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"Totale Katastrophensituation" HFC siegt in Jena: Torsten Ziegners emotionaler Trost für Carl Zeiss

23.11.2019, 12:02
HFC-Trainer Torsten Ziegner erlebte ein besonderes Spiel bei Carl Zeiss Jena.
HFC-Trainer Torsten Ziegner erlebte ein besonderes Spiel bei Carl Zeiss Jena. www.imago-images.de

Jena/Halle (Saale) - Als der Schlusspfiff ertönte und der 3:0-Auswärtssieg des Halleschen FC bei Carl Zeiss Jena feststand, verkniff sich Trainer Torsten Ziegner den großen, extrovertierten Jubel. Zufrieden lächelnd lief er auf den Rasen, um mit seinen und den gegnerischen Spielern abzuklatschen.

Dass Ziegner nach dem so wichtigen „Dreier“, der die kleine Krise in Halle vorerste beendete, nicht in die ganz große Euphorie verfiel, mag an der durchwachsenen Leistung seiner Mannschaft gelegen haben. Aber sicher auch am Respekt für den Gegner und dessen Fans im Ernst-Abbe-Sportfeld.

Torsten Ziegner siegt beim Ex-Klub: Jena braucht kein Mitleid

Denn für den HFC-Trainer war das Spiel unweit des eigenes Wohnzimmers eben doch ein besonderes. In Jena hatte Ziegner als Spieler eine gute Zeit, er lebt dort noch heute. Und nach dem Sieg des HFC ließ er es sich auch nicht nehmen, bei Magenta Sport warme Worte für den FCC zu finden.

„Es ist eine totale Katastrophensituation, die sie haben“, sagte Ziegner nach Spielende über das schon etwas abgeschlagene Tabellenschlusslicht Carl Zeiss Jena: „Aber sie haben eben keine andere Möglichkeit, als weiterzumachen.“

Das hatte Ziegner zuvor auch schon FCC-Urgestein René Eckardt auf dem Rasen gesagt: „Ich habe versucht, bei René ein paar tröstende Worte zu finden. Aber so kurz nach dem Spiel ist das wohl nicht angekommen.“

Ziegner über Carl Zeiss Jena: „Mir liegt an dem Verein noch etwas“

Sein Mitleid brauche Jena nicht, betonte der HFC-Trainer, der dann aber doch etwas emtionaler wurde: „Ich kann es so offen sagen: Mir liegt an dem Verein noch etwas. Ich lebe mit meiner Familie hier, fühle mich total wohl in Jena und schaue so oft wie möglich hier vorbei. Dann geht mich die Situation natürlich auch etwas an. Aber leider konnte ich darauf heute keine Rücksicht nehmen.“

Nach Spielende reiste Ziegner übrigens mit dem Team zurück nach Halle, anstatt zu Fuß nach Hause zu gehen. Das gehöre nun mal dazu, kommentierte der Trainer. Schließlich sei der HFC ein Profiverein und von seinen Spielern erwarte er dieses Verhalten ja auch. So ganz trocken wurde die Rückfahrt aber nicht: „Im Bus haben wir uns jetzt ein Bierchen verdient!“

(mz)