Remis gegen Frankfurt HFC: 1:1 - Royal-Dominique Fennell belohnt kämpferisch starken Halleschen FC

Halle (Saale) - Der Hallescher FC hat am siebten Spieltag der 3. Liga zwar keine drei Punkte, dafür aber einen „Sieg der Moral“ gefeiert. Im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt kam der HFC, der nach der Gelb-Roten-Karte gegen Stefan Kleineheismann (39.) in Unterzahl spielen musste, zu einem, 1:1 (0:1).
Vor 5798 Zuschauern im Erdgas Sportpark trafen Ornatelli (44.) für die Gäste sowie Royal-Dominique Fennell (74.) für die Gastgeber. Der HFC bleibt durch das Unentschieden auf dem zwölften Tabellenplatz.
Ausgangslage
Wirklich überzeugend war der 2:1-Heimerfolg gegen Preußen Münster am letzten Spieltag nicht, aber immerhin fand der Hallesche FC nach dem katastrophalen 0:3 gegen Großaspach direkt in die Erfolgsspur zurück. Den Heimsieg galt es nun gegen den FSV Frankfurt zu bestätigen.
Der Zweitliga-Absteiger steht derzeit auf dem letzten Tabellenplatz der dritten Liga, konnte noch kein Spiel gewinnen. Nach dem großen personellen Umbruch im Sommer haben sich die vielen durchaus namhaften Einzelspieler noch nicht gefunden, den Frankfurtern droht direkt der nächste Abstieg.
Personal
Wie angekündigt ersetzte HFC-Trainer Rico Schmitt den gesperrten Kapitän Klaus Gjasula mit Neuzugang Royal-Dominique Fennell. Im Vergleich zum Münster-Spiel rückten Marvin Ajani und Martin Röser in die Startaufstellung. Dafür musste Hilal El-Helwe auf der Bank Platz nehmen.
Beim FSV Frankfurt saß der gebürtige Hallenser Christopher Schorch nur auf der Bank, auch die prominenten Angreifer Ranisav Jovanovic und Maurice Deville standen nicht in der ersten Elf. Begonnen hat dagegen der Bundesliga-erfahrene Patrick Ochs als Kapitän des FSV.
1. Halbzeit:
Der HFC versuchte von Anfang Druck auszuüben, aber es waren die Frankfurter, die sich über Standards die ersten kleineren Strafraumszenen erarbeiteten. Die erste richtig gute Gegenheit der Partie hatte dann jedoch der HFC in der 13. Minute: Nach einer Ecke kam Stefan Kleineheismann relativ unbedrängt zum Kopfball, beförderte den Ball aber über das Tor.
Deutlicher näher dran am 1:0 war der HFC dann nach rund 20 Minuten: Zunächst klärte FSV-Schlussmann Sören Pirson einen Kopfball von Benjamin Pintol auf Kosten einer Ecke, der Standard landete bei Fenell, der den Ball an die Latte setzte.
HFC gerät in Unterzahl in Rückstand
Nach diesem Aufreger nahm sich das Spiel eine ausgedehnte Ruhepause. Frankfurt agierte äußerst passiv, der HFC zu ungenau - so blieben bis zur 36. Minute weitere Chancen aus. Dann prüfte Massimo Ornatelli Fabian Bredlow mit einem Freistoß.
Dann der Schockmoment für den HFC: Kleineheismann, der zuvor für ein taktisches Foul bereits Gelb gesehen hatte, konnte einen Frankfurter Angreifer kurz vor dem eigenen Strafraum nur per Foulspiel stoppen - so musste der Abwehrchef bereits in der 38. Minute mit Gelb-Rot vom Platz. Der folgende Freistoß von Ornatelli wurde von Bredlow erneut stark entschärft.
Der HFC wirkte nach dem Platzverweis tatsächlich geschockt und geriet in der 44. Minute in Rückstand. Zweimal trafen die Frankfurter das Aluminium, dann stand Ornatelli richtig und staubte zur 1:0-Pausenführung für die Gäste ab.
2. Halbzeit
Auch nach Wiederanpfiff blieb der FSV in Überzahl zunächst die überlegene Mannschaft. In der 54. Minute führte Cagatay Kader fast die Vorentscheidung für Frankfurt herbei, er traf aber mit einem Kopfball nur die Latte.
Dann kam aber auch endlich wieder der HFC zu Chancen: Nach einem Konter in der 57. Minute über Toni Lindenhahn und Ajani, wurde Tobias Schilks Schuss von Pirson pariert. Der folgende Eckball brachte dann den zweiten Alu-Treffer für den HFC, Pintol köpfte an die Latte.
HFC erhöht den Druck - Frankfurt kontert
Ermutigt durch den Fast-Ausgleich fand der HFC wieder besser in die Partie, erhöhte den Druck auf das Frankfurter Tor. Die Gäste zogen sich nun zurück, versuchten die Führung zu verteidigen und setzten auf Konter. In der 72. Minute hätte diese Taktik fast Erfolg gehabt, Ochs prüfte nach einem Gegenstoß mit einem strammen Schuss Bredlow.
Das Tor fiel dann aber auf der Gegenseite: Fabian Baumgärtel brachte einen Freistoß in den Strafraum, Fennell verlängerte per Kopf und traf so in die linke Ecke - 1:1 in der 74. Minute. Und der HFC blieb am Drücker, Lindenhahn prüfte in der 76. Minute Pirson mit einem Fernschuss.
HFC gegen Frankfurt: Schlussphase mit offenem Visir
Danach entwickelte sich eine offene Schlussphase. Frankfurt hatte dabei noch einmal eine große Chance, Fabian Schleusener traf mit einem Schuss die Latte. Und auch der HFC kam in der Nachspielzeit noch einmal zu einer Gelegenheit, Pirson entschärfte einen Schuss des eingewechselten Hilal El-Helwe glänzend. So blieb es beim 1:1-Unentschieden .In Anbetracht der langen Unterzahl wohl ein gewonnener Punkt für den HFC. (mz)
Hallescher FC - FSV Frankfurt 1:1 (0:1)
HFC: Bredlow - Schilk, Kleineheismann, Barnofsky, Baumgärtel - Fennel, Ajani, Pfeffer, Lindenhahn (90. Franke), Röser (59. El-Helwe) - Pintol
Frankfurt: Pierson - Ochs, Schachten, Streker, Ornatelli - Bahn (66. Heitmeier), Kader (67. Jovanovic), Barry, Schleusener, Schäfer - Graudenz (90. Maderer)
Tore: 0:1 Ornatelli (45., Graudenz), 1:1 Fennell (74., Baumgärtel)
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach), Gelbe Karten: Barnofsky (87.) - Schleusener (42.), Bahn (65.), Gelb-Rote-Karte: Kleineheismann (39.)
Zuschauer: 5798 im Erdgas-Sportpark