Zurück in der Erfolgsspur HFC besiegt Werder Bremen II 2:0: Pfeffer und Gjasula treffen

Halle (Saale) - Mit der 0:1-Niederlage im Derby gegen Magdeburg endete für den Halleschen FC eine Serie von zehn Spielen ohne Niederlage. Im Heimspiel gegen die Reserve von Werder Bremen fand der HFC nun in die Erfolgsspur zurück. Mit einer guten Leistung - und einem Traumtor von Sascha Pfeffer.
Ausgangslage:
In dieser Saison ist der HFC im Erdgas Sportpark noch ungeschlagen: In acht Spielen gab es vor der Werder-Partie fünf Siege und drei Unentschieden.
Bremen II reiste selbst mit einer starken Serie an: In den letzten fünf Spielen gelangen drei Siege und zwei Unentschieden. Seit Florian Kohfeldt das Traineramt von Alexander Nouri - befördert zum Trainer der Bundesliga-Mannschaft - übernommen hat, verlor Werder nur ein Spiel.
Personal:
Zwei Fragen dominierten in dieser Woche die Diskussionen unter den HFC-Anhängern: Würde Trainer Rico Schmitt dem glücklosen Angreifer Petar Sliskovic eine weitere Chance in der Startelf geben? Und: Wer rückt für den gesperrten Royal-Dominique Fennell in die Mannschaft?
Die erste Frage beantwortet Schmitt mit einem Nein. Gegen die Werder-Reserve rückte Benjamin Pintol wieder in den Sturm, Sliskovic saß auf der Bank.
Auf den Fennell-Ausfall reagierte der Trainer mit einer taktischen Umstellung. Florian Brügmann rückte ins Team, defensiv stellten die Gastgeber eine Fünferkette. Toni Lindenhahn gab den einzigen Sechser. Zudem rückte im Vergleich zum Magdeburg-Spiel Selim Aydemir in die erste Elf.
Bei Werders U23 waren die beiden Millionen-Männer Sambou Yatabaré und Fallou Diagne nicht im Kader.
Erste Hälfte:
Vor dem Spiel wurde eine Schweigeminute in Gedenken an die bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Spieler und Betreuer des brasilianischen Clubs Chapecoense abgehalten. Beide Mannschaften liefen zudem mit einem Trauerflor auf.
Der HFC begann druckvoll, hatte schon in der zweiten Spielminute durch einen Kopfball von Benjamin Pintol die erste Gelegenheit der Partie. Anschließend fand die Werder-Reserve aber besser in die Partie, das Spielgeschehen verlagerte sich ins Mittelfeld. Die nächste ansprechende Chance für den HFC hatte Aydemir in der 17. Minute: Einen Ball in die Tiefe nahm der Flügelspieler stark mit der Brust an, sein Abschluss war dann aber zu zentral.
Von Bremen kam offensiv kaum etwas, die Gäste lauerten ausschließlich auf Kontergelegenheiten. Die konnte der HFC aber gut unterbinden. Allerdings fehlte es den Rot-Weißen trotz Überlegenheit meist an der letzten Konsequenz im Angriffsspiel. Erst ein Standard brachte in der 35. Minute wieder echte Torgefahr: Nach einer Ecke von rechts kam HFC-Kapitän Klaus Gjasula unbedrängt zum Abschluss, er köpfte aber links am Tor vorbei.
Lichterloh brannte es im Werder-Strafraum dann in der 41. Minute: Nach einem Freistoß von Fabian Baumgärtel köpfte Gjasula zunächst an den Pfosten. Den Abpraller köpfte Tobias Schilk erneut Richtung Tor, ein Abwehrbein lenkte den Ball an die Latte – weiter 0:0. Aus Bremer Sicht ein schmeichelhafter Halbzeitstand.
Zweite Hälfte:
Die Mannschaften kamen personell und auch strategisch unverändert aus den Kabinen. Der HFC machte weiterhin Druck und hatte in der 51. Minute durch einen Schuss von Aydemir die erste Chance der zweiten Halbzeit. Der Bremer Schlussmann Michael Zetterer konnte aber parieren.
Für einen Lacher sorgten dann die HFC-Fans: In Anspielung auf die Magdeburger Stadion-Problematik stimmten sie den Gesang „Wer nicht hüpft, der ist ein Bauer“ an und kopierten das aufgrund von Statik-Problemen in der MDCC-Arena nun verbotene rhythmische Hüpfen der FCM-Fans.
Im Anschluss an diese gelungene Spitze sorgten dann die HFC-Spieler für die nächste Begeisterung auf den Rängen. Nach Vorarbeit von Selim Aydemir traf Gjasula aus Drehung zum 1:0 in der 61. Spielminute.
Mit seiner nächsten auffälligen Aktion rief Gjasula dann aber Kopfschütteln auf den Rängen hervor. Nach einem Freistoßpfiff für Bremen trat der Kapitän noch einmal gegen den ruhenden Ball, Schiedsrichter Oliver Lossius zeigte ihm für diese unnötige Aktion die Gelbe Karte. Für Gjasula war es die zehnte der laufenden Saison, er wird damit im Auswärtsspiel gegen Wiesbaden fehlen.
Durch den Rückstand waren die Bremer nun gezwungen mehr für die Offensive zu tun. Sie rückten in ihrer Grundausrichtung weiter nach vorn und kamen öfters vor das HFC-Tor. Allerdings erspielten sie sich keine größeren Gelegenheiten. Stattdessen sorgte Sascha Pfeffer in der 79. Minute für die Vorentscheidung: Von der rechten Außenbahn zog er in die Mitte, wurde nicht angegriffen und jagte den Ball aus 20 Metern zum 2:0 in den linken Winkel des Bremer Tores.
Von den Gästen kam anschließend nichts mehr, wodurch der HFC keine Mühe hatte, den Sieg nach Hause zu bringen.
Fazit:
Der HFC findet mit einem verdienten 2:0-Heimerfolg gegen Bremen II in die Erfolgsspur zurück. Die Rot-Weißen kontrollierten die Partie über die gesamte Spielzeit und belohnten sich nach der Pause auch mit Toren. Höhepunkt: Das 2:0 von Pfeffer.
Hallescher FC - Werder Bremen U23 2:0 (0:0)
Hallescher FC: Bredlow - Schilk, Kleineheismann, F. Franke, Baumgärtel - Gjasula, Brügmann - Lindenhahn, Pfeffer (85. Diring), Aydemir (75. Tob. Müller) - Pintol
Werder Bremen U23: M. Zetterer - Pfitzner, Rehfeldt, Volkmer - Zander, Nik. Schmidt (83. Lorenzen), Rother, Jacobsen - M. Eggestein - Manneh (67. Käuper), J. Eggestein (67. Kazior)
Tore: 1:0 Gjasula (61.), 2:0 Pfeffer (79.)
Schiedsrichter: Oliver Lossius (Sondershausen), Gelbe Karten: Gjasula - Pfitzner, Volkmer
Zuschauer: 5.324 im Erdgas Sportpark