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Heimpleite gegen Haching Hallescher FC verliert gegen Unterhaching: HFC rutscht immer tiefer in die Krise

Von Christoph Karpe 19.08.2017, 15:55
Enttäuschung pur bei den HFC-Profis Tobias Schilk (v.) und Martin Röser nach Abpfiff.
Enttäuschung pur bei den HFC-Profis Tobias Schilk (v.) und Martin Röser nach Abpfiff. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Der Hallesche FC bleibt in der 3. Liga weiter sieglos. Am fünften Spieltag kassierte das Team von Trainer Rico Schmitt eine schmerzhafte 1:2 (0:1)-Niederlage gegen Aufsteiger SpVgg Unterhaching im Erdgas Sportpark.

Nach einer zerfahrenen Abtastphase folgte in der zehnten Minute ein Schock für den HFC: Kapitän Nick Fennell sank offenbar am Sprunggelenk verletzt im Mittelkreis zusammen und musste tatsächlich vom Platz.

Für den Anführer kam der unerfahrene Ex-Freiburger Tobias Müller (13. Minute), der bislang lediglich in Osnabrück ein paar Drittliga-Minuten sammeln durfte. In der 15. Minute gab es die erste Chance für die Hausherren. Hilal El-Helwe köpfte im Anschluss an einen Eckball knapp drüber.

HFC-Offensive nur ein Strohfeuer

Das erste Tor schoss aber wieder der Gast. Einen Freistoß aus etwa 20 Metern zirkelte Sascha Bigalke (17.) zum 0:1 ins HFC-Gehäuse. Beinahe im Gegenzug vergab Petar Sliskovic den Ausgleich, weil er nach einem Lindenhahn-Steilpass in Bedrängnis um einen Meter verzog.

Der HFC wurde energischer. Toni Lindenhahn verpasste es dann (23.), selbst abzuziehen. Nach einem direkten Freistoß von Fabian Baumgärtel (24.) bejubelten einige Fans schon ein HFC-Tor, doch der Ball war vorbei gegangen und nur von der Bande ans Tornetz geraten. Wenig später erlosch das Strohfeuer.

HFC gegen Unterhaching: Pfiffe von der Tribüne

Der Rest des HFC-Gekickes bestand bis zur Pause aus purer Hilflosigkeit. Für besonders stümperhafte Szenen gab es schon Pfiffe von der Tribüne.

Torwart Oliver Schnitzler zeigte in der 41. Minute, dass seine Reflexe nach dem Schädel-Hirn-Trauma aus dem Jena-Spiel wieder passen. Den ersten Schuss, der tatsächlich auf das Hachinger Tor kam, feuerte die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt in der 43. Minute ab. Und hätte Schnitzler nicht in der Nachspielzeit noch einmal großartig pariert, die Gäste wären mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause gegangen.

Auch so gab es ein Pfeifkonzert. "Chemie erwache!" skandierten die Fans. In der Pause zog Schmitt seinen vermeintlich letzten Joker. Er brachte Mathias Fetsch für den eingewechselten Tobias Müller, der sich auch als angeschlagen gemeldet hatte.

HFC kommt mutig aus der Pause

Der aktive Teil des verbliebenen rot-weißen Teams kämpfte dann um den Ausgleich. Den verpasste Hilal El-Helwe, der in der 49. Minute am langen Pfosten freistehend das Tor nicht traf – wohl überrascht, dass ein Pass zu ihm durchgekommen war. Der HFC bleib aber am Drücker – und wurde von Schnitzler, der einen Hachinger Kopfball (61.) zu Ecke klärte, im Spiel gehalten.

Allerdings: Bei allem offensiven Willen mangelte es den HFC-Aktionen erneut an Präzision, um zu verheißungsvollen Abschlüssen zu kommen. Nach einem Konter (67.) fand der plötzlich nach dem Seitenwechsel erwachte Martin Röser in Haching-Keeper Korbinian Müller seinen Meister.

Ausgleichstor des HFC wird aberkannt

In der 69. Minute erkannte dann der Schiedsrichter einen HFC-Treffer völlig überraschend nicht an. Die Szene: Sliskovic hatte den Ball nach einer Flanke Richtung Tor geköpft, Fetsch erlief ihn, spielte direkt zu El-Helwe – und der drückte die Kugel über die Linie. Doch der Jubel der 5730 Zuschauer war vergebens. Angeblich soll Fetsch im Abseits gestanden haben.

Und dann wurde es bitter. In der 79. Minute kombinierten sich die Gäste ungestört wie im Amateur-Training durch den HFC-Strafraum. Stephan Hain stand als letzte Station völlig frei und traf mühelos zum 0:2. So verteidigt ein Abstiegskandidat.

HFC: Erst trifft Sliskovic, dann vergibt er den Ausgleich

Ein plötzlicher Hoffnungsschimmer in all der Tristesse kam in der 84. Minute auf. Sliskovic markierte das 1:2. El-Helwe hatte ihm per Kopf den dritten Saisontreffer aufgelegt. Würde es wie gegen Paderborn, wo ein 1:4 zu einem 4:4 gedreht worden war, ein Sensations-Comeback des HFC auch in diesem Spiel geben?

Nur um ein Haar: Sliskovic versiebte in der Nachspielzeit freistehend die hunderprotzentige Ausgleichschance. So blieb es bei der Pleite, die die prekäre Situation für den Verein und seinen Trainer massiv verschärft.

Statistik: Hallescher FC - SpVgg Unterhaching 1:2 (0:1)

Halle: Schnitzler - Lindenhahn, Schilk, Starostzik, Baumgärtel - Fennell (13. Tob. Müller/46. Fetsch), Bohl (82. Neumann) - Ajani, Röser - El-Helwe, Sliskovic
Unterhaching: K. Müller - Bauer, Welzmüller, Winkler (46. Greger), Hagn - Stahl, Taffertshofer - Piller (69. J.-P. Müller), Bigalke, Dombrowka - Hain (86. Lux)
Tore: 0:1 Bigalke (17.), 0:2 Hain (79.), 1:2 Sliskovic (84.)
Gelbe Karten: Bohl, Schilk, Röser, Lindenhahn - Taffertshofer, Bigalke, Bauer, Dombrowka
Schiedsrichter: Marcel Schütz (Worms)
Zuschauer: 5730

(mz)