Sieg gegen Erfurt HFC zieht nach 1:0-Sieg gegen Erfurt mit dem 1. FC Magdeburg gleich

Halle (Saale) - Der Hallesche FC bleibt zu Hause eine Macht: Gegen die abstiegsbedrohten Gäste aus Erfurt gewann der HFC mit 1:0. In der Tabelle bleiben die Rot-Weißen damit auf Rang vier und sind jetzt punktgleich mit dem 1. FC Magdeburg, der 1:2 bei Fortuna Köln unterlag.
Vor 7711 Zuschauern im Erdgas-Sportpark erzielte Benjamin Pintol (39.) auf Vorlage von Florian Brügmann per Kopf bereits in der ersten Halbzeit das Tor des Tages. Für den 26-Jährigen war es sein fünftes Saisontor. Nach dem Wechsel war der HFC überlegen, verpasste allerdings mehrfach das 2:0. Sascha Pfeffer traf nach einem Bilderbuchkonter nur den Pfosten (62.9.
Ausgangslage
Wenn der Tabellenvierte, das heimstärkste Team der 3. Liga, den 15. empfängt, ist die Favoritenrolle klar vergeben. Der Hallesche FC sollte den FC Rot-Weiß Erfurt, der acht Punkte weniger auf dem Konto hat, bezwingen können. Zumal das Hinspiel eine eindeutige Angelegenheit war. Am ersten Spieltag siegte der HFC 3:0 in Erfurt und war dort klarer überlegen, als es das Ergebnis eh schon ausdrückt.
Beide Klubs haben in der Winterpause nicht auf dem Transfermarkt zugegriffen - bislang. Erfurt darf das auch gar nicht wegen einer Transfersperre durch den DFB wegen der kniffligen Finanzlage. Der HFC stapelt, was seine Aufstiegsambitionen betrifft tief. Ab 48 Punkten werde man eventuell über ein neues Ziel - jetzt: einstelliger Tabellenplatz - reden. Für Erfurt geht es nur um den Klassenerhalt. „Die fehlenden 22 Punkte werden wir noch holen", sagte Trrainer Stefan Krämer.
Während beim Halleschen FC allenorts die himmlische Ruhe der Vorbereitung loben - größere Verletzungen blieben aus, genauso wie schwache Trainings- oder Testspielergebnisse - setzte es für die Gäste durchaus einige Rückschläge in der Vorbereitung auf die Rückrunde. So musste der Flieger ins Trainingslager wegen eines Blitzeinschlags notlanden und der letzte Härtetest für dem Spiel beim HFC gegen Vizemeister Borussia Dortmund musste abgesagt werden. Das Flugzeug der Borussen konnte aufgrund dichten Nebels nicht in Erfurt landen.
Personal
Der HFC muss die wichtigen Stützen Stefan Kleineheismann (Innenverteidigung) und Kapitän Klaus Gjasula im MIttelfeld ersetzen. Beide sind wegen Gelbsperren zum Zuschauen verurteilt. Die Positionen übernehmen Tobias Schilk als Verteidiger neben Fabian Franke. Seinen Rechtsverteidiger-Job übernimmt Florian Brügmann. Im Mittelfeld soll Dorian Diring, der im Hinspiel übrigens sein bestes Spiel im HFC-Dress machte, vor Nick Fennnell abräumen. Ansonste schickt Trainer Rico Schmitt seine Stammelf auf den Rasen. Übrigens: Gar nicht im Kader steht der bislang so enttäuschende Stürmer Petar Sliskovic.
1. Halbzeit
Der HFC begann fahrig mit vielen Fehlpässen. Was auch am Gegner lag. Erfurt spielte nämlich forsch nach vorn. Dann lag in der 8. Minute doch ein Treffer für die Hallenser in der Luft. Nach einer schönen Kombination über links, flankte Fabian Baumgärtel in den Strafraum, der Ball landete bei Marvin Ajani. Doch dessen Schuss hielt Torwart Philipp Klewin per Relfex, den Abpraller köpfte Baumgärtel knapp neben das Tor.
Drei Minute später schlug der aus seinem Kasten geeilte Klewin einen Ball unmotiviert in die Füße von Nick Fennell, der zog sofort ab, doch die Kugel trudelte am Tor vorbei. In der 18. Minute hatte der HFC jedoch Glück, dass Carsten Kamlott, Erfurts Torjäger vom Dienst, nach eine guter Eingabe den Ball nicht traf. Das hätte ins Auge gehen können.
