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HFC-Gegnervorschau Holstein Kiel HFC-Gegnervorschau Holstein Kiel: "Das wird eine schwere Saison"

Von Oliver Leiste 30.07.2015, 08:55
Die Kieler Störche landen am Sonntag wieder im Erdgas-Sportpark.
Die Kieler Störche landen am Sonntag wieder im Erdgas-Sportpark. Röhrig Lizenz

Halle (Saale) - „Neue Saison, neues Glück“ so beginnt Frauke Hermann von Calcio Culinaria das Gespräch, aus dem die Vorschau für die Partie Hallescher FC – Holstein Kiel entstehen soll. Zum Ende der vergangenen Saison fehlte den „Störchen“ das Glück in den Relegationsspielen gegen 1860 München. Im Rückspiel führte Kiel lange in München. Doch die „Löwen“ drehten in einer dramatischen Schlussphase das Spiel und schafften den Klassenerhalt.

Wirkt die Relegation noch nach?

„Alles erledigt und vergessen, vor allem für die Mannschaft“ erklärt Hermann. So ganz mag man ihr nicht glauben, wenn man auf die letzten Spiele schaut. Zunächst unterlag Kiel im Schleswig-Holstein-Pokalfinale dem Erzrivalen VfB Lübeck. Zum Saisonauftakt setzte es eine 0:4-Heimklatsche gegen Mainz II. Doch mit der Niederlage in der Relegation habe das nichts zu tun, erklärt die Bloggerin energisch. „Das würde unser Trainer Karsten Neitzel gar nicht zulassen.“

Viel mehr wurde die Vorbereitung immer wieder von Verletzungen gestört. Torhüter Kenneth Kronholm fehlt noch bis Ende August aufgrund einer Bänderdehnung. Verteidiger Patrick Kohlmann laboriert an Adduktorenproblemen. Auch Stürmer Saliou Sané und Mittelfeldspieler Milad Salem fallen noch einige Zeit aus. Die Mannschaft konnte sich deshalb nicht richtig einspielen.

Zudem war der personelle Umbruch größer als ursprünglich geplant. Der Abgang von Kapitän Rafael Kazior stand schon länger fest. Er führt jetzt die zweite Mannschaft von Werder Bremen an. Das Patrick Breitkreuz inzwischen in Cottbus angekommen, mussten der HFC am vergangenen Sonntag schmerzhaft erfahren. Die Abgänge von Mikkel Vendelbo und Jaroslaw Lindner kamen dagegen überraschend. Vendelbo wechselte aus persönlichen Gründen zurück in seine dänische Heimat. Lindner wurde in die zweite Mannschaft verbannt.

Die Neuzugänge, wie Denis Danso-Weidlich (Rostock), Rafael Czichos (Erfurt), Manuel Janzer (Heidenheim) oder Fabian Schnellhardt (Duisburg) klingen vielversprechend. „Auf dem Papier haben wir einen sehr starken Kader und der Fußball könnte unterhaltsam werden“, erklärt Frauke Hermann. „Doch das Team muss sich erst finden. Das kann einige Wochen dauern – und könnte ein Vorteil für Halle sein. Doch selbst wenn wir die ersten drei Spiele verlieren, wird hier keiner unruhig.“

„Auf die Relegation könnte ich verzichten“

 Hoffen sie zumindest bei Calcio Culinaria. Denn klar ist auch: Die Erwartungshaltung im Umfeld ist nach dem Beinah-Aufstieg eine andere. Doch die Kieler Blogger wollen sich davon nicht anstecken lassen. So sagt Hermann: „Wir sollten schon den Anspruch haben, unter die ersten Sechs zu kommen. Aber wir erwarten jetzt nicht den Aufstieg. Alles zwischen Platz 4-6 wäre völlig ok. Die Plätze 1-3 wären eine schöne Zugabe. Wobei ich auf die Relegation diesmal verzichten könnte.“

Bevor es aber womöglich soweit ist, erwartet Holstein Kiel eine sehr schwere Saison. „Aus der zweiten und der vierten Liga sind richtig starke Mannschaften dazugekommen. Und nach der guten letzten Saison sehen uns jetzt fast alle als Favoriten und werden gegen uns besonders motiviert sein“, glaubt Frauke Hermann und fiebert den Spielen dennoch entgegen.

Die Kieler haben neben vielen reizvollen Duellen noch eine andere Motivation, sich auf die Saison zu freuen: Bekanntermaßen spielt neben dem Fußball auch die Esskultur eine wichtige Rolle bei Calcio Culinaria. In dieser Saison hätte der Blog fast eingestellt werden müssen. „Ursprünglich sind wir angetreten, weil die Wurst im Holstein-Stadion so schlecht war. Seit dieser Saison gibt es eine richtig leckere. Unser Ziel ist eigentlich erfüllt. Aber auswärts gibt es noch so viel zu verkosten, dass das Ende keine ernsthafte Option war. Besonders freuen wir uns auf Würzburg und den Nudeltopf in Aue. Der wird überall angepriesen,“ berichtet die Kielerin.

Das Auftaktspiel gegen Mainz war ein Vorgeschmack auf die schwere Saison. Doch in Kiel drehen sie deshalb nicht durch. Hermann erinnert sich: „Letzte Saison sind wir auch schlecht gestartet. Und es ist vielleicht auch ganz gut, gleich zum Anfang eine draufbekommen zu haben. Dann haben wir das wenigstens weg.“ Gegen den HFC erwartet sie beide Mannschaften stark verbessert, möchte sich aber nicht auf einen Tipp festlegen. Halle traut sie in dieser Saison einige Überraschungen zu - „Aber bitte nicht gegen uns!“, sagt sie abschließend. (mz)