"Kämpfen lohnt sich!" "Kämpfen lohnt sich!": HFC-Fanradio darf nun doch auf Sendung gehen

Halle (Saale) - Lange mussten sie beim Halleschen FC und dem Fanradio bangen. Am späten Dienstagabend aber, gerade noch rechtzeitig vor dem Heimspiel in der 3. Liga gegen Eintracht Braunschweig am Mittwoch (19 Uhr Liveticker), gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) dann doch noch grünes Licht.
Wie seit Jahren üblich, darf das Fanradio live aus dem Stadion übertragen, so den Anhängern der Rot-Weißen, die für den Rest der Saison allesamt draußen bleiben müssen, schildern, wie sich „ihre“ Mannschaft schlägt. „Kämpfen lohnt sich“, schrieb das HFC-Fanradio am Dienstagabend gut gelaunt auf seiner Facebookseite, nachdem die Meldung vom DFB angekommen war.
Schreiben an den Verband
Dass am Ende tatsächlich gute Laune herrscht, war eigentlich ausgeschlossen. Denn ursprünglich wollte der DFB dem Fanradio den Zutritt in die Stadien für den Rest der Saison verwehren. Der Grund: Die Zahl der Personen im Stadion soll laut des Hygiene-Konzepts so gering wie möglich gehalten werden. Da bleibt - so sah es der Verband zumindest bis Dienstagabend - bis Saisonende kein Platz für zwei Radio-Kommentatoren.
Der Klub hatte daraufhin dem DFB geschrieben, um ein Einlenken gebeten und den Vorschlag unterbreitet, zwei Vereinsfunktionäre, die ohnehin im Stadion sind, könnten den Job als Kommentatoren übernehmen. „Es gab die schriftliche Rückmeldung vom DFB, dass das nicht möglich sei“, sagte Steffen Kluge, Mitglied im Vorstand, jahrelanger Leiter des Fanprojekts und Mitgründer des Fanradios, enttäuscht. „Momentan können wir nur warten, aber ich denke immer positiv“, gab Kluge nicht auf. Am Ende akzeptierte der Verein den Vorschlag, Kluges Optimismus wurde also belohnt.
Der Grund für die vorherige Absage war für die Beteiligten nur schwer zu akzeptieren. Denn wären die Vereinsfunktionäre für die 90 Minuten für das Fan-Radio aktiv, könnten sie nicht ihre Aufgaben im Stadion wahrnehmen, sagte der Verband. Diese Statement mache das Fanradio „(fast) sprachlos“, teilten die Betreiber in einem Schreiben an DFB-Präsident Fritz Keller mit. Allgemein könnten sie die Entscheidung „nicht nachvollziehen“.
Keine Übertragung vom TV
Bis zur Erlaubnis war die DFB-Vorstellung so: Das Fanradio könne durchaus übertragen. Die Mitarbeiter sollen einfach das Spiel im TV anschauen und zum Livebild sprechen. Doch in Halle wäre dies nicht geschehen. Zum einen soll der Pay-Sender Magentasport nicht unterstützt werden. Zum anderen will man authentisch bleiben: Es sei eben etwas anderes, live aus dem Stadion kommentieren zu dürfen.
„Ohne uns zu wichtig zu nehmen, sind wir aber der Meinung, dass die Fan- und Clubradios mittlerweile eine wichtige gesellschaftliche Rolle in Fankreisen einnehmen“, hieß es. Bis zu 4.000 Fans verfolgen die Spiele laut eigenen Angaben: „Dass das HFC-Fanradio nicht vor Ort im Stadion sein darf, schließt quasi diese Menschen ebenfalls aus“, hieß es.
Ein Argument, das den Verband am Ende doch überzeugen konnte und ihm nach dem ausgearteten Streit mit einigen Drittliga-Klubs und deren Fans (MZ berichtete) Pluspunkte bringt. (mz)