Auf der anderen Seite versiebte dann Sascha Pfeffer eine Großchance. Benjamin Pintol hatte sich auf rechtsaußen prima durchgesetzt. Seinen präzisen Pass erwischte aber auch der Ersatz-Kapitän nicht richtig: vorbei. Ärgerlich. Ein Knipser wird er wohl nicht mehr. Doch in diesem nun munteren, wenn auch nicht hochklassigen Spiel, lag nun ein Treffer in der Luft. Der fiel auch beinahe – für Erfurt.
In der 28. Minute kam Torwart Fabian Bredlow bei einer Flanke an den Fünfmeterraum nicht aus seinem Tor. Der Ball landete punktgenau auf dem Kopf von Jannis Nikolaou und der platzierte ihn zum Glück für die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt nur Zentimeter neben dem linken Pfosten.
Viel besser machte es dann in der 39. Minute Benjamin Pintol. Der verwandelte die präzise Vorlage von Florina Brügmann mit einem blitzsauberen Kopfball zum 1:0. Es war übrigens sein fünfter Saisontreffer. Mit dieser verdienten HFC-Führung ging es dann in die Pause.
2. Halbzeit
Fünf Minuten plätscherte das Spiel nach Wiederanpfiff so dahin, dann hatte Pintol seinen zweiten Treffer auf dem Fuß. Toll bedient von Ajani schloss er direkt ab. Doch vor der Linie stand noch Erfurts Abwehrmann Christoph Menz und hielt die Kugel mit dem rechten Schienbein auf.
In der 62. Minute war Pfeffer nach einem flotten Konter in prima Position. Aus etwa acht Metern zog er den Ball aufs Tor, doch sein Schuss landete am Innenpfosten. Wieder nichts mit dem zweiten Treffer, der alles etwas beruhigt hätte. Trotzdem: Der HFC hatte das Spiel in dieser Phase im Griff. Erfurt gelang es nicht, Druck Richtung Tor der Gastgeber aufzubauen. Kurioses in der 69. Minute.
Sascha Pfeffer mit Fair-Play
Nach einem Foul, so sah es aus, an Pfeffer hatte Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus dem Erfurter Menz Gelb gezeigt, es war sein zweite. Doch statt Gelb-Rot folgte Freistoß für Erfurt. Steinhaus hatte Pfeffer befragt und der gab zu, dass es keine Gelbe Karte war. Eine tolle Fair-Play-Geste. Aber: Sollte sich die Ehrlichkeit vielleicht rächen?
In der 78. Minute folgte erst einmal die erste Auswechslung auf HFC-Seite. Hilal El-Helwe ersetzte den etwas müden Torschützen Pintol. Ansonsten passierte nichts, was die 7711 Zuschauer von den Sitzen riss. Erfurt übernahm zusehnends die Offensive und wehrte sich gegen die Niederlage, der HFC verlegte sich aufs Kontern. Einen davon hätte Dorian Diring, der Abräumer vor der Abwehr beinahe mit einem Treffer abgeschlossen. Aber sein Schuss (83.) wurde zur Ecke abgelenkt. Doch solche Standards kamen weitgehend harmlos daher.
Fazit
Am Ende war es ein solider und wichtiger Erfolg des HFC zum Rückrundenstart. Gegen einen wenig Furcht einflößenden Gegner erfüllte der Hallesche FC sein Pflichtprogramm. Wichtig: So bleibt der Klub im Aufstiegsrennen.
Hallescher FC - Rot-Weiß Erfurt 1:0 (1:0)
Hallescher FC: Bredlow - Brügmann, Schilk, F. Franke, Baumgärtel - Fennell, Diring - Ajani, Pfeffer (90. Müller), Lindenhahn (86. Röser) - Pintol (78. El-Helwe)
Rot-Weiß Erfurt: Klewin - Odak, Menz, Erb, Sumusalo - Vocaj (63. Bergmann), Nikolaou - Uzan (74. Benamar), Tyrala (73. Bieber), Aydin - Kammlott
Tor: 1:0 Pintol (39., Brügmann)
Schiedsrichter: Steinhaus (Langenhagen); Gelbe Karten: Franke (14.), Diring (57.) - Vocaj (31.), Menz (42.), Kammlott (55.), Odak (90.);
Zuschauer: 7711