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Torlos-Serie bedroht HFC-Aufstiegsträume HFC schießt keine Tore in dritte Liga: Defizit im Zielbereich

Von Christoph Karpe 19.02.2019, 09:00
Julian Guttau (l.) drängt mit seiner Dynamik in Richtung Strafraum.
Julian Guttau (l.) drängt mit seiner Dynamik in Richtung Strafraum. Holger John

Halle (Saale) - Wie soll es bezeichnet werden, das, was Torsten Ziegner da im Drittliga-Fußballspiel gegen Lotte personell probiert hatte? Der Trainer nannte es „einen Impuls setzen“.

Unter dem Strich stand jedoch nach dem mauen 0:0 die Erkenntnis: Seine Experimente in der Startaufstellung, mit der die Torlos-Serie beenden wollte, waren wirkungslos verpufft. „Vieles war Stückwerk“, die Änderungen hatten nur „bedingt funktioniert“, musste der Trainer des Halleschen FC eingestehen.

Dass die Abwehr trotz einiger Wackler und dank der Reflexe von Keeper Kai Eisele hielt, war das Positive. Mehr noch fiel das Negative auf: Im Sturm fehlte erneut die Durchschlagskraft. Ändert sich nichts, bleibt das Offensivspiel fest verknotet, wird der Klub alsbald seine gute Position im Aufstiegsrennen verlieren.

HFC: Julian Guttau sammelt Pluspunkte

Ziegners Experiment im Angriff hieß diesmal Julian Guttau. „Der hat seine Sache wirklich gut gemacht“, sagt Ralf Heskamp. Der Sportdirektor ist sich da mit allen Beobachtern einig. „Mit Guttau und seiner Schnelligkeit sollten neue Reize gesetzt werden“, so der Sportdirektor.

Bemerkenswert aber: Das 19-jährige Eigengewächs, eher ein offensiver Mittelfeldmann, verdrängte gleich drei Stürmer auf die Ersatzbank: Mathias Fetsch, den etablierten Zielspieler, Winterzugang Maximilian Pronichev und den Schweizer Kilian Pagliuca.

Klar ist, dass Fetsch die kleine Denkpause kaum geschadet haben dürfte. Bedenklich ist aber: Weder Pronichev, zuvor beim Zweitligisten Aue nur Zuschauer, noch Pagliuca scheinen eine echte Alternative darzustellen. „Es war keine Entscheidung des Trainers gegen Pronichev oder Fetsch. Guttau aufzustellen, diese Überlegung resultierte aus den augenfälligen Problemen in den letzten Wochen“, erläutert Ralf Heskamp und präzisiert: „Wir schaffen es derzeit nicht, ins letzte Drittel zu kommen. Strafraumspielern wie Fetsch und Pronichev fehlen dadurch Zuspiele, die sie verwerten können.“

Und Pagliuca kommt nicht in die Gänge. „Wir hatten uns erhofft, dass er nach den ersten Wochen der Umstellung sein Potenzial abrufen kann. Das ist noch nicht der Fall“, verhehlt Heskamp seine Enttäuschung nicht.

HFC schießt keine Tore: Es fehlt die Gefahr vor den Toren der Gegner

Also sollte eben Guttau in die Box drängen, Gefahr erzeugen. Gleichzeitig fällt es massiv ins Gewicht, dass ausgerechnet jetzt der verletzte Sebastian Mai „mit seiner Wucht fehlt“, so Heskamp. Wann der Recke zurückkehrt, „ob in sechs oder acht Wochen“, sei nicht absehbar.

Dabei wäre Mai gerade jetzt wichtig. Der Knoten muss schnell platzen. Heskamp weiß: „Die nächsten vier bis sechs Wochen entscheiden, wer bis zum Schluss oben mitspielt, oder wer ins Mittelfeld abrutscht.“ Die Zeit drängt also.

Zugleich hat er zwei Empfehlungen, wie die akute Harmlosigkeit behoben werden könnte: „Wir müssen locker bleiben, dürfen nicht verkrampfen. Dann gilt es Automatismen zu trainieren, damit wir wieder gefährliche Situationen heraufbeschwören können“, so Heskamp. In Osnabrück, seiner alten Heimat, sollte dies dann schon passieren. (mz)