Hallescher FC verliert Hallescher FC verliert gegen Hertha II in Amsdorf

Halle (Saale) - Die Temperaturen, die gerade in der Region um Valencia herrschen, lesen sich paradiesisch. Jedenfalls im Vergleich zu jenen, die am Sonntag in Amsdorf gemessen wurden.
14 Grad erwarten die Kicker des Halleschen FC, wenn sie am Montag gegen 14 Uhr in der spanischen Metropole aus dem Flieger klettern, der sie von Berlin aus via Zürich nach Spanien gebracht hat. Dann geht es noch einmal etwa 50 Kilometer gen Süden in das Städtchen Enguera. Im dort gelegenen Camp „Soccer Inter Action“, ein recht spartanisches Anwesen, macht der Tross des Fußball-Drittligisten für eine Woche Quartier.
Mit dem Transporter voller Utensilien inklusive Bälle sind der neue Mannschaftsleiter Mario Nickeleit und Physiotherapeut Steve Rohr schon voraus gedüst. Am Sonntagabend saß auch Cheforganisator und Sportdirektor Stefan Böger im Flieger gen Süden. Die drei haben dann, wenn das Team gegen 16 Uhr zur ersten Einheit auf dem angrenzenden Platz steht, alles Nötige vorbereitet. Wobei: Viel Schnickschnack gibt es dort in der Provinz nicht. Es wird ein Trainingslager der eher urwüchsigen Form mit täglich zwei Einheiten.
Schlappe für den HFC im ersten Testspiel
„Wir werden da auch wieder am Tor-Abschluss arbeiten“, kündigte derweil Trainer Rico Schmitt an. Er stand da am Sonntagnachmittag noch auf dem zugigen Kunstrasenplatz von Amsdorf. Temperatur ein Grad Celsius, diesig, ungemütlich - soviel zu den Bedingungen.
Gesagt hat Schmitt den Satz nach einer Schlappe im ersten Testspiel der Wintervorbereitung. 1:3 (0:2) hatte sei Team, der Vierte der dritten Liga, gerade gegen die Reserve des Bundesligisten Hertha BSC, den Zehnten der Regionalliga Nordost, verloren. Doch Straftraining mag der Trainer seinen Kickern dennoch nicht verpassen. „Schon wieder?“, fragte er fröhlich und meinte dann: „Es war ein munteres Spiel mit viel Einsatz. So, wie ich es mir gewünscht hatte.“ Er hatte zunächst ein vermeintliches B- und dann ein A-Team in das Duell geschickt. Einzig Sascha Pfeffer, diesmal Kapitän, blieb nach der Halbzeitpause noch für etwa 20 Minuten auf dem Platz.
Die Eckpunkte des Spiels: Zunächst zeigte Fabian Bredlow per Glanztat, warum er das Zeug zum Zweitliga-Keeper hat. Das 0:1 (15. Minute) vor 143 Zuschauern schoss der Berliner Marcus Mlynikowski per Foulelfmeter. Dorian Diring hatte zuvor einem Herthaner im Strafraum ein Bein gestellt. Der HFC hatte gute Ausgleichschancen, doch weder Hilal El-Helwe per Heber noch Tobias Müller mit zwei Kopfbällen verwerteten sie. Dann ein Konter: 0:2 (42.) durch Damir Bektic. In Hälfte zwei drückte der HFC noch vehementer. Benjamin Pintol nutze eine Gelegenheit (68.) nach Zuspiel von Toni Lindenhahn per Flachschuss zum Anschlusstor.
El-Hewe vergibt größte Chance für den HFC
El-Helwe, der dann für Pfeffer nochmal ran durfte, vergab die größte Chance zu einem weiteren HFC-Treffer (80.). Und dann kassierte der HFC eben das 1:3 (88.) durch Tony Fuchs wieder durch einen schnellen Gegenstoß. Unterm Strich: Die B-Note stimmte, nur die zählt nicht.
Das Team von Amsdorf wird für die Spanien-Reise noch um Martin Röser vergrößert, der nach Infekt und Nebenhöhlen-Entzündung geschont wurde. Ein Testspieler oder gar ein fester neuer Stürmer für die Rückrunde soll im Trainingslager nicht auftauchen. „Da ist nichts geplant“, so Schmitt. In den Spielen gegen eine Auswahl arbeitsloser spanischer Profis - die soll Zweitliga-Format haben - und gegen die Zweite von Zweitligist Elche muss das aktuelle Team zeigen, das es doch in der Lage ist, häufiger das Tor zu treffen. Was, wenn nicht? (mz)