Heimspiel wird zur Party Heimspiel wird zur Party: Halle beeindruckt beim 3:0 gegen 1860
Halle (Saale) - Partystimmung im Erdgas Sportpark: Vor 10.890 Zuschauern hat der Hallesche FC den TSV 1860 München am Samstag überzeugend und verdient mit 3:0 (1:0) besiegt und damit seine Ambitionen im Aufstiegskampf einmal mehr untermauert. Weil Wehen Wiesbaden zeitgleich in Jena verlor, kletterte der HFC nach 34 Spielen auf Relegationsplatz drei.
Prächtiges Wetter, pickepackevolles Stadion – an diesem Ostersamstag war alles bereit für ein wahres Fußball-Fest. Das würde es natürlich nur werden, wenn der Hallesche FC gegen Münchens Traditionsklub 1860 einen weiteren Dreier – den dritten in Folge - einfahren und damit das Aufstiegsrennen spannend halten würde.
Die Zeichen standen schon rein besetzungstechnisch nicht schlecht. Den Gästen fehlten gleich neun Spieler – im Vergleich zum 1:1 im Hinspiel zum Beispiel die Stürmer Adriano Grimaldi (im Winter verkauft) und Sascha Mölders (gesperrt). HFC-Trainer Torsten Ziegner musste nur kurzfristig auf Toni Lindenhahn verzichten, der seine Sperre zwar abgesessen hat, aber nun angeschlagen ist.
HFC mit viel Druck in der Anfangsphase
Der HFC drückte die Gäste zunächst wie erwartet auch in deren Spielfeldhälfte. Jedoch ohne in den ersten zehn Minuten wirklich Gefahr zu erzeugen. In der 13. Minute dann setzte sich Marvin Ajani im Strafraum gegen seinen Bewacher durch und zog ab. Der Ball wurde zur Ecke abgefälscht. Im Anschluss an diese köpfte Björn Jopek knapp über den Kasten.
Der nächste Kopfball saß. Jopek flankte die Kugel gefühlvoll an den Fünfmeterraum und dort flog Kilian Pagliuca heran (18.) und erzielte das 1:0. Das zweite Tor des Schweizers in dieser Saison – und das im zweiten Spiel nacheinander. Leihspieler Pagliuca wird offenbar spät, aber nicht zu spät, für den HFC zum Glücksgriff.
HFC hat das Spiel zumeist im Griff
Danach forcierte 1860 seine Offensivbemühungen und kam zu Chancen – abgefälschter Schuss zur Ecke, Kopfball danach nur um Weniges drüber (23.). Nein, kampflos wollten die Münchner die Punkte dann doch nicht abgeben. In der Fankurve wurde dann der Zwischenstand aus Jena durchgesagt. 2:0 führte Carls Zeiss zu diesem Zeitpunkt gegen Wehen Wiesbaden. Der HFC war damit in jenen Momenten Tabellendritter – was die Stimmung zusätzlich anhob.
In der 31. Minute wollte Sebastian Mai in der Sturmmitte zum Kopfball ansetzen und wurde dabei umgestoßen. Es sah elfmeterreif aus. Gepfiffen wurde die Aktion des Münchner Abwehrspielers jedoch nicht. Aber fortan hatte der HFC das Geschehen wieder völlig im Griff.
Eisele rettet glänzend, dann dreht der HFC auf
Personell unverändert nahm der HFC die zweite Halbzeit in Angriff. Alle wussten: Ein zweites Tor würde 1860 endgültig den Nerv ziehen und die Partie womöglich entscheiden. Doch in der 54. Minute brauchte es nach einer Ecke eine Dreifach-Rettungsaktion von Kai Eisele, Pagliuca und Niklas Landgraf, um auf der Linie ein Gegentor zu verhindern. Da lag der Ausgleich in der Luft. Das war knapp.
Die erste gescheite HFC-Angriffsaktion endete in der 58. Minute mit einem Schuss von Sebastian Mai knapp über das Gehäuse. Nur Sekunden später schob der Sturmtank zum 2:0 ein. Nach einer Kopfballverlängerung von Top-Vorbereiter Bentley Baxter Bahn stand er vier Meter vor dem Tor völlig verwaist und hatte keine Mühe, mal wieder als Torschütze auf die Anzeigetafel zu kommen.
Marvin Ajani mit einem Kandidaten für das Tor des Monats
Und dann tat es ihm Marvin Ajani gleich. Der schoss in der 64. Minute das 3:0. Und wie: Zum Zungeschnalzen. Er dribbelte im Strafraum, und als er endlich eine Position zum Flanken hatte, hob er den Ball in Richtung langen Pfosten. Dort landete er auch – und ging dann ins Tor. Ob er das so gewollt hatte? Egal. Es sah toll aus.
In der 69. Minute warf Torsten Ziegner dann Braydon Manu ins Geschehen und brachte den Flügelflitzer für Pascal Sohm. Dann ersetzte Julian Guttau noch Torschütze Ajani. Doch die Partie war bereits zehn Minuten vor dem Ende gelaufen. Fazit: Mit einer starken Leistung hat sich der HFC zum dritten Sieg in Folge und mitten rein in den Aufstiegskampf geschossen. Frohe Ostern also in Rot-Weiß. (mz)
Statistik: Hallescher FC - TSV 1860 München 3:0 (1:0)
HFC: Eisele - Schilk, Heyer, Landgraf - Ajani (83. Guttau), Jopek, Washausen, Sohm (70. Manu) - Mai (88. Kastenhofer), Bahn, Pagliuca
1860: Hiller - Belkahia, Weber, Lorenz (65. Mauersberger) - Koussou (46. Böhnlein), Wein, Steinhart, Karger, Weeger (71. Dressel) - Lex, Owusu
Schiedsrichter: Sören Storks (Velen)
Zuschauer: 10.890
Tore: 1:0 Pagliuca (19.), 2:0 Mai (60.), 3:0 Ajani (66.)
Gelbe Karten: - / Belkahia (1), Böhnlein (2), Weber (5)