Klub lässt Mitglieder entscheiden HFC-Trikots 2019/20: Schwarz oder Noengelb? Hallescher FC befragt Mitglieder
Halle (Saale) - Gibt es beim Spiel am Samstag gegen 1860 München ein neues Banner von den Ultras? „Den Rot und Weiß sind immer Trend!“ hatten sie zuletzt gebotschaftet. Den orthografischen Fauxpas um das fehlende „N“ mal beiseite. Es zählte das Grundsätzliche, das die Ultras des Halleschen FC beim letzten Drittliga-Heimspiel gegen die Würzburger Kickers verkündeten. Nicht jeder verstand den Slogan. Es war ein Protest.
HFC will für sein Ausweichdress nächste Saison etwas Neues wagen
Ein Protest gegen einen da noch nur Insidern bekannten Plan die neuen Trikots betreffend. Durchgesickert war nämlich, dass der HFC für sein Ausweichdress nächste Saison etwas Neues wagen will: Es soll in so trendigem wie grellem Neon-Gelb erstrahlen. Nein, diesen Schickimicki-Modetrend wollen die Fans nicht, jedenfalls diejenigen, die das unmissverständlich auf dem Banner verkündeten.
Später schickte der einflussreiche HFC-Fankurvenrat, das Sprachrohr von mehr als 20 Fanklubs, via soziale Netzwerke seine Meinung noch einmal ausführlich an die Interessenten: „Wir wollen nicht schick durch Neonfarben sein! Wir wollen die Jugend nicht durch Neonfarben erreichen! Wir wollen keinen Modetrend hinterherlaufen! Wir wollen klare Kante! Unsere Farben sind rot und weiss!“, hieß es in der Erklärung.
Und am Ende: „Es waren auch in den letzten Jahren einige Trikots dabei, die sehr fragwürdig waren. Jedoch lässt sich über Geschmack bekanntlich streiten. Aber bei Neonfarben hört für uns der Spaß auf! Deshalb fordern wir den HFC-Vorstand auf, sich klar gegen den bisherigen Entwurf des 3. Trikots zu entscheiden!“
Trikotstreit beim HFC: „Wir haben strikte Ablehnung genauso wie Fürsprache erhalten“
Die Wellen schlugen weiter hoch. Es mobilisierten sich ein Für- und ein Wider-Lager. „Wir haben strikte Ablehnung genauso wie Fürsprache erhalten“, sagt HFC-Präsident Jens Rauschenbach. Also wurde mit Ausrüster Puma neu überlegt. Nun gibt es eine neue Variante: schwarz.
Und der HFC hat sich eine besondere Aktion ausgedacht: Die Mitglieder, aktuell 1.734 sollen, abstimmen, welche Variante ihnen besser gefällt. Dafür nahm der Klub nochmal Geld in die Hand. Jedes Mitglied erhält an diesem Sonnabend Post und damit einen Stimmzettel. Welches Trikot in einer Abstimmung bis zum 4. Mai dabei mehr Anklang findet, wird genommen. Basisdemokratie pur.
Auch wenn es einigen Nicht-Mitgliedern in den diversen Fangruppen bitter aufstoßen wird, dass ihre Meinung dann nicht in die Entscheidung mit einfließt. Die ersten beiden Trikotsätze, die normalerweise zum Einsatz kommen, sollen übrigens so bleiben wie sie sind: einer in Weiß, einer in Rot. (mz)
