu weit auseinander liegen. Klar: Optimal für Zuschauer sind Montagsspiele nicht.“ Am besten wäre es, die Telekom verzichtete auf Drittliga-Duelle an Montagen und zahle trotzdem das gleiche.

Das ist nicht absehbar - deshalb werden sich am übernächsten Sonnabend auch Fans von Drittligisten dem Stimmungsboykott anschließen. Der HFC tritt dann bei Preußen Münster an.

(mz/cka/sid)