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HFC gegen VfL Osnabrück HFC gegen VfL Osnabrück: Loblieder auf Schiedsrichter Manuel Gräfe

Von Christoph Karpe 02.09.2018, 18:54
Schiedsricher Manuel Gräfe strahlte im Erdgas Sportpark Ruhe aus.
Schiedsricher Manuel Gräfe strahlte im Erdgas Sportpark Ruhe aus. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Torsten Ziegner trägt auch ein Berserker-Gen in sich. Der Mann kann an der Seitenlinie auch mal so richtig explodieren. Vor allem bei vermeintlichen Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern. Da gibt es Zunder. Emotionen, zu denen der Trainer des Halleschen FC steht.

Am Samstag jedoch schlenderte Ziegner während des Osnabrück-Spiels (1:1) meist gelassen in seiner Coaching-Zone hin und her. Null Rabatz. Auch beim Kollegen Daniel Thioune herrschte verbale Waffenruhe. Ziegner wollte das später erklären: „Beide Trainer waren ruhig, weil niemand eine Entscheidung angezweifelt hat.“

Ziegner lobt Gräfe: „Er hatte eine klare Linie“

Er meinte die Entscheidungen des Schiedsrichters. Und der war an jenem Tag ein Prominenter: Manuel Gräfe (44). Der langjährige Bundesliga-Referee (240 Spiele), der in dieser Saison in der Woche zuvor Freiburg gegen Eintracht Frankfurt (0:0) geleitet hatte, zeigte in der Tat eine erstklassige Vorstellung: „Er hatte eine klare Linie“, lobte Ziegner.

Die Linie zeigte sich von Beginn an: Gräfe wollte Spielfluss sehen. Er ließ - anfangs zur Verwunderung vieler Zuschauer - kleinere Rempeleien zu. „Ich musste in der Halbzeit-Pause eingreifen. Ein, zwei Spieler bekamen von mir eindringlich den Hinweis, dass sie endlich bemerken sollen, dass es nichts bringe, sich einfach auf den Ball fallen zu lassen, und dann auf einen Pfiff zu hoffen“, gestand Osnabrück-Coach Thioune, dass er Möchtegern-Wehleidigen die Leviten gelesen hatte.

HFC gegen Osnabrück: Schiedsrichter Gräfe lag immer richtig

Er brachte auch noch einen Einwand an: „Wenn sich dann aber jemand doch verletzt, das Spiel läuft weiter und daraus entsteht ein Tor, ist dieser Stil natürlich diskussionswürdig“, wies er auf eine mögliche Gefahr hin. Das stand allerdings im Erdgas Sportpark nicht zur Debatte. „Es war eine wirklich gute Leistung von Gräfe“, sagte denn auch Thioune.

In der Tat: Betrachtete man auf dem Kontroll-Monitor von „Telekomsport“ ansatzweise strittige Szenen in der Wiederholung, wurde offensichtlich: Gräfe lag richtig, immer. Er zeigte zwei Gelbe Karten. Eine davon für Jan Washausen, der Marcos Alvarez vor dessen Freistoßtor zum 0:1 von den Beinen geholt hatte. Und selbst der HFC-Kapitän gestand hinterher klaglos ein: „Es war Gelb, ich erwische Alvarez an der Achillessehne.“ Übrigens: Das Spiel war Gräfes erst 19. Drittliga-Einsatz.

(mz)