Neuer Sponsor und Rekord-Etat HFC Rekordbudget neuer Sponsor Investitionen
Halle (Saale) - Die Rekord-Saison in der dritten Liga ist für den Halleschen FC beendet. Vor dem letzten Pflichtspiel - dem Pokalfinale am Sonnabend (16.15 Uhr) in Halberstadt gegen den gastgebenden Regionalligisten Germania, zog Präsident Jens Rauschenbach Bilanz und berichtete über bemerkenswerte Neuigkeiten.
Der Klub hat erstmals einen neuen überregionalen Hauptsponsor.
Wettanbieter „Sunmaker“ wird in der kommenden Saison auf der Brust des HFC-Trikots prangen. Das Unternehmen ist nicht neu im deutschen Fußball. Es wirbt unter anderem auch auf der Brust von Zweitliga-Absteiger 1. FC Magdeburg, bei Aufsteiger VfL Osnabrück oder auch bei Hansa Rostock. Über die Höhe des Zuschusses machen beide Seiten keine Angaben. „Es ist Verschwiegenheit vereinbart“, sagt Präsident Jens Rauschenbach.
Geschätzt liegt die Sponsor-Summe bei etwa 350.000 Euro. Auf dem Ärmel wirbt bereits das Autohaus König (Hauptsitz Berlin). Erfreulich: Die Stadtwerke Halle, jahrelang Trikot-Sponsor des HFC (Halplus), werden deshalb ihr Engagement nicht herunterschrauben und den HFC weiterhin etwa mit 500.000 Euro jährlich unterstützen.
Der Etat wird nochmals aufgestockt.
Für die kommende Drittliga-Saison plante der Klub bislang mit einem Gesamtetat von 6,8 Millionen Euro. Dieser wird nun nochmals um 400.000 Euro auf 7,2 Millionen Euro aufgestockt. „Das bedeutet nicht, dass die gesamte Summe in die Profimannschaft fließt“, sagt Rauschenbach zu dem Rekordetat.
Möglich wurde er, weil der Klub inzwischen seine Sponsoren-Zahl von etwa 180 auf 445 erhöht hat. 65 Geldgeber gehören dem „Unternehmensclub“ an. Dessen Mitglieder überweisen mindestens jeweils 10.000 Euro. Der Etat der letzten Saison lag bei 6,4 Millionen Euro. In der Saison 2015/16 waren es einst 6,1 Millionen Euro.
Abschluss mit einer schwarzen Null
„Wir werden das Geschäftsjahr mit einer schwarzen Null abschließen“, kündigt der Präsident an. Termin ist der 30. Juni. Nachdem dem Verein Anfang 2018 noch 1,5 Millionen Euro fehlten, um den Etat zu decken und er vor der Insolvenz stand, „hat sich die Finanzkrise nun klar erledigt“. Aber „deshalb stapeln wir noch kein Geld in der Ecke“.
Das erwirtschaftete Geld soll hauptsächlich in die Struktur des Vereins investiert werden. Außerdem müssen noch Altschulden getilgt werden. „Das negative Eigenkapital hat sich auf derzeit 250.000 Euro verbessert“, so Rauschenbach. Vor einem Jahr lag der Betrag der Außenstände doppelt so hoch. Es wurden als 50 Prozent der Schulden getilgt.
Zwei neue Mitarbeiter für die Geschäftsstelle
Der Klub stockt seine Geschäftsstelle um zwei Mitarbeiter auf. Die Neuen sind in Halles Sportszene keine Unbekannten. USV-Handballer Carsten Voigt kommt von den Stadtwerken, wo er im Bäderbetrieb tätig war, und wird ab 1. Juli Geschäftsstellen-Leiter. „Unser neuer Innenminister“, sagt Rauschenbach.
„Außenminister“ Sebastian Rose, der Marketingchef, wird künftig von Basketballer Frieder Diestelhorst unterstützt. Mit dem ehemaligen FCM-Mann Nick Struy wurde bereits ein neuer Leiter für den Nachwuchsbereich eingestellt.
Preise für Dauerkarten und Tagestickets werden erhöht.
Ab Freitag beginnt der HFC den Dauerkarten-Vorverkauf für die nächste Saison. Etwa 2400 Saison-Tickets wurden für die abgelaufene Serie verkauft. Diese Marke soll natürlich übertroffen werden. Was nicht unrealistisch ist, weil der HFC seinen Zuschauerzuspruch in Heimspielen um etwa 25 Prozent erhöhen konnte. Aber die Preise steigen.
„Seit der Saison 2015/16 wurden die Preise nicht erhöht, jetzt machen wir das moderat, weil sich die Kosten enorm gesteigert haben“, so Rauschenbach. Die genauen Ticketpreise will der Klub noch veröffentlichen. Fest steht: Eine Tageskarte im Stehplatzbereich kostet einen Euro mehr, ein Sitzplatzticket 1,50 Euro.
Investitionen müssen noch warten.
Einen zweiten Trainingsplatz, zusätzliche Parkplätze oder gar ein Vereinsheim - alles auf dem Gelände am Sportdreieck - wird es in naher Zukunft nicht geben. Sieben Millionen Euro wären dafür nötig. Diese Mittel kann der Klub aktuell nicht aufbringen. Das vorhandene Geld soll vorrangig in den sportlichen Erfolg investiert werden.
Gibt es einen neuen Angriff auf die Aufstiegsplätze?
„Fest steht“, sagt Jens Rauschenbach, „dass wir weiter angreifen und uns entwickeln wollen“. Es soll am Ende der nächsten Saison möglichst mehr als Platz vier herausspringen. „Aber wozu es am Ende reicht, dass lässt sich nicht vorhersagen“, geht der Präsident nicht das Risiko ein, den Aufstieg als konkretes Ziel auszurufen.
Der Kader soll aber um weitere „zwei bis drei Spieler“ ergänzt und noch wettbewerbsfähiger gemacht werden. Mit Patrick Göbel, Dennis Mast und Jonas Nietfeld wurden schon drei Neue verpflichtet. Ein Innenverteidiger wird gesucht.
Der HFC will am 18. Juni mit den Fans in der Stadt die Saison eröffnen. Der Partyort steht noch nicht fest.
(mz)