HFC-Sportdirektor HFC-Sportdirektor Stefan Böger: Funkstille zwischen China und dem Halleschen FC
Halle (Saale) - Die Großwetterlage rings um den Halleschen FC ist - zum Gegensatz zu der auf dem Platz - stürmisch: Aktuell tobt ein über die Stadt als Angriffspunkt ausgetragener Zoff mit Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) wegen angeblich zu geringer Stadionmiete. Eiszeit zwischen Oberbürgermeister Bernd Wiegand und der Klubführung, weil der sich permanent fehlenden Mut, mangelnde Vermarktungsstrategie und provinzielle Beschaulichkeit als Kritikpunkte herausgepickt hat.
Dazu liegt der seit langem geplante Baustart eines neuen Nachwuchszentrums - für acht Millionen Euro aus Fluthilfemitteln - an einem nebulösen Tag X in ferner Zukunft.
Kein Nachwuchsleiter und sechs auslaufende Verträge
Es fehlt immer noch ein Nachwuchsleiter. Was den Verein insofern immer akuter in die Bredouille bringt, weil zum Beispiel 14 Spieler der A-Junioren im Sommer zu alt für diese Nachwuchsspielklasse werden. Dabei kickt das Team gerade um die Aufstieg mit, ist Zweiter der Regionalliga. Im denkbar blödesten Fall qualifiziert sich das Team für die Bundesliga - und hat dann keine Spieler mehr.
Unabhängig davon sind auch mit noch sechs Spielern aus dem Drittliga-Profikader - Florian Brügmann, Dorian Diring, Andre Wallenborn, Selim Aydemir, Tobias Müller, Sascha Pfeffer - die auslaufenden Verträge zu verlängern - oder eben auch nicht.
Böger bestätigt: „Es gab eine Anfrage"
Nun ergibt sich womöglich personell eine neue Baustelle: Die Chinesen baggern an Sportdirektor Stefan Böger. Er ist in der Verlosung für den Job als Trainer der U-16-Auswahl des Riesenreiches. Dort hat man sich informiert und ist auf den 50-Jährigen gestoßen, weil der ja zwischen 2008 und 2014 drei verschiedene U-Mannschaften des DFB trainierte.
Böger bestätigt: „Es gab eine Anfrage und vor einigen Wochen ein informelles Gespräch mit dem chinesischen Verband. Darüber habe ich den Vorstand des HFC vorab informiert.“
Doch offenbar ist die Sache nicht entscheidend voran gekommen. „Seitdem gab es keinen weiteren Kontakt nach China und auch kein Angebot, insofern besteht aktuell keine Veranlassung dieses Thema zu vertiefen“, ließ er wissen.
Bringt Böger dem HFC eine Ablösesumme?
Doch vielleicht kommt das Thema doch wieder auf die Agenda. Was womöglich gut für den HFC wäre - schließlich könnte Böger, der noch zwei Jahre Vertrag ist, dem Klub eine gut sechsstellige Ablösesumme einbringen. Die könnte dann in den Kader für die kommende Saison investiert werden. Womöglich sogar in treffsichere Stürmer.
Das aktuelle HFC-Team, bei dem die Verteidiger Fabian Franke und Max Barnofsky ausfallen, kämpft am Sonnabend beim Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt erst einmal darum, die Serie von fünf sieglosen Spielen in Serie zu beenden.