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Durch Ajani-Sperre Hallescher FC: Wer übernimmt die Position von Marvin Ajani gegen Hansa Rostock?

Von Christoph Karpe 29.11.2017, 10:00
Ein Foto aus dem Sommer, vor seiner langen Verletzung: Niklas Landgraf (l.) im Training des Halleschen FC.
Ein Foto aus dem Sommer, vor seiner langen Verletzung: Niklas Landgraf (l.) im Training des Halleschen FC. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Nein, da spielt der Hallesche FC nicht mit. Drei Spiele Sperre! Das haben sie sich beim Deutschen Fußball-Bund als Strafmaß für Marvin Ajani ausgedacht. Der hatte bekanntlich im Derby den Magdeburger Björn Rother leicht weggeschubst und dafür Rot gesehen.

Rother fand die Tat nicht schlimm, „aber wenn er mich berührt, muss ich das natürlich annehmen“, hatte der FCM-Profi eine gewisse Theatralik eingestanden.

Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati, der beim Internet-Portal liga3-online.de regelmäßig strittige Szenen eines Spieltages einschätzt, meinte zu besagter Szene und zur Roten Karte für Ajani: „Fehlentscheidung“.

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Eine Verwarnung mit Gelb hätte es auch getan.  Allein der DFB mag das beinahe volle Strafen-Füllhorn über dem rechten Mittelfeldspieler ausschütten.

Auch, weil er Wiederholungstäter sei. Marvin Ajani hatte letzte Saison drei Spiele zuschauen müssen - nach Rot für ein grobes Foulspiel. Nicht wegen Tätlichkeit.

Egal, wie der Fall letztlich ausgeht, eines steht fest: Am Freitag fehlt der 24-Jährige. Bedeutet für Rico Schmitt eine Vakanz auf rechts außen im letzten Heimspiel des Jahres gegen Hansa Rostock - Anpfiff 19 Uhr.

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Und schon beim Dienstags-Training probierte der Trainer alternative Formationen. Immer im vermeintlichen A-Team dabei: Niklas Landgraf. Der dann auch noch per Lupfer eines der schönsten Tore machte.

Steht Landgraf tatsächlich vor seinem Startelf-Debüt? Er ist zwar ein Mann für die linke Seite und kommt dort an Mister Zuverlässig Fabian Baumgärtel „derzeit nicht vorbei“, wie Schmitt gesteht. 

Nachvollziehbar. Allerdings böte sich eine Rochade von Martin Röser auf rechts an. Dann wäre ein Platz frei für den ehemaligen Dresdner Landgraf, der das Pech hatte, sich beim ersten Showtraining zum Saisonstart das Innenband im Knie so schwer zu verletzten, dass er wochenlang zuschauen musste.

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„Inzwischen steht er zwei Monate im vollen Training und hat sich mit starken Leistungen auch die Wertschätzung der Kollegen erarbeitet. Er ist nah dran - und eine Überlegung wert“, sagt Schmitt. Eine winzige Minute nur ließ er den 21-Jährigen  bisher in einem Punktspiel auf den Platz - als Wertschätzung.

Nun ergäbe sich womöglich die Gelegenheit für mehr. Aber wie das so ist vor Spielen: Ein Trainer mag sich natürlich niemals in die Karten schauen lassen, gibt keine Wunschformation preis. Der Gegner könnte ja mithören oder -lesen. Also wird viel lieber die Öffentlichkeit verwirrt.

So, wie in der letzten Woche im Fall Klaus Gjasula. Völlig überraschend fehlte der Kapitän in Magdeburg. Am Freitagabend war durchgesickert, er könne im Derby nicht spielen: Rippenprellung.

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Gjasula hatte zwar im Training nicht das volle Programm abgespult, aber niemals wurde auch nur angedeutet, dass er ausfallen würde. Noch am Donnerstag hatte er nicht nur in TV-Kameras verkündet: „Mein Fuß ist fit.“

Er könne spielen. Der einst gebrochene Fuß hatte zuletzt Stressreaktionen gezeigt. In Würzburg pausierte der 27-Jährige. Beim Sieg gegen Münster wurde er nach 75 Minuten vom Platz genommen.

„In dem Spiel hat er in einem Zweikampf eine mitbekommen. Am Dienstag musste er dann das Training abbrechen und hatte immer wieder Probleme“, verrät der Trainer nun  - eine Woche später.

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Schmitt dementiert vehement, dass Gjasula geschont wurde, um in einem erwartbar ruppigen Spiel nicht erneut und schwerer am Fuß verletzt zu werden. 

„Einer wie Klaus will immer spielen. Gerade, wenn es heiß zur Sache geht. Er hat uns in Magdeburg auf dem Platz gefehlt, aber er war nicht hundertprozentig fit.“

Dieser Nachsatz war vor dem Duell nicht gefallen. Um Magdeburg das Dilemma nicht zu verraten. Schmitt erhoffte sich aus der Geheimniskrämerei einen taktischen Vorteil. Den hatte der HFC kaum, Magdeburgs Verwirrung hielt sich in Grenzen. Nun also: neues Spiel und neues Spielchen. Bekommt Landgraf eine Chance? Es darf fleißig gerätselt werden. (mz)