HFC-Neuzugang Hallescher FC: Warum sich Hendrik Starostzik für den HFC entschied
Halle (Saale) - Der große Kerl lehnte lässig auf dem braunen Holzstuhl. Dass er ein echtes Problem hatte, juckte ihn wenig. „Ich weiß noch gar nicht, wo ich heute Nacht schlafe. Da muss ich mich erst einmal erkundigen“, verriet Hendrik Starostzik lachend.
Das war vor dem abendlichen Trainings-Auftakt des Halleschen FC. Und dem neuen Innenverteidiger war es zu diesem Zeitpunkt sichtlich schnurz, wie der Tag wo enden würde. Für ihn gab es Wichtigeres: seinen Einstand beim Fußball-Drittligisten in Halle.
Dass er weniger auf Komfort und mehr auf das Sportliche Wert legte, sagte einiges aus über den 26-Jährigen: Da ist jemand bereit, Schwierigkeiten als Herausforderung anzunehmen. Der HFC ist so eine neue Herausforderung für den Familienvater. Eine Saison lang hatte er in Dresden gekickt - zumeist nur im Training. Die letzten zwei Saisonspiele durfte er für den Zweitligisten über 90 Minuten bestreiten. Als Dankeschön. Davor hatte er nur zwei Kurzeinsätze.
Hendrik Starostzik: Verbindungen zu Gjasula, Fennell und Baumgärtel
Eindeutig zu wenig für den Ehrgeizigen, „also bin ich hingegangen und habe um Auflösung meines Vertrages gebeten“, erzählte Starostzik. „Sie haben mich nicht vom Hof gejagt, waren sogar zufrieden mit mir. Aber für mich war das kein Zustand. Ich stand in der Leistungsgesellschaft hinten dran. Aber ich möchte wieder Gras riechen.“ Er wusste inzwischen um das Interesse aus Halle.
- geboren am 28. März 1991 in Marburg
- Innenverteidiger
- beidfüßig
- 1,90 Meter groß
- Erfahrung: 53 Drittliga-Einsätze, 4 Zweitliga-Einsätze, 3 DFB-Pokal-Einsätze
- bisherige Vereine: Dynamo Dresden, Stuttgarter Kickers, VfL Bochum II, SC Wiedenbrück, SC Paderborn II
- Marktwert: 250.000 € (Quelle: transfermarkt.de)
„Kontakt gab es über den Berater schön länger. Vor eine einhalb Wochen hatte ich dann wirklich gute Gespräche mit Sportdirektor Böger. Trainer Schmitt hat mich angerufen. Und ich war dann schnell überzeugt, mit einem Wechsel zum HFC das Richtige zu tun“, sagte der 26-Jährige. Weil: „Das ist ein guter Drittligist.“
Bestätigung seiner Meinung holte er sich von ehemaligen Mitspielern bei den Stuttgarter Kickers wie Fabian Baumgärtel, Nick Fennell und Klaus Gjasula. „Alle haben gesagt, ich solle kommen, der HFC sei ein cooler Verein.“ Verfolgt habe er den Klub in der letzten Saison schon allein um zu erfahren, wie sich seine einstigen Mitspieler schlagen.
Die sind voll des Lobes. „Hendrik passt gut zu uns. Er kommt über die Mentalität, ist ein Antreiber aus der Abwehr heraus, der die Mannschaft pusht - und neben dem Spielfeld ein Gute-Laune-Mensch“, erzählte etwa Gjasula über seinen Ex- und Neu-Kollegen.
Der will nun „Gas geben“, weil er sich „zu Null Prozent sicher“ sein kann, einen Stammplatz zu erobern. Dass er von einem Zweitligisten komme, „zählt nichts“. Aber mit der HFC-Mannschaft will er nun „etwas aufbauen.“ Und natürlich möchte er gern wieder zurück in die zweite Liga. Aber zunächst möchte er für seine Familie eine Wohnung in Halle suchen. Die erste Nacht verbrachte er dann im Hotel.
(mz)