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HFC-Trainer im Interview HFC-Trainer Ziegner im Interview: "Das sind alles tolle Menschen"

06.07.2019, 08:54
HFC-Trainer Torsten Ziegner sieht bei seinem Team noch Luft weitere Entwicklungen.
HFC-Trainer Torsten Ziegner sieht bei seinem Team noch Luft weitere Entwicklungen. Holger John / VIADATA Photo

Bad Blankenburg - Mit dem Testspiel gegen Regionalligist Wacker Nordhausen beendet der Hallesche FC am Samstag (13 Uhr) sein Trainingslager. Im Gespräch mit Christoph Lesk zieht Trainer Torsten Ziegner sein Fazit über die vergangenen Tage, spricht über die Spontan-Party in Bad Blankenburg und wo er noch Potenzial zur Verbesserung sieht.

Wie hat es Ihnen in Bad Blankenburg gefallen?

Torsten Ziegner: Ich kenne die Anlage noch aus meiner aktiven Zeit. Es hat sich extrem viel getan, auch was die Qualität der Fußballplätze angeht. Die Leute hier kümmern sich rührend. Und in idyllischer Abgeschiedenheit, weit weg von Trubel und Lärm, konnte man sich konzentriert vorbereiten - nur darum ging es.

Für Lärm und gute Stimmung sorgte die Mannschaft, als sie bei einer Schulabschlussfeier in der Sportschule auftauchte. Was sagen Sie dazu?

Das gehört genauso dazu. Man darf es nur nicht übertreiben. Es wird immer viel über Teambuilding gesprochen. Wir können uns gerne in einem Wald verabreden und uns durch Spinnnetze durchtragen oder Bäume hochklettern. Da war nur geplant, dass wir gemeinsam grillen. Und wenn man dann nach dem Testspiel doch mal eine Stunde länger sitzt, etwas lauter Musik hört und mitsingt, dann ist es Teambuilding par excellence. Solche spontanen Aktionen passen optimal in ein Trainingslager, das sonst sehr geregelt und stupide ist.

Denken Sie sich bei solchen Sachen, dass man alles richtig gemacht hat, was die Zusammenstellung der Mannschaft angeht?

Ich würde mich jetzt nicht so weit aus dem Fenster lehnen und abschließend sagen, dass wir alles richtig gemacht haben. Aber das Gerüst der Mannschaft aus dem Vorjahr sorgt dafür, dass genau solche Situationen entstehen. Die Neuen haben sich nahtlos eingefügt. Das sind alles tolle Menschen und wurden super aufgenommen. Und dann passiert es eben auch mal, dass man auf dem Weg zum Zimmer sieht, dass da eine Veranstaltung läuft, die etwas einzuschlafen droht und diese auflockern möchte. Das ist zum einen super sympathisch und passt auch zu diesen Jungs. Sie sind bodenständig und authentisch, sehen sich nicht als etwas Besonderes.

Welcher Zugang hat am besten bei seinem Einstand gesungen?

Ich maße mir bei musikalischer Performance kein Urteil an. Es gehört schon eine Portion Mut dazu, vor versammelter Truppe ein Solo hinzulegen. Das haben die Jungs gut gemacht. Aber sie spielen alle besser Fußball als sie singen – ausnahmslos.

Zurück auf den Platz: Wo sehen Sie noch Verbesserungsbedarf?

Es gibt immer genug zu tun und zu optimieren. Wir sind keine Mannschaft, die irgendetwas herausragend gut macht oder etwas gar nicht kann. Wir haben in allen Bereichen Möglichkeiten, uns zu entwickeln. In der vergangenen Saison hatten wir statistisch eine der besten Defensiven der Liga – das wollen wir möglichst beibehalten. Da spielt das Verhalten der gesamten Mannschaft gegen den Ball eine extrem wichtige Rolle. Auch dahingehend sind wir noch nicht fertig. Gleichzeitig waren wir in der offensiven Ausbeute kein Kandidat, der in der Tabelle weit vorn angesiedelt war. Und damit meine ich nicht ausschließlich die Offensivspieler. Da haben wir also ausreichend Luft nach oben.

Gibt es Säulen der Mannschaft, die auf jeden Fall spielen werden?

Die gibt es immer. Ein Korsett innerhalb einer Mannschaft ist notwendig. Sollten diese gesetzten Spieler nicht in einer Formkrise stecken oder verletzt sein, bilden sie nach wie vor das Gerüst des Teams. Im Übrigen halte ich das Thema und auch den Begriff Stammspieler für völlig überbewertet. Wer entscheidet, ob es wichtiger ist, zu Beginn oder am Ende des Spiels auf dem Feld zu stehen? Jemand, der nach 60 Minuten in die Partie kommt, um ein Ergebnis zu sichern oder zu drehen ist doch genauso wichtig wie derjenige, der bei Anpfiff auf dem Platz stand. Das Ziel eines jeden Einzelnen ist dem Erfolg der Mannschaft untergeordnet. Immer, ohne Ausnahme. (mz)