Wunsch-Stürmer sagt HFC ab Lucas Röser: Dynamo-Verbleib statt Wechsel zum Halleschen FC
Dresden - Dass der Hallesche FC sich gerne mit Lucas Röser verstärken würde, ist längst kein Geheimnis mehr. Das konkrete Interesse des HFC am Stürmer von Dynamo Dresden ist bekannt. Doch hat der Spieler offenbar andere Pläne und kann sich nicht so recht für ein Engagement in Halle begeistern.
Ein Wechsel kommt für Röser im Sommer trotz des Interesses einiger Drittliga-Vereine nicht infrage. „Für mich gab es keine Option, die mich so sehr mitgerissen hat, dass ich hier aufgeben wollte“, erklärt Röser und spricht damit auch über die Anfrage des HFC. Sportdierktor Ralf Heskamp hatte sich im Vorfeld bereits skeptisch über einen Transfer gezeigt: „Der Spieler muss auch zu uns wollen.“ Was wohl nicht der Fall ist.
Dynamo Dresden will Moussa Koné nicht ziehen lassen
So ganz mag Röser die Tür aber nicht schließen: „Fußball ist ein Tagesgeschäft, aber aktuell gehe ich zu einhundert Prozent mit Dynamo in die Saison. Ich will dieses Jahr in der zweiten Liga spielen und das am liebsten mit Dynamo Dresden.“
Ralf Minge, Sportgeschäftsführer von Dynamo, ist allerdings noch auf Stürmersuche. Es ist der letzte – und wohl am schwersten – umsetzbare Punkt in der Kaderplanung des Fußball-Zweitligisten. „Daran arbeiten wir mit Hochdruck“, sagte der 58-Jährige im Sommer-Trainingslager im österreichischen Längenfeld.
Gesucht wird die optimale Ergänzung für Moussa Koné, der den Verein definitiv nicht verlassen wird. Das hat Minge noch einmal bekräftigt. „Er hat ein ganz klares Statement abgegeben, wo er und auch wir seinen Weg sehen. Deswegen wird es kein Thema werden. Er hat noch drei Jahre Vertrag und er hat für sich einen Karriereplan. Der sieht jetzt keine Wechsel vor“, erklärte der Sportgeschäftsführer und sucht nun einen Typ bulliger Mittelstürmer, der bestenfalls mindestens zehn Tore in der Saison garantiert.
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Doch genau dieser Typ ist auf dem Markt heißbegehrt, mehrere Zweit- wie auch Erstligisten buhlen um die wenigen Kandidaten. Minge bekräftigt aber auch, dass sich der Verein – anders als noch vor fünf Jahren – in einer Situation befindet, in der Mann wirtschaftlich die Ärmel hochkrempeln und auch Geld ausgeben könne.
Lucas Röser will in Dresden bleiben: „Werde zu meinen Chancen kommen“
Auch wenn man es anders meinen könnte, Lucas Röser, Bruder von Ex-HFC-Profi Martin Röser, sieht die aktuellen Spekulationen gelassen. „Kann schon gut sein, dass es zusätzliche Motivation ist“, sagte der 25 Jahre alte Angreifer. „Ich habe die Konkurrenzsituation noch nie als leicht angesehen, deswegen bin ich mir auch der aktuellen Situation bewusst. Ich habe mich da immer raus gekämpft, glaube an mich und werde zu meinen Chancen kommen.“
Röser spielt seit 2017 für Dynamo und erzielte in 51 Zweitliga-Partien 13 Tore. Im Schnitt traf der 1,86 Meter große Mittelstürmer alle 197 Minuten ins gegnerische Tor, Moussa Koné nur alle 247 Minuten. Dennoch wird es für Röser schwer, über die Rolle des Jokers hinauszukommen.
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Konkurrenz durch den zuletzt gehandelten Dario Lezcano hat Röser wohl nicht mehr zu fürchten. Der 29 Jahre alte Paraguayer war in Dresden heißgehandelt worden, hat aber allem Anschein nach am Dienstag einen Vertrag beim mexikanischen Clubs FC Juarez unterschrieben.
Dynamo Dresden: Ralf Minge hat bei der Stürmersuche Geduld
Ohnehin dementierte Minge eine schnelle Einigung mit einem geeigneten Kandidaten. „Ich halte es für unwahrscheinlich, dass er noch im Trainingslager auftauchen wird. Wir haben schon jede Menge geprüft und sind noch dabei. Da wurden auch Optionen sowohl von uns als auch von Spielern verworfen.“
Es ist wohl Geduld gefragt in dieser Phase des Transferfensters. Schnellschüsse oder Notkäufe soll es in dieser Saison nicht geben. Denn Minge sieht den Dynamo-Kader auch ohne weiteren Neuzugang gut gerüstet - auch durch die Personalie Lucas Röser0. (mz/dpa)