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„Halle ist der große Favorit“ HFC gegen Lok: der Gipfelcheck

Der Hallesche FC empfängt Lok Leipzig zum Spiel der Spiele der Regionalliga. Was sagen die beiden Titelaspiranten übereinander, welche Profis könnten den Kracher entscheiden?

Von Fabian Wölfling 14.02.2025, 18:30
Im Hinspiel brachte Pierre Weber (r.) den HFC in Führung.
Im Hinspiel brachte Pierre Weber (r.) den HFC in Führung. (Foto: Imago/Jan Huebner)

Halle/mz. - Es ist das Spiel der Spiele in der Regionalliga Nordost: Der Hallesche FC empfängt am Samstag (14 Uhr/MDR) den 1. FC Lokomotive Leipzig. Das mitteldeutsche Traditionsduell könnte im Titelrennen eine Vorentscheidung bringen – wenn der Tabellenführer aus der Messestadt gewinnt. Der HFC könnte hingegen mit einem Sieg die Spannung im Zweikampf um die Meisterschaft enorm erhöhen. Das Interesse am Spiel ist enorm, das Leuna-Chemie-Stadion könnte ausverkauft sein. Was gilt es zu wissen? Der MZ-Gipfelcheck zeigt es:

Die AusgangslageLok Leipzig ist die Überraschungsmannschaft der Saison. In der vergangenen Spielzeit kämpfte die „Loksche“ lange Zeit gegen den Abstieg, beendete die Spielzeit mit 43 Punkten auf Rang zehn. Schon jetzt hat der Nachfolgeverein des ersten Deutschen Fußballmeisters mehr Zähler geholt, steht mit 50 Punkten an der Tabellenspitze.

Der HFC spielt nach dem Abstieg aus der dritten Liga und dem darauffolgenden totalen Umbruch auch eine sehr gute Saison, ist mit 44 Punkten aus 21 Spielen Zweiter. Um eine realistische Chance auf den Aufstieg zu haben, müssen die Rot-Weißen gewinnen, den Rückstand auf drei Punkte verkürzen.

Das HinspielEnde August 2024 trennten sich Lok und HFC im Leipziger Bruno-Plache-Stadion 1:1. Pierre Weber brachte die Mannschaft von Trainer Mark Zimmermann in Führung, Djamal Ziane glich für die Gastgeber aus. Leipzig war damals dem Sieg näher, hatte ein Übergewicht und mehr Chancen.

Die FormBeide Teams können mit Selbstvertrauen in das Spiel gehen. Der HFC hat alle Pflichtspiele in diesem Jahr gewonnen, siegte dreimal in der Liga, zuletzt mit 2:1 bei der VSG Altglienicke. Allerdings zeigte das Team bei den Erfolgen jeweils nur eine starke Halbzeit.

Auch Lok ist 2025 bisher makellos. Das 3:0 beim FC Eilenburg und das 1:0 gegen Viktoria Berlin waren hochverdiente Siege.

Die QualitätenBeide Mannschaften verfügen über enorme Qualitäten in der Defensive. Leipzig stellt mit zwölf die beste, der HFC mit 14 Gegentoren die drittbeste Abwehr der Liga. Ein Torspektakel ist daher am Samstag nicht zu erwarten. Offensiv gibt der Spitzenreiter mit 37 Toren ein etwas besseres Bild ab als der Verfolger, der auf 34 Treffer kommt.

Lok präsentiert sich aus seiner sicheren Defensive heraus noch etwas stabiler in seinen Leistungen, fährt seine Siege effizient ein. Der Erfolg gegen Eilenburg war der erste mit mehr als zwei Toren Unterschied. Der HFC kann offensiv mehr Wucht erzeugen, ist aber schwankender in seinen Auftritten.

Der KadervergleichGeht es nach den Daten der Plattform „transfermarkt.de“, ist der HFC durchweg hochwertiger besetzt als Leipzig. Der Kader der Rot-Weißen wird auf 2,98 Millionen Euro taxiert, der der Blau-Gelben nur auf 2,06 Millionen Euro.

Auch in Sachen höherklassiger Erfahrung liegt der HFC vorn. Die Spieler vereinen 1.314 Einsätze in der dritten, 63 in der zweiten und sogar vier Einsätze in der ersten Bundesliga in sich. Die Lok-Akteure kommen auf 134 Einsätze in der dritten, drei in der zweiten und keine in der ersten Bundesliga.

Die X-FaktorenDer Unterschiedsspieler der „Loksche“ heißt Stefan Maderer. Elf Tore hat der 28-jährige Stürmer mit Drittliga-Erfahrung in 19 Spielen erzielt. Imposant: Siebenmal erzielte er das 1:0. Maderer muss die HFC-Abwehr ausschalten.

Beim HFC spielen die zentralen Figuren im Mittelfeld. Berk Inaler ist bester Torschütze (fünf Treffer) und Antreiber im Spiel der Rot-Weißen. Niclas Stierlin, der zweite Sechser, erobert Bälle und leitet das Spiel der Rot-Weißen umsichtig ein. Dominiert das Duo am Samstag erneut das Mittelfeld, stehen die Siegchancen gut.

Das sagen die TrainerJochen Seitz, Trainer des Tabellenführers, versucht vorab, den Druck auf den HFC zu schieben. „Halle ist der große Favorit, sie müssen aufsteigen“, sagt der einstige Bundesliga-Profi und sieht „Halle im Zugzwang“. Eine mögliche Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft erwartet Seitz nicht: „Dagegen wehre ich mich.“

Mark Zimmermann hat Respekt vor der Aufgabe: „Wir brauchen eine sehr gute Leistung, Lok hat sich ein Selbstverständnis erarbeitet, steht verdient auf Platz eins.“ Das will der HFC bis Saisonende ändern, auf diesem Weg am Samstag einen großen Schritt machen, „dafür sorgen, dass der Abstand schmilzt“. Zimmermanns Mannschaft spiele voll auf Sieg.