HFC-Trainer platzt der Kragen HFC-Trainer Torsten Ziegner mit Generalkritik an Drittliga-Schiedsrichtern
München - Torsten Ziegner und Justus Zorn werden wohl keine Freunde mehr: Mehrfach waren der HFC-Trainer und der Schiedsrichter beim 1:1 bei 1860 München am Samstag aneinandergeraten. Ziegner beschwerte sich über Fehlentscheidungen, Zorn hingegen war mit dem Auftreten des Coaches nicht einverstanden.
Ihren negativen Höhepunkt erreichte die Beziehung der beiden in der 80. Minute, als der 28-Jährige aus Freiburg Ziegner auf die Tribüne verbannte. Zuvor hatte der Unparteiische für viele strittige Szenen gesorgt - und klare Fehlentscheidungen auf beiden Seiten getroffen.
Torsten Ziegner kritisiert Schiedsrichter-Leistungen in der 3. Liga
Am Mikrofon von Telekom Sport setzte Ziegner nach Spielende zu einer Generalkritik an Zorn und die Schiedsrichtern in der 3. Liga an. Dabei ging es dem Trainer nicht um die Bewertung einzelner strittiger Szenen, sondern um eine allgemeine Einordnung. Ziegner sprach trotz aller Emotionen ruhig und sachlich. Seine Aussagen im Wortlaut:
„Ich dachte, dass Schiedsrichter eigentlich dazu da wären, um Spiele zu leiten und eben nicht zu entscheiden. Wir sind jetzt am 15. Spieltag in der 3. Liga und ich kann mich an keinen Spieltag erinnern, wo wir nach dem Spiel hier standen und einfach mal über unsere Mannschaften reden durften [...]. Wir diskutieren permanent nur über Schiedsrichter-Entscheidungen - weil es einfach schlecht ist, das muss man so sagen. Dieser Schiedsrichter hat heute definitiv das Spiel entschieden!"
Ziegners Schiedsrichter-Kritik: „... und es passiert gar nichts!"
Ziegner weiter: „Ich glaube, ohne diese Situation (gemeint ist der Elfmeter-Pfiff vor dem 1:1, d.Red.) [...] wäre 1860 zu keinem Tor mehr gekommen, wenn das Spiel einfach normal weitergelaufen wäre. Und es hätte normal weiterlaufen müssen, denn das war alles andere ein Foul. Und das ist das, was uns ärgert.“
Auf der Pressekonferenz sprach Ziegner sogar davon, „um den Sieg betrogen“ worden zu sein. Man werde aber noch enger zusammenrücken und gestärkt daraus hervorgehen.
Ziegner war aber noch nicht fertig: „Was aber noch dazukommt ist, dass sie nicht mal bereit sind, miteinander zu kommunizieren [...] und auch mal Fehler einzugestehen. Die treten uns dann gegenüber und schicken uns auf die Tribüne, nur weil wir mal kritisieren, dass sie einen Fehler gemacht haben. Aber dazu stehen sie nicht. [...] Wir sind in der 3. Liga, es geht um extrem viel für alle Vereine und diese Jungs tauchen jede Woche wieder auf und pfeifen und es passiert gar nichts!"
1860-Trainer Bierofka: „Schiedsrichter hat viele Emotionen reingebracht“
Ähnliches hatte Ziegner bereits nach der 1:2-Niederlage gegen den KFC Uerdingen in Duisburg über Schiedsrichter Asmir Osmanagic gesagt. Der hatte Braydon Manu mit einer Roten Karten vom Platz geschickt und war mit dem HFC-Trainer mehrfach aneinandergeraten.
Trainerkollege Daniel Bierofka von 1860 München war ebenfalls unzufrieden mit der Spielleitung von Justus Zorn. „Der Schiedsrichter hat viele Emotionen reingebracht“, befand Bierofka, der keinen Sinn darin sah, einzelne Szenen nachträglich zu bewerten: „Die Schiedsrichter müssen das im Bruchteil einer Sekunde entscheiden. Wenn es falsch ist, ist das ärgerlich. Aber es hilft ja nichts, wir müssen das akzeptieren.“ (mz/bbi/Telekom Sport)