HFC kämpft um seinen Abwehrchef HFC kämpft um seinen Abwehrchef: Moritz Heyer: "Ich habe auch andere Sachen vorliegen"
Belek - Etwas Energie hat Moritz Heyer noch übrig. Zumindest legt der Abwehrchef des Halleschen FC nach dem Training am Freitagvormittag eine spontane Zusatzschicht ein.
Am Eingang zum Trainingsplatz in Belek macht Heyer noch ein paar Klimmzüge, mit durchaus flüssigem Bewegungsablauf. Aber der Eindruck täuscht. „Wir sind inzwischen schon alle erschöpft“, sagt der 23-Jährige. Nach fünf Tagen im Wintertrainingslager.
Die Spuren der Woche hatten sich zuvor im Training gezeigt. Da ging es, wie eigentlich immer unter Trainer Torsten Ziegner, ordentlich zur Sache. Dieses Mal auf engem Feld, beim Spiel Sieben gegen Sieben, mit zahlreichen hitzigen Zweikämpfen, mehrfach auch über die Grenze hinaus.
HFC-Trainingslager in Belek: Voller Einsatz freut Trainer Ziegner
Mittendrin Heyer und Bentley Baxter Bahn. Erst grätschte der Mittelfeldspieler den Abräumer um, später folgte die Revanche. Mit anschließendem Wortgefecht. „Dadurch, dass wir kaputt sind, kommen wir auch mal einen Schritt später“, sagt Heyer zur Auseinandersetzung. „Das kommt vor, aber wir haben uns die Hand gegeben, alles wieder gut.“
Ziegner zaubern die krachenden Zweikämpfe ohnehin ein Lachen ins Gesicht. Schließlich will er genau diese Intensität sehen. Das Trainingslager soll die Basis sein, um im Aufstiegsrennen zu bleiben.
Dass Halle so gut da steht, wie noch nie in der Drittliga-Geschichte, ist zu großen Teilen auch Heyers Verdienst. Der Sommer-Zugang ist die Entdeckung der Saison. Von den Sportfreunden Lotte eigentlich als Mittelfeldspieler gekommen, gehört Heyer jetzt zu den besten Verteidigern der Liga.
Moritz Heyer ärgert sich noch heute über einen Fehler gegen den KSC
„Ich sehe das alles etwas kritischer“, sagt Heyer. „Ich bin mit der Hinrunde im Großen und Ganzen schon zufrieden. Da waren aber auch Fehler dabei, wie beim 1:0 für Karlsruhe. Der ärgert mich heute noch.“
Trotzdem ist er bereits extrem begehrt. Der Hallesche FC würde den jungen Mann, der nur einen Einjahresvertrag unterschrieben hatte, allzu gern länger binden. Heyer sondiert aber noch. Der Stand: „Ich hatte sehr gute Gespräche mit dem Sportdirektor und dem Trainer und kann mir einen Verbleib vorstellen“, sagt Heyer. „Ich habe auch andere Sachen vorliegen. Es ist normal, dass ich mir die auch anhöre.“
HFC will einen zweiten „Fall Tobias Müller“ verhindern
Welche Angebote ihm vorliegen, will Heyer nicht sagen. Angesichts seiner Leistungen ist es aber keine allzu gewagte Vermutung, dass auch Zweitligisten Interesse bekundet haben. Entscheidender Unterschied zur vergangenen Saison.
Da gab es mit Tobias Müller auch einen Senkrechtstarter in der Verteidigung. Im Sommer 2017 war der als Probespieler gekommen, spielte dann so stark, dass der 1. FC Magdeburg anklopfte. Müller ging mit dem Rivalen in die zweite Liga. Weil es der HFC im Winter verpasst hatte, sich intensiv um eine Verlängerung zu bemühen.
Moritz Heyer will nicht nur für ein Jahr unterschreiben
Dieses Szenario, das betont Heyer, wiederholt sich nun aber nicht. „Vertrauen und Wertschätzung sind spürbar“, betont er. Ob Heyer bleibt, wird sich spätestens im Februar entscheiden. Der Umgarnte betont: „Es ist für mich und den Verein angenehmer, wenn man frühzeitig weiß, wohin der Weg geht.“
Klar ist für ihn: „Es kann immer eine Verletzung kommen, da will ich abgesichert sein“, erklärt er. „Daher will ich auf jeden Fall nicht nur für ein Jahr unterschreiben.“ (mz)