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HFC im Trainingslager Pockau HFC im Trainingslager Pockau: Kleinheiders Kampfansage an die Konkurrenz

Von Daniel George 22.06.2015, 19:56
Pierre Kleinheider, hier beim Trainingsauftakt in der vergangenen Woche
Pierre Kleinheider, hier beim Trainingsauftakt in der vergangenen Woche Schulz Lizenz

Pockau - Der weite Volley-Abschlag segelte mustergültig über den Sportplatz des FSV Pockau-Lengefeld. Selim Aydemir nahm den Ball gekonnt an, ließ ihn von seiner Brust auf den nassen Rasen tropfen. Und im Anblick der technisch feinen Annahme, schickte der absendende Keeper noch ein augenzwinkerndes Kompliment hinterher: „Mit dir kann man das machen.“

Torwart Pierre Kleinheider war am Montag, am ersten Trainingslager-Tag des Halleschen FC, gut drauf. Dabei wäre auch eine andere Stimmungslage verständlich gewesen. Der Drittligist reiste nämlich mit vier Torhütern ins Erzgebirge. Mehr Konkurrenzkampf geht nicht. Neben Kleinheider waren auch der lange verletzte Lukas Königshofer, Talent Tom Müller und Fabian Bredlow als neues Gesicht dabei. Zwar hat der 20-Jährige noch keinen Vertrag unterschrieben. Aber: „Wir gehen davon aus, dass es so kommen wird“, betonte Manager Ralph Kühne am Montag.

Bredlow stand in der vergangenen Saison 29 Mal für den FC Liefering in Österreichs zweithöchster Spielklasse auf dem Feld. Meister Red Bull Salzburg hatte seinem Ausbildungsteam den 1,91 Meter großen Keeper geliehen. Nun sieht der Nachwuchsmann seine Zukunft beim Halleschen FC – genau wie Lukas Königshofer, Tom Müller - und Pierre Kleinheider.

Nur Platz für drei

Klar ist: Einer wird auf der Strecke bleiben, weil Trainer Sven Köhler mit drei Torhütern plant. Und in den vergangenen Monaten hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass das Kleinheider sein wird. „Sein Berater hat uns schon im letzten Jahr mitgeteilt, dass er unzufrieden ist“, erklärte Sven Köhler am Montag, „und das hat sich eigentlich nicht geändert.“ Ein Bild, das Ralph Kühne bestätigte: „Die Situation ist für uns und den Spieler unbefriedigend.“ Der Verein habe nicht warten können, ob Kleinheider einen neuen Klub findet oder nicht und deshalb Ersatz gesucht - und mit Bredlow auch einen Kandidaten gefunden.

Neben Fabian Bredlow tauchten am Montag noch zwei weitere neue Gesichter in Pockau auf. Der 21-jährige Innenverteidiger Robin Urban, der auch im defensiven Mittelfeld spielen kann, kommt von Fortuna Düsseldorf, kam dort aber vorrangig in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga zum Einsatz. Wie Bredlow ist auch Urban ein Spieler für das U-23-Kontingent. Von Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue kam Dorian Diring. Der 23-jährige Franzose stieß am Nachmittag bei der zweiten Einheit zur Mannschaft.

Manager Ralph Kühne wollte die Spieler bewusst nicht als Probespieler bezeichnen: „Das sind die besten Alternativen. Wir haben den Markt sondiert. Das sind die optimalen Lösungen.“

Einziges Problem: Ein Angebot für Kleinheider ist beim HFC noch nicht eingegangen, erklärte Kühne. Und auch der Torhüter selbst gab sich am Montagabend nach der zweiten, zweistündigen Trainingseinheit des Tages betont kämpferisch. Keine Spur von Abschiedsgedanken. „Ich glaube, dass ich mich vor keinem verstecken muss, auch vor Lukas Königshofer nicht“, meinte Kleinheider. Und: „Ich bin davon überzeugt, dass ich einer der besten Keeper der Liga bin.“ Er fühle sich wohl in Halle, habe sich in der vergangenen, für ihn schweren Saison „physisch und psychisch“ weiterentwickelt. So hört sich Selbstbewusstsein an.

Vertrag bis 2016

Kleinheider wurde 2014/2015 erst von Lukas Königshofer, nach dessen Verletzung dann von Niklas Lomb verdrängt. Davon, dass er angeblich einen neuen Arbeitgeber suche, wollte der 25-Jährige am ersten Tag im Erzgebirge nichts wissen. „Ich habe einen Vertrag in Halle“, sagte Kleinheider. Sein Kontrakt mit dem HFC läuft bis zum 30. Juni 2016. Aber auch er weiß: „Fußball ist ein Tagesgeschäft.“

Die MZ begleitet die gesamte Trainingslager-Woche in Pockau vor Ort. Unsere Reporter Daniel George und Enrico Werner berichten auch aktuell unter: Twitter-Hashtag #hfcpockau