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HFC-Transfers HFC: Hallescher FC leiht Petar Sliskovic nach Mainz aus, Oliver Schnitler kommt aus Heidenheim

31.01.2017, 17:24
Manager Ralph Kühne und Sportdirektor Stefan Böger.
Manager Ralph Kühne und Sportdirektor Stefan Böger. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Nein, Wasserstandsmeldungen wollte Stefan Böger den ganzen Dienstag über nicht abgeben. Der Sportdirektor des Halleschen FC war beschäftigt, hing am Telefon, um vielleicht doch noch die bei vielen Fans ersehnte Offensiv-Verstärkung an die Saale zu lotsen. Am Ende aber holte Böger keinen neuen Stürmer, stattdessen ließ er einen weiteren gehen: Petar Sliskovic gehört ab sofort nicht mehr zum Kader des Drittliga-Vierten, er wird an seinen Ex-Verein, die U23 von Mainz 05 ausgeliehen. Von dort war er erst im Sommer nach Halle gewechselt.

"Petar braucht dringend Einsatzzeiten und Erfolgserlebnisse. Beides wird er wegen seines aktuellen Trainingsrückstandes kurzfristig bei uns nicht erhalten können. Deshalb macht es Sinn, dass er in vertrautem Umfeld und vor allem in der 3. Liga Wettkämpfe bestreitet“, erklärt Böger via Vereinsmitteilung.

Sliskovic' Vertrag läuft noch bis 2018

Wie der Verein am frühen Dienstagabend, eine Stunde vor Schließung des Winter-Transferfensters, bekannt gab, wird der 25 Jährige bis Saisonende an das Drittliga-Schlusslicht ausgeliehen. Für den HFC blieb Sliskovic in zehn Einsätzen ohne Torerfolg geblieben. Wie auch Maurice Exslager von HFC-Rivale 1. FC Magdeburg, konnte er damit den Erwartungen nicht gerecht werden, ein neuer Anlauf könnte zur Saison 2017/2018 erfolgen. "Wenn wir ihn im Sommer in sehr guter Verfassung zurück bekommen, dann lohnt sich diese Maßnahme für alle Beteiligten", lässt Böger dem Kroaten Tür und Tor beim HFC offen.

Dabei hatte Sliskovic im Trainingslager noch bekräftigt: "Ich glaube weiter an mich und meine Chance!" Zum Rückrunden-Auftakt gegen Erfurt stand der 1,91-Meter-Mann schon nicht im Kader, in dieser Woche nahm er nicht am Training teil. 

Nur noch Tobias Müller und Benjamin Pintol für den Angriff

Nachdem der HFC im Januar bereits Timo Furuholm in die finnische Heimat zu Inter Turku ziehen ließ, hatten viele Fans mit einem neuen Angreifer für die ausbaufähige Offensive gerechnet. Nachdem nun auch Sliskovic weg ist, besteht der HFC-Angriff nominell nur noch dem zum Stürmer umfunktionierten Benjamin Pintol. Der Zugang aus Offenbach führt die HFC-interne Torjägerliste mit fünf Treffern an, fehlte allerdings am Dienstag angeschlagen im Training. Ersatzweise stehen für Trainer Rico Schmitt jetzt aber einzig noch Tobias Müller oder auch Hilal El-Helwe zur Verfügung.

Das keine weitere Verstärkung zustande kam, erklärt HFC-Vorstandsmitglied Ralph Kühne vor allem mit finanziellen Gründen: „Unsere wirtschaftlichen Zwänge und die finanzielle Vernunft lassen kein unkalkulierbares Risiko zu. Der Markt gab im Januar keinen Spieler her, der sich mit unseren Zielen, unseren Ansprüchen an sportliche Qualität und unserem wirtschaftlichen Rahmen vereinbaren ließ“, lässt sich Kühne per Vereinsmitteilung zitieren.

Oliver Schnitzler kommt vom 1. FC Heidenheim

Also präsentierte der HFC am Dienstagabend  mit Oliver Schnitzler einen neuen Torwart statt eines Stürmers. Der 21-jährige Schnitzler wechselt mit sofortiger Wirkung von Zweitligist 1. FC Heidenheim nach Halle und unterschrieb einen Vertrag bis Juni 2018.  Auch auf der Torwart-Position hatte der HFC nach dem Handbruch von Ersatzmann Michael Netolitzky mit Tom Müller nur noch eine Alternative zur Stammkraft, in diesem Fall zu Fabian Bredlow. 

Beim Zweitliga-Sechsten Heidenheim war Schnitzler in der laufenden Saison nur die Nummer zwei, absolvierte lediglich ein Pflichtspiel. Erst im Sommer war er von HFC-Ligarivale VfR Aalen nach Heidenheim gewechselt und hatte dort noch einen Vertrag bis zum Saisonende.  

„Oli kam mit dem Wunsch auf uns zu, uns zu verlassen. Diesem haben wir entsprochen, weil wir mit unseren drei Torhütern – Kevin Müller, Vitus Eicher und Leon Jankowski – für die Rückrunde gut aufgestellt sind“, wird Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald in einer Vereinsmitteilung zitiert.

In Halle wird Schnitzler vorerst die Nummer zwei bleiben - allerdings mit neuer Perspektive, wie Böger erklärt: "Mit lediglich zwei Torhütern in die anstehenden Spiele zu gehen wäre fahrlässig. Mit Oliver Schnitzler konnten wir einen jungen, ambitionierten und gut ausgebildeten Torwart verpflichten, der die U23-Kriterien erfüllt und sich an der Seite von Fabian Bredlow auch im Hinblick auf die bevorstehende Saison zeigen kann.“ 

Was passiert mit Fabian Bredlow?

Damit wird ein Verbleib der aktuellen Nummer eins immer unwahrscheinlicher. Der Vertrag Bredlows läuft zum Saisonende aus, er wird mit mehreren höherklassigen Teams in Verbindung gebracht. Zuletzt gab es Gerüchte um einen Wechsel zu Bundesligist Werder Bremen. Der HFC bemühte sich jedoch auch um eine Vertragsverlängerung. Nun präsentierte Böger also den potenziellen Nachfolger, einen jungen Torwart mit Zweitliga-Potenzial.

Unter Bredlow stellt der HFC aktuell jene überragende Defensive, die als Grundlage für die starke Platzierung gilt. 14 Gegentoren bedeuten die zweitstärkste Bilanz aller Drittligisten - nur Spitzenreiter MSV Duisburg hat weniger Tore kassiert (11).  Anders sieht es in der Offensive aus: Hier bedeuten 21 Tore den viertschwächsten Wert - die Last, dies zu verbessern, lastet auch nach Transferschluss auf wenigen Schultern. (cbo/cka/mz)