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HFC - Preußen HFC: Benjamin Pintol und Fabian Baumgärtel sorgen für zwei magische Minuten

Von Christoph Karpe 10.09.2016, 06:00
HFC-Stürmer Benjamin Pintol (l.) zieht vor Münsters Abwehrspieler Sebastian Mai ab.
HFC-Stürmer Benjamin Pintol (l.) zieht vor Münsters Abwehrspieler Sebastian Mai ab. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Die kleine Episode wollte Rico Schmitt im Anschluss an die Pressekonferenz noch loswerden. „Ich war heute der einzige, der gestürzt ist. Das habe ich der Mannschaft dann im Kreis nach dem Schlusspfiff gesagt“, erzählte der Trainer des Halleschen FC und beschrieb dann jene Szene aus Halbzeit zwei des Drittliga-Spiels am Freitag gegen Preußen Münster, die kaum jemand beobachtet hatte. „Ich bin rückwärts über einen Werbeaufsteller gefallen. Das sah bestimmt lustig aus.“

Dass er seine Slapstick-Einlage überhaupt lachend preisgab, spiegelte die ganze Erleichterung wider, die sich bei ihm nach dem 2:1-Sieg gegen Münster eingestellt hatte. „Natürlich hat es schon gekribbelt. Wir haben ja hohe Ansprüche an uns selbst. Und die konnten wir zuletzt nicht erfüllen“, meinte Schmitt. Ja, er hatte Sorge, dass der HFC in die Abstiegszone hätte rutschen können

HFC: Drittes Saisontor für Benjamin Pintol

Danach sah es sogar gefährlich schnell aus. Denn der Start des HFC geriet zu einer fürchterlichen Fehlerkette. Etwa 20 Meter vor dem eigenen Strafraum verlor Max Barnofsky ein Kopfball-Duell. Edisson Jordanov ließ im Zweikampf Stefan Kleineheismann stehen und flankte ins Zentrum. Dort bugsierte der unglückliche HFC-Abwehrspieler Tobias Schilk den Ball über die eigene Torlinie zum 0:1 (4.).

Die Schmitt-Mannschaft berappelte sich nur mühsam. Doch dann kippte das Spiel wie aus dem Nichts. Nach einem kapitalen Abwehrbock - Münsters Danilo Wiebe rutschte aus -, schaltete Benjamin Pintol blitzschnell und schoss aus zehn Metern flach ins rechte untere Eck. Das 1:1 (43.) war bereits sein drittes Saisontor.

„Ich treffe den Ball perfekt, gelingt das nicht, kann der auch auf dem Stadion-Dach landen.“ Schmitt lobte seinen Top-Torjäger überschwänglich: „Das war ein genialer Moment.“

Und es kam noch besser. Einen Eckball von Hilal El-Helwe haute Fabian Baumgärtel nur zwei Minuten später volley zum 2:1 (45.) ins Netz. „Das war mein erstes Tor seit dem ersten Spieltag der letzten Saison“, freute sich der Verteidiger und meinte noch: „Zu Beginn des Spiels haben wir nicht vor Selbstbewusstsein gestrotzt, dann haben wir uns aber reingekämpft.“

HFC kassiert beinahe den Ausgleich

Die HFC-Welt war mit den Toren in zwei magischen Minuten schlagartig wieder in Ordnung - egal, dass Münster kräftig mithalf. „Wir haben Moral gezeigt“, lobte Zugang Royal-Dominique Fennell nach seinem Liga-Debüt für den HFC. „Jeder hat für jeden gekämpft. Auch, wenn es am Anfang schwierig war.“

Und es gab noch brenzlige Situationen. Vier Minuten nach Wiederanpfiff kassierte der HFC beinahe den Ausgleich. Fennell vertändelte den Ball und gab ungewollt auch noch eine Vorlage für Münsters Jesse Weißenfels. Doch dessen Flachschuss kam nicht am großartig haltenden Fabian Bredlow im HFC-Tor vorbei. Eines aber konnte die Chance nicht überdecken.

Tobias Rühle vergibt frei vor Fabian Bredlow

Der HFC hatte nun Oberwasser, gewann die wichtigen Zweikämpfe. Auf den Rängen wuchs die Begeisterung unter den 6818 Zuschauern parallel zur Leidenschaft auf dem Platz. „In der zweiten Halbzeit“, so urteilte Fennell später, „waren wir griffiger.“ Soll heißen: Die Defensive der Gastgeber hatte nun Zugriff auf die Offensiv-Bemühungen der Gäste aus Münster. Trotzdem stockte den HFC-Fans noch einmal der Atem. Tobias Rühle tauchte frei vor Bredlow auf, doch er schoss (79.) über das Tor. Es sollte der Tag bleiben, an dem nur der Trainer stürzte. (mz)