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Kastenhofer und Guttau Kastenhofer und Guttau: Zwei HFC-Talente kämpfen für ihre Chance

Von Tobias Schlegel 19.07.2018, 08:01
Niklas Kastenhofer (l.) und Julian Guttau kamen aus dem eigenen Nachwuchs ins HFC-Profiteam.
Niklas Kastenhofer (l.) und Julian Guttau kamen aus dem eigenen Nachwuchs ins HFC-Profiteam. imago/Collage MZ.de

Halle (Saale) - Ein kurzer Aufschrei und plötzlich lag Julian Guttau am Boden. Es war die Schrecksekunde im Training des Halleschen FC am Mittwochvormittag. Bei einem Trainingsspiel verdrehte sich der junge HFC-Kicker das Knie und musste die Einheit abbrechen.

„Ich wollte mich für einen Pass anbieten und hatte eine schnelle Richtungsänderung vorgenommen. Dabei ist mir das Standbein weggerutscht und es hat in der Leiste und im Innenband gezogen“, erzählt Guttau einige Stunden später.

Da hatte eine MRT-Untersuchung bereits Entwarnung gebracht: „Der Doktor meinte, es ist nichts Schlimmes“, sagte er. Das Testspiel am Abend gegen Rot-Weiß Erfurt fiel für den 18 Jahre alten Mittelfeldspieler aber dennoch aus. Einige Tage muss Guttau pausieren.

Guttau und Kastenhofer: Zwei gebürtige Hallenser im HFC-Team

Lediglich ein kleiner Rückschlag also für einen der zwei Youngster des HFC. Zusammen mit Niklas Kastenhofer hat Guttau im Sommer den Sprung von der A-Jugend in die Drittliga-Mannschaft des Klubs geschafft. „Es ist auf jeden Fall alles Neuland bei den Profis. Ich muss mich auch noch daran gewöhnen, dass ich jetzt hauptberuflich Fußball spiele. Aber ich fühle mich sehr wohl und habe viel Spaß mit den Jungs“, erzählt Abwehr-Talent Kastenhofer.

Hinweis: Kastenhofer hat sich beim Test am Mittwochabend gegen Erfurt verletzt. Das Gespräch mit ihm fand voher statt.

Genau wie Guttau ist der 19-Jährige gebürtiger Hallenser, mit vier Jahren begann seine Laufbahn bei den HFC-Bambini. Vor drei Jahren zog es ihn zur U 17 von Carl Zeiss Jena. „Ich wollte Bundesliga spielen und bin auch froh, dass ich diese Erfahrung dort gesammelt habe“, erklärt Kastenhofer.

Doch die Verbundenheit zum Heimverein blieb. „Der HFC lag mir immer am Herzen und ich wollte dann auch wieder zurück“, sagt der Defensivmann. „Dass ich nun bei den Profis spiele, ist überragend. Damit ist ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen.“

HFC-Youngster müssen im Training noch die Tore tragen

Julian Guttau hat seine ersten Schritte im Fußball bei der SG Einheit Halle vollzogen. Als er acht Jahre alt war, klopfte der HFC zum ersten Mal bei ihm an. „Damals habe ich den Schritt noch nicht gewagt“, erzählt Guttau. Erst 2011, im Alter von zwölf Jahren, war die Zeit reif. Über die verschiedenen Jugendmannschaften gelang auch ihm im Sommer der Sprung zu den Profis in der 3. Liga.

Beide wissen jedoch auch, dass dort ein anderer Wind herrscht als in der A-Jugend. Dort waren sie Führungsspieler, nun sind sie in der Hierarchie ganz unten. „Klar werden wir jetzt als die jungen Dachse abgestempelt und tragen im Training die Tore“, sagt Kastenhofer und grinst. „Damit kommen wir klar. Zumal wir genauso aufgenommen wurden, wie alle anderen auch.“

Für beide geht es nun wie bei allen jungen Spielern erstmal darum, Erfahrung zu sammeln, in jedem Training alles zu geben, um sich so bestmöglich weiterzuentwickeln. „Ich freue mich über jede einzelne Einheit, die ich absolvieren kann und will von meinen Teamkollegen viel lernen“, meint Guttau.

Gleiches gilt für Niklas Kastenhofer, der aber auch so viel Spielpraxis mitnehmen möchte, wie möglich. „Mit Toni Lindenhahn haben wir auch einen Hallenser im Team. Wir unternehmen in unserer Freizeit viel miteinander und klar versucht man, sich von ihm das ein oder andere abzuschauen.“

Der HFC und seine Talente: Ein Duo blieb zuletzt ohne Chance

Auf dem Spielfeld durften sich die beiden Talente in der Vorbereitung schon beweisen, wie in den Partien gegen Aue oder Nürnberg. Ob es dann auch für Einsätze in der dritten Liga reicht, steht aber auf einem anderen Blatt. Zumal sich in der vergangenen Saison mit Pascal Pannier und Justin Neumann zwei A-Jugendspieler nicht bei den Profis durchsetzen konnten und den Club inzwischen verlassen haben.

„Das schreckt mich nicht ab. Justin war viel verletzt und Pascal hatte das Pech, dass er auf seiner Position sehr viel Konkurrenz hatte“, sagt Kastenhofer. Er habe im Sommer mit Sportdirektor Ralf Heskamp und Trainer Torsten Ziegner gute Gespräche geführt und sieht es als Vorteil an, dass er flexibel in der Defensive einsetzbar ist. „Ich denke an meine eigene Leistung und Fähigkeiten. Dann werde ich sehen, wofür es reicht“, zeigt sich auch Julian Guttau unbeeindruckt.

Immerhin hat das junge Duo einen Zweijahresvertrag erhalten - ein Vertrauensbeweis. „Wir sind froh, zwei solche Jungs zu haben“, meint auch Ziegner. „Ihre Einstellung stimmt und sie haben es verdient, hier zu sein. Nur ist die dritte Liga kein Pappenstiel und sie müssen noch viel lernen, gerade im taktischen Bereich. Doch sie sind bereit dafür und wenn sie am Ball bleiben, traue ich ihnen Einsatzzeiten zu.“ Guttau und Kastenhofer sind auf dem Weg dorthin.

(mz)