FCM schafft umstrittenen Ausgleich HFC - FCM: Halle und Magdeburg trennen sich im Sachsen-Anhalt-Derby mit Unentschieden
Halle (Saale) - Ganz nah dran war der Hallesche FC am ersten Derby-Sieg gegen den 1. FC Magdeburg in der dritten Fußball-Liga. Aber in der Nachspielzeit retteten die Blau-Weißen, die eine ganze Halbzeit in Überzahl spielten, am Dienstagabend durch ein umstrittenes Tor noch ein Unentschieden. „Ich bin enttäuscht, aber auch stolz auf die Mannschaft“, sagte HFC-Angreifer Terrence Boyd nach dem Spiel.
Die Marschroute des Überlebenskampfes stand bereits vorab fest: Wille und Aggressivität waren gefragt. Herzblut statolltt Spielkultur würde dieses Derby entscheiden. Eine Viertelstunde vor Anpfiff gab es angesichts dieser Marschroute einen Schreckmoment für den HFC:
Abwehrorganisator und Antreiber Sebastian Mai benötigte auf dem Rasen eine Sonderbehandlung vom Mannschaftsarzt. Schien geholfen zu haben: Mai konnte mitwirken.
HFC versus FCM - erste Halbzeit enttäuschte
Doch besser ins Spiel kam der 1. FC Magdeburg, auch weil sich die HFC-Kicker einige wilde Fehlpässe leisteten. In der 13. Minute hatte der FCM dann folgerichtig auch die erste Chance. Ein Schuss von Daniel Steiniger wurde von Florian Hansch noch zur Ecke abgefälscht.
Der HFC dagegen trat offensiv überhaupt nicht in Erscheinung, hatte mehr damit zu tun, die eigene Unsicherheit in den Griff zu bekommen. Erst in Minute 28 beendete Terrence Boyd die Trostlosigkeit, was Torgelegenheiten des HFC betraf. Sein Schuss aus der Drehung war jedoch keine ernsthafte Aufgabe für FCM-Keeper Morten Behrens.
Überhaupt bewegte sich das Niveau dieses Spiels in Richtung unterirdisch. In der 43. Minute strich ein Kopfball von Bentley Baxter Bahn nach einem Eckball am FCM-Tor vorbei.
HFC-Kapitän Washausen sah Gelb-Rot
Dann folgte der Tiefpunkt des bis dahin gruseligen Spiels von HFC-Kapitän Jan Washausen. Er leistete sich ein zweites hartes Foul, wofür der zuvor Verwarnte zurecht Gelb-Rot sah.
Würde die numerische Überlegenheit nun das Pendel dieses bis dato klassischen Torloskicks zu Gunsten des 1. FC Magdeburg ausschlagen lassen? Das war die Frage, die sich in der Halbzeitpause stellte. In der 53. Minute hatte aber Boyd per Flachschuss dann aber zunächst eine wirklich gute Chance für den HFC.
Der Ball strich jedoch knapp am langen Pfosten vorbei. Doch natürlich bewegte sich das Geschehen jetzt hauptsächlich in Richtung des HFC-Strafraums. Torgelegenheiten für die Gäste blieben jedoch lange Zeit aus, weil der HFC energisch verteidigte.
Boyd leitete HFC-Führung ein, Sohm verwandelte
Im Anschluss an eine Ecke folgte die größte Chance (67.) für die Rot-Weißen. Den tollen Kopfball von Boyd klärte FCM-Spieler Björn Rother auf der Linie. Magdeburg blieb dagegen recht ungefährlich, weil in der aufmerksamen Defensive Sebastian Mai noch herausragte.
In der 77. Minute war es wieder Boyd, der nach einem Freistoß knapp des Tor verpasste. Doch der Stürmer leitete dann nur eine Minute später mit einem genialen Pass die HFC-Führung ein. Er steckte nach einem Konter auf Pascal Sohm durch, und der behielt Nerven. Mit einem eiskalten Heber überwand er Behrens zum 1:0 für die Roten. Sein achtes Saisontor.
FCM schaffte Ausgleich in Nachspielzeit
Wie reagierte der FCM? Mit einem unplatzierten Kopfball von Christian Beck (81.) in die Arme von Keeper Kai Eisele. Der HFC kämpfte bis zur Erschöpfung. Erst in den Schlussminuten tauschte Schnorrenberg noch ein paar seiner Unkaputtbaren aus.
Und dann passierte das Unerwartete. Nach einem Stoß gegen Mai, der nach Foul aussah, kam Julian Weigel zum Schuss und traf zum 1:1 in der Nachspielzeit. Ein Tor, wie es ungerechter nicht sein konnte. Der HFC hatte sich in Unterzahl den Sieg verdient. „Wir hätten gern den ersten Derbysieg gefeiert“, sagte Boyd. „Aber wir haben das Momentum auf unserer Seite und arbeiten weiter.“ (mz